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NL: "Menschen am Sonntag" erhältlich

 
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4LOM
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Anmeldungsdatum: 28.02.2005
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BeitragVerfasst am: 08 Jun 2005 22:03    Titel: NL: "Menschen am Sonntag" erhältlich Antworten mit Zitat

Im April hat das BFI in Großbritannien bereits eine DVD mit dem Stummfilmklassiker "Menschen am Sonntag / People on Sunday [DVD-Titel]" [D 1930, Curt Siodmak, Robert Siodmak, Edgar G. Ulmer, Fred Zinnemann] veröffentlicht. Als Bonus beinhaltet die DVD neben Biographien auch den 25-minütigen Kurzfilm "This Year - London" [GB 1951] mit einem ähnlichen Thema wie der Hauptfilm.

In den Niederlanden ist jetzt auch eine DVD des Film veröffentlicht worden. Diese DVD bietet aber mit der 30-minütigen TV-Dokumentation "Weekend am Wannsee" [BRD 2000, Gerald Koll] anderes Bonusmaterial, das sich direkt mit dem Film beschäftigt.

Folgendes habe ich auf der WebSite der 42. Nordischen Filmtage Lübeck (2000) über die Doku gefunden:
Zitat:
Das „Weekend am Wannsee“ war im Berlin der 20er Jahre modern. Ein Hauch von mondänem, amerikanischen Lebensgefühl schwang mit, wenn man mit der S-Bahn zur Station Nikolassee fuhr. Im Sommer 1929 mischte sich unter die Ausflügler auch ein Dutzend aufstrebender Amateure. Sie hatten kein Geld, aber ein wenig Filmmaterial der Firma Agfa und einen Handkarren mit einer Kamera. Daran zogen Robert Siodmak, Billie Wilder, Edgar G. Ulmer, Fred Zinnemann. Die Männer, die später als Regisseure Weltkarrieren machen sollten, waren noch keine 30. Sie hatten Laiendarsteller angeheuert. Ihr Film „Menschen am Sonntag“ wurde Legende. „Weekend am Wannsee“ zeigt in seltenen Filmausschnitten und Fotos von den Dreharbeiten die Entstehungsgeschichte des Films und begibt sich auf die Spurensuche nach den Menschen dahinter. Der Drehbuchautor Curt Siodmak (1902-2000) und die Darstellerin Brigitte Busch lassen in ihren Erzählungen die Zeit von 1929 lebendig werden.

Gerald Koll, geboren 1966, kommt aus Kiel und arbeitet freischaffend in allen Sparten der Kultur, bevorzugt Film. Seine Artikel erscheinen in verschiedenen Tageszeitungen, Magazinen, Büchern und in einer Enzyklopädie. Ein Buch über Erotik im Stummfilm bei G.W. Pabst (Pandoras Schätze) steht neben halbwissenschaftlichen Aufsätzen (z.B. beim Filmmagazin blim, Graz) und Unwissenschaftlichem. Außerdem entstanden eine Performance-Lesung-Diashow („Der Geist der Conquistadoren“), ein Theaterstück („Die Natter“), ein fiktiver Kurzfilm und zwei Dokumentarfilme für arte Ein Dokumentarfilm zum Thema Suizid ist in Arbeit.



Über die niederländische DVD wird im Film-Dienst berichtet:
Zitat:
„Was passiert? Nichts passiert.“ Vier junge Berliner verbringen ihren Sonntag am Wannsee. Schwimmen, Essen, Tretboot fahren, Verführung, Eifersucht, Versprechen, Abschied, Montag, Alltag, Ende. Und doch ist es der Stoff, aus dem die Filmkunst ist. „Menschen am Sonntag“ (1929/30) hat Filmgeschichte geschrieben. Jetzt ist der Film auf einer DVD des Niederländischen Filmmuseums (NFM) erhältlich, in deutscher Fassung und mit der von Kirch Media und ZDF/Arte produzierten Dokumentation „Weekend am Wannsee“ (2000). Auch 75 Jahre nach seiner Entstehung gerät man schnell in den Bann des Films, die Anziehungskraft der mal lose, mal zwingend, mal assoziativ miteinander verknüpften Spiel- und Dokumentarszenen ist ungebrochen. Gedreht hat sie der Kameramann und einzige Profi am Set Eugen Schüfftan; die anderen, Robert und Kurt Siodmak (Regie/Originalstory), Edgar G. Ulmer (Regieassistenz), Billy Wilder (Drehbuch) und Fred Zinnemann (Kameraassistenz) waren Anfänger. Das sollte sich nach dem Erfolg des mit wenig Geld und viel Improvisation realisierten Films schnell ändern. Doch 1929 war Schüfftan „das große Wunder“: „Er hat uns gezeigt, was man mit der Kamera machen kann“, sagte Siodmak. Was immer die zukünftigen Hollywood-Größen vor Augen hatten, Schüfftan (er)fand die passenden Bilder dazu. Das perfekte Zusammenspiel machte aus der improvisierten Geschichte Wirklichkeit und aus der dokumentierten Wirklichkeit Kunst – Filmkunst.


Vor dem Fernseher mag der Bildersog geringer ausfallen als im Kino, doch der auf der DVD in 2.0 Stereo enthaltene Soundtrack hilft darüber hinweg. Eingespielt wurde diese etwas andere Art der Stummfilmmusik von den Mitgliedern des niederländischen „Alliage Orkest“: Die moderne Eigenkomposition, bestehend aus elektronischen Dancefloor-Elementen, kombiniert mit Gitarren- und Keyboardklängen, bildet eine kongeniale musikalische Interpretation der filmischen Sommerfantasie. Dass hier funktioniert, was anderswo zur Klamotte gerät, nämlich das Zusammenspiel alter Filmbilder und aktueller Musik, inklusive Hintergrundgeräuschen und Micky-Mousing-Effekten, liegt sowohl an der zeitlosen Modernität des Films als auch am feinen Gespür der Musiker für dessen Witz und Ironie. Puristen seien gewarnt: Hier heißt es einlegen und mitgrooven. „Menschen am Sonntag“ wurde vom NFM in Zusammenarbeit mit Martin Koerber für die Kurt-Siodmak-Retrospektive der „Berlinale“ 1998 restauriert. Ausgehend von einer niederländischen Verleihkopie im Besitz des NFM, der so genannten Filmliga-Kopie, bemühte sich Koerber unter Verwendung von Material aus unterschiedlichen europäischen Filmarchiven um eine möglichst vollständige Rekonstruktion der Berliner Premierenfassung von 1930. Die deutschen Zwischentitel konnten dank der Berliner Zensurkarte und nach Vorlagen aus der nur fragmentarisch erhaltenen deutschen Kopie in der Schweizer Kinemathek originalgetreu wiederhergestellt werden. Übrigens die einzige digitale Bearbeitung der ansonsten traditionell ausgeführten Restaurierung. Welche Verbesserungen Koerber auf diesem Wege erzielen konnte, wird beim Betrachten des zehnminütigen Extras „Restauratie in beeld“ durch den direkten Vergleich vorher/nachher deutlich – auch wenn die erläuternden Texttafeln nur auf Niederländisch zur Verfügung stehen. Mit der Veröffentlichung der DVD folgt das NFM einer Strategie, die bereits vor zwei Jahren zum hauseigenen Filmfestival geführt hat (vgl. fd 4/03, fd 11/03 und fd 11/05): eine möglichst breite Öffentlichkeit und ein junges Publikum für die „alten“ Filme und die eigene Arbeit zu begeistern. Glücklicherweise kann diese Strategie mit „Menschen am Sonntag“ dank deutscher Version und deutschsprachiger Dokumentation auch hierzulande verfolgt werden.

Menschen am Sonntag. D, 1930. Extras: Dokumentation „Weekend am Wannsee“, „Restauratie in beeld“.
Bezug über www.dvdview.nl

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Race hate isn't human nature; race hate is the abandonment of human nature.
--- Orson Welles
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