Eduardo

Anmeldungsdatum: 30.03.2009 Beiträge: 172
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Verfasst am: 07 Mai 2011 14:44 Titel: |
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hier nun, verspätet aber doch, noch mein kinorückblick auf den April:
DREILEBEN: ETWAS BESSERES ALS DEN TOD ... Petzold eben; ich mochte ihn auch beim zweiten Mal ganz gerne.
DREILEBEN: GEH MIR NICHT NACH ... und wieder beweist Dominik Graf, dass er einfach Dinge verstanden hat, die andere absolut nicht kapieren. Man ist von der ersten Einstellung an mitten drin im Geschehen. Eigentlich ein Ozu-Film (Anfangscredits, ständig wird gegessen und getrunken, Familie schwingt ebenfalls mit) gedreht - was das ganze noch mal 1000fach sympathischer macht.
DREILEBEN: EINE MINUTE DUNKEL ... nach absolutem Graf-Glück kann der Hochhäusler Beitrag leider nur abstinken, und das tut er auch. Für sich genommen wäre der vielleicht besser als er im Kontext zu den anderen beiden erscheint.
LES ÉMOTIFS ANONYMES ... im "echten" Leben würd ich mir diese - eh grundsympathische - belgische Liebeskomödie nicht unbedingt anschauen wollen. Aber gut, gezählte zwei Lacher und vier Schmunzler hats bei mir in knapp 80 Minuten provoziert und Lust auf belgische Schokolade. And that's it.
W. R. Misterije Organizma ... Makavejev-Retro im Filmmuseum. Recht warm bin ich mit diesem angeblichen Meisterwerk aber nicht geworden. Den Stalin-Film, aus dem einiges Material stammt, hätte ich vermutlich lieber angesehen...
KURZFILMPROGRAMM DUSAN MAKAVEJEV ... die frühesten Anfänge des slowenischen Regisseurs; sprachen mich zum Teil mehr an als W. R. - vor allem der Film über den Betriebsrat war sehr schön. Filmprogramm zum nachlesen: http://www.filmmuseum.at/kinoprogramm/produktion/bienensummen_zwischen_werks-_und_leichenhalle
RED RIDING HOOD ... Das "Burlesque" Syndrom: Der Film ist mies und voller Fehler und dennoch verzeiht man ihm diese Naivität gerne, vor allem, sobald der Werwolf zu reden beginnt.
ALMANYA - WILLKOMMEN IN DEUTSCHLAND ... Das Gegenteil vom "Burlesque" Syndrom: Der Film ist mies, naiv, ästhetisch eine Katastrophe und überhaupt verachtenswert. Nur für Leute, die nicht wissen, dass Türken auch "nur" Menschen sind. Probleme existieren ohnehin nicht. Ein befreundeter deutscher Kritiker hat mir treffenderweise gesagt: Hätten wir gewusst, dass wir uns 50 Jahre später so einen Dreck antun müssen, hätten wir sie lieber nicht geholt.
SCREAM 4 ... Heiter, spannend, rasant und grundsympathisch. Erfindet das Rad nicht neu, aber macht nix falsch und ist wie immer wunderbar selbstreferentiell
BURKE AND HARE ... John Landis hat es immer noch drauf und zeigt, dass er einer der zuverlässigsten Meister der Horrorkomödie ist. Sehr gut!
TROLLJEGEREN ... Wer immer noch an der Existenz von Trollen gezweifelt hat, der wird von dieser norwegischen "Dokumentation" eines Besseren belehrt. Großes Kino!
LA MEUTE ... Nicht großes Kino, sondern mir nur gänzlich unsympathischer belgischer "Schocker", der mehr verspricht als er hält.
LIBIDOMANIA ... Bruno Matteis Großtat im Kino zu bewundern - ein Traum wird wahr und der Film rockt sowieso und überhaupt!
THE SEVENTH VICTIM ... von Produzent Val Lewton - ein irrwitziger Film über eine junge Frau, die in die Fänge einer Teufelssekte gerät.
COMMUNITY OF PRAISE ... Richard Leighcocks Dokumentation über strenggläubige Christen, etwas ermüdend, aber interessant, vor allem der Teil mit der Dämonenaustreibung
SACHMATNAJA GORJACKA (Schachfieber) ... Pudovkins kurze, aber umso knackigere Komödie zur Schachbesessenheit der Russen
DOM NA TRUBNOJ (Das Haus in der Trubnaja Straße) ... von Altmeister Boris Barnet - mit der wohl süßesten Ente der Filmgeschichte
EIN LIEBESFALL ... noch mal ein Makavejev - dieser hat mir etwas besser als W. R. gefallen, vor allem wegen der genialen Musikauswahl, die uns der gute Dusan zumutet
THOR 3D ... war okay, aber hat mich jetzt auch nicht besonders geflasht
DOGFIGHT ... SUPER!!! Vermutlich der beste Film des Monats
ILLTOWN ... ganz übler, selbstgefälliger Quatsch
und bei CROSSING EUROPE gesehen:
ARCHIPELAGO ... Joanna Hoggs äußerst ruhiges britisches Familiendrama, irgendwo auf einer kleinen Insel vor GB. Ja, hatte sehr viel schönes, aber es fehlt ein Tick um mich zu begeistern.
BELOE SOLNTSE PUSTYNI (White Sun of the desert) ... fiebriger "Western" von Vladimir Motyl in ganz ganz große Bilder gekleidet. Große Empfehlung
OČA (Dad) ... der slowenische Wettbewerbsbeitrag hätte meiner Meinung nach den Hauptpreis verdient - ein wunderbar sensibles kleines Meisterwerk, das am Schluss um einen ganz großen Aspekt erweitert wird.
DAS SCHLECHTE FELD ... Über Schulaufsätze, Anton Bruckner und Erinnerungen an die letzten Tage des 2. Weltkriegs spinnt "local artist" Bernhard Sallmann ein bemerkenswertes Netz in diesem tollen Filmessay.
NIEKAS NENOREJO MIRTI (No one wanted to die) ... Mischung aus Kriegsdrama mit Westernversatzstücken made in Lithuania. Die Leser des russischen Filmmagazins SCREEN kürten den Film zum Besten 1966. Endlich ein Publikumsvoting, mit dem ich mich einigermaßen einverstanden zeigen kann...
NEULOVIMYE MSTITELI (The elusive avengers) ... Russlands Antwort auf DIE GLORREICHEN SIEBEN: Eine Jugendbande verhilft der Revolution zum Sieg. Trinkgelage, Verfolgungsjagden zu Pferde und flotte Schießereien inklusive. Und der Soundtrack!!!
VAMPIRES ... Belgische Mockumentary: Vampire sind unter uns! Leider weder mein Humor noch sonst besonders nach meinem Geschmack... Die filmische "Rehabilitation" der in den letzten Jahren so stark geschändeten Kreaturen steht weiterhin bevor...
TRINADTSAT (The thirteen) ... Noch ein Revolutionswestern aus Russland, diesmal aus dem Jahr 1936. Mikhail Romm inszeniert alles sehr zurückhaltend, und JA, ich hätte mir manchmal ein bisschen "mehr" gewünscht. _________________ Meine Filmsammlung: http://www.meine-filmsammlung.de/?31303 |
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