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Mein erster eigener Film

 
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bodycounter



Anmeldungsdatum: 29.04.2008
Beiträge: 211

BeitragVerfasst am: 08 Jun 2008 12:08    Titel: Mein erster eigener Film Antworten mit Zitat

Ist fertig und steht nun zum Download bereit (kostenlos natürlich).

einfach rechts klick und "speichern unter" auswählen:

MISO

Die Homepage folgt bald.

Kommentare sind natürlich herzlich erwünscht, entweder hier im Board oder an bodycounter2@gmx.de
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Dr. Strangelove



Anmeldungsdatum: 02.08.2005
Beiträge: 1806

BeitragVerfasst am: 08 Jun 2008 22:41    Titel: Antworten mit Zitat

Ein interessanter Film, den du da auf die Beine gestellt hast. DVDuell scheint sich wirklich zu einer Spielwiese zu entwickeln, wo Cinephile zu Cineasten werden, was ganz wunderbar ist.

Ich muss jedoch auch gestehen, dass ich den Film unbedingt noch ein zweites Mal sehen muss, um ihn ganz zu verstehen, ich will mir hier kein vorschnelles Urteil erlauben, da er recht komplex ist. Genauso wie Hauptmann von sich sagte, ein notorischer Langsamleser zu sein bin ich ein Langsamseher Wink. Trotzdem: Eine Interpretationsmöglichkeit habe ich schon. Vorerst aber: die Aufnahmen sind oft ganz wunderbar, und die die Geschichte an sich interessant, auch wenn sich die Handlung nicht sofort erschließt. Besonders die verblüffende Leichtigkeit, mit der das Mädchen spricht und spielt war so wie man es machen muss und nicht anders. Das größte Problem hatte ich damit, daß hier die Erzählweise immer wieder geändert wird, war der Anfang mit seinen Schrottszenen irgendwie godardesk, erinnerte mich die Mitte zwischenzeitlich fast an einen Charbol-Film, am Ende kam mir Dreyer und Gus Van Saint, besonders Gerry in den Sinn. Durch diesen Wechsel wirkt er wie aus verschiedenen Kurzfilmen zusammengebastelt.

Das größte Problem stellte für mich die Länge dar, man hätte hier vielleicht noch etwas streichen können, aber das ist Ansichtssache und vielleicht sogar gewollt. Bevor du jedoch weiter Langfilme machst würde ich dir jedoch das nächste Mal erstmal zur Abwechslung/Entspannung zu einem knackigen Kurzfilm raten. Das schwierigste am Filmen ist ja immer, die besten Mittel zu finden, mit denen man seine Vision ausdrücken kann. Und wie Jean-Marie Straub so schön sagte, geht man dabei nie weit genug.

Ansonsten kann ich nur meine Hochachtung ausdrücken, du hast viel Talent und die entscheidende Gabe, sie in Produktivität zu verwandeln. Wichtig ist jetzt, dass du mit dem Filmen weitermachst, der Grundstein ist gelegt, und was für einer!
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bodycounter



Anmeldungsdatum: 29.04.2008
Beiträge: 211

BeitragVerfasst am: 08 Jun 2008 23:45    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen, vielen Dank Herr Doktor. Ich hatte den Film bereits unter Freunden gezeigt, stieß jedoch eher auf Abneigung. Solche Worte von einem richtigen Film-Seher zu hören ermutigt mich sehr.

Zum Film selbst: einige Einstellungen fand auch ich im nachhinein zu lang, und die Anfangsszenen sind ziemlich spontan entstanden wohingegen die Szenen in der Mitte und am Ende des Film im Vorraus geplant waren.

Ein neues Drehbuch habe ich schon (fast) fertig, diesmal drehe ich sogar mit zwei Kameras.
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Der Mann mit dem Plan
Gast





BeitragVerfasst am: 09 Jun 2008 00:02    Titel: Antworten mit Zitat

Ich würde nach meiner unmaßgeblichen Meinung nach behaupten, dass du den optimalen Stimmigkeitslevel mit MISO noch nicht erreicht hast. Gerade den Beginn finde ich enorm schwach - was unter anderem auch an dem Darsteller. Gerade deinen langen Einstellungen ist er hilflos ausgeliefert und kann die Spannung nie halten. Das wird meines Erachtens am Deutlichsten, wenn du die den Trick mit der diegetischen Musik spielst. Bei der Szene ist der Blick zu den verbleibenden (ca.) 35 Minuten nicht der hoffnungsvollste.

Die Bildgestaltung wirkt auf mich nicht konstant auf einem Niveau komponiert. Es gibt unfassbare schöne Momente, und dann eben wieder etwas willenlose. Das ist vielleicht, was der Doc meinte, als er den Patchwork-mäßigen Gesamteindruck beschrieb.

Persönlich mag ich den allzu lapidaren Einsatz von Nicht-Originalkompositionen gar nicht. So Kompositionen dominieren - gerade im NoBudget-Kurzfilmbereich viel zu schnell die Bildebene mit ihrer ganz anders gearteten Professionalität und ihren vielseitigen Konnotationen und Assoziationen.

Ich würde dir empfehlen zu versuchen deutlich kürzer zu werden. Entweder in einer Nachbereitung von MISO oder mit einem neuen Werk. Ich glaube, du kannst das alles noch konzentrierter ohne an Kraft (und die hast du ohne Frage) zu verlieren.

Also, Hut ab, schöne erste Arbeit, ich bin gespannt auf die nächsten Werke.
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bodycounter



Anmeldungsdatum: 29.04.2008
Beiträge: 211

BeitragVerfasst am: 09 Jun 2008 00:10    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank für die ausführlichen Meinungen. Ich sehe selbst auch, das es noch einiges zu verbessern gibt, und gerade bei diesem Film, der über einen so langen Zeitraum entstanden ist, ist es mir nicht gelungen einen durchgängigen Stil zu kreiieren und die richtige Balance zu einzelnen Einstellungen zu finden. Ich werde eure Ratschläge beherzigen und bei meinem nächsten Film noch so einiges besser machen. Und vielleicht wär dann auch irgendwann einer meiner Filme reif für dein Mitternachtskino.
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Neophyte
Gast





BeitragVerfasst am: 10 Jun 2008 17:56    Titel: Antworten mit Zitat

So, ich habe mir den Kurzfilm - größzügige Auslegung des Wortes, nun auch mal angesehen, wie ich es dir versprochen habe. Hier nun meine Meinung / Kritikpunkte und ggf. Ratschläge, sofern sie dir etwas bringen und du sie beherzigen möchtest.

Der Anfang: Dieser wirkt recht stimmig, ist mir jedoch zu lang. Die Anpassung der Szenendauer an die Musik scheint hier, wie im gesamten Film das Motto gewesen zu sein. Dies ist jedoch falsch, wenn nicht gar fatal - andersrum wäre's richtig(er).

Die Zeichnung am Tisch: Widerliches Schnittdurcheinander. Warum hast du das nicht durchgehend OTS gezeigt?

Zertrümmertes Haus - Szene: Symbolik & Methaporik in einem; was ich liebe, aber, der Musikeinsatz ist zu theatralisch. Beabsichtigt?

Der Klavierspieler: Der Hauptcharakter macht den Eindruck er sei ganz allein auf der Welt; dies hättest du gut illusionieren können, in dem du den Klavierspieler Gesichtslos dargestellt hättest, sowie später auch das Mädchen.

Das Mädchen: Das Sie spricht finde ich gut und schlecht. Gut, weil wir dadurch erfahren das der Junge ein seelisch-emotionaler Stein ist, oder zumindest äußerst durcheinander; man vermutet es zwar schon vorher, ist sich vielleicht sogar zu 99% sicher; nun werden daraus aber 100%. Allerdings sind es ihre Worte die für mich zu einem gewissen Prozentsatz die Grundstimmung zerstörten; bis dahin war es allgegenwärtige Stiile, die nur durch natürliche Geräusche unterbrochen / begleitet wurde (vom Klavierspieler mal abgesehen), in etwa wie in "Onibaba"; ihr Reden jedoch, zerstörte für mich das sich bis dahin beinahe von allein aufbauende Bild eines Neo-Stummfilms, und somit wirkten ihre Sätze schlichtweg apokryph.

Die Flucht: Das tote Mädchen wird am helligsten Tag in einer Wohnsiedlung rausgetragen? DISBELIEF in riesigen Lettern. Desweiteren wirkte das Rennen, insb. im Feld, sehr aufgesetzt.

28:09: Als er auf dem Hügel steht. Hier hättest du am besten aus der Gegenperspektive gedreht so das er quasi wie aus dem Boden kommt, und du hättest eine herausragende Anspielung an Dreyers "Das Wort" gehabt Wink

Physiognomie: Du scheinst versucht zu haben Ausdruckslosigkeit auszudrücken, wie die Modelle bei Bressons "Tagebuch eines Landpfarrers". Wenn du deinen Charakter schon nicht sprechen lässt; dann nutze die "Macht der Physiognomie", wieder verweise ich auf das eben genannte Meisterwerk Bressons - Pflichtprogramm, wenn du willst das deine Darsteller auch wirklich glaubhaft Ausdruckslosigkeit rüberbringen.

Fazit: Der Hauptcharakter ist einsam, verstört, (verbittert?) und somit blind gegenüber der Schönheit seiner Umgebung (Klavier, und auch in der (bereits vorausgegangenen )Zerstörung eines Hauses liegt Schönheit, die Sammlung der Zeichnungen, das Mädchen und die traumhafte Ostsee), aber sag: Wäre denn ein V.O.-Kommentar so verkehrt gewesen? Ich habe mehrfach auf die Uhr geguckt. Ursachen: Die Szenenlänge sowie einschläfernde Musik. Du solltest dich wahrlich kürzer fassen und es durchaus mal wagen sehr viel weniger; stellenweise sogar gar keine Musik zu verwenden. Im Großen und Ganzen schließe ich mich meinen Vorrednern an. Ich sage auch, das du durchaus Talent besitzt das du aber noch feilen musst, wie jeder fängst auch du klein an, Mr. Kurosawa Jr. (Anspielung auf: "diesmal drehe ich sogar mit zwei Kameras.") Wink

Ich hoffe du kannst Nutzen ziehen aus dieser losen Ansammlung von "Kritikpunkten"...
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