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welches buch lest ihr zur zeit?
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cinéphile
Gast





BeitragVerfasst am: 26 Jul 2008 20:39    Titel: Antworten mit Zitat



Zitat:

Aus der Amazon.de-Redaktion
Seit Goldhagens Hitlers willige Vollstrecker hat kein Buch, das sich mit dem Holocaust beschäftigt, für so viel Aufsehen gesorgt wie Jonathan Littells Die Wohlgesinnten. Hymnischer Beifall begleiten das Erscheinen des Werks in Deutschland ebenso wie vernichtende Fundamentalkritik.

Weswegen sich die Gemüter so erhitzen? Littell verfasst diesen Roman über den deutschen Vernichtungsfeldzug in Osteuropa aus der Sicht eines Täters. Es ist der zynische Jurist Dr. Max Aue, der als Mitglied des Sicherheitsdienstes und SS-Offizier unmittelbar an den schlimmsten Verbrechen des Nationalsozialismus beteiligt ist. Zudem verwebt Littell in seinem ersten Roman aufs Engste Fakten und Fiktion. Die einen erheben ihn dafür zum künftigen Träger der kollektiven Erinnerung an den Holocaust, die anderen werfen ihm eine irrwitzige Geschichtsfälschung, ja eine Glorifizierung des Nationalsozialismus vor.

"Ihr Menschenbrüder, lasst mich euch erzählen, wie es gewesen ist." So beginnt der Prolog ("Toccata") des Autors, der zugleich den Anspruch des Werkes definiert - bereits mit diesem ersten Satz hat sich Littell den Vorwurf der Hybris strenger Kritiker eingehandelt hat. "Es", so rechnet der Erzähler vor, das sind 18.722 Tote, die von Juni 1941 bis Mai 1945 Tag für Tag starben - jede 4,6 Sekunden ein Toter: "eine gute Meditationsübung". Als "Erinnerungsfabrik" bezeichnet sich der Erzähler selbst, und man ist geneigt, ihm Recht geben, angesichts der fast 1.400 folgenden Seiten. Er beteuert, dass die Aufzeichnungen "frei von jeglicher Reue sein werden...Ich habe meine Arbeit getan, mehr nicht" - ein zweiter Schlag in die Magengrube einiger Kritiker, versprach doch der Autor im Prolog gerade die Aufdeckung der Motive der Henker.

Littell breitet das beeindruckende, vor allem aber verstörende, streckenweise pornografische Panorama eines Krieges aus, der in knapp sechs Jahres Osteuropa fast vollständig zerstörte. Erzählt von einem klassisch gebildeten Offizier, der trotz aller humanistischen Wurzeln zum Mörder wurde. Einfache Unterscheidungen zwischen Gut und Böse gibt es nicht. So lesen wir neben den NS-Verbrechen auch von den Massenerschießungen durch das sowjetische Volkskommissariat für Innere Angelegenheiten (NKWD), von Pogromen gegen die jüdische Bevölkerung durch Ukrainer, von psychotischen Wehrmachtsoffizieren. Akribisch flicht Littell die organisatorischen Strukturen von Wehrmacht, Reichssicherheitshauptamt, KZ-Lagerverwaltungen, Befehlsketten der SS und vieles mehr in sein Epos ein. Allein diese umfassende Darstellung in einem literarischen Werk ist einzigartig.

"...ihr seid nicht besser", deklamiert schließlich der frühere SS-Offizier und spätere Spitzen-Fabrikant. Dieses Fazit, das der Autor seinem Erzähler in den Mund legt, bleibt unbefriedigend. Zwar kann der Leser das Ergebnis einer außerordentlichen Fleißarbeit über Verlauf und organisatorischen Unterbau des Ostfeldzuges im Detail nachlesen. Warum sich aber der Bildungsbürger Dr. Max Aue so leicht zu einem effizienten Rad im Getriebe der Vernichtungsmaschinerie wandeln konnte, bleibt letztlich unklar. Ob das Buch also, wie Jorge Semprún voraussagt, in 50 Jahren maßgeblich die Erinnerung an Nationalsozialismus und Holocaust prägen wird, muss sich erst noch erweisen. -- Henrik Flor, Literaturtest




Gruss
Ingo
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cinéphile
Gast





BeitragVerfasst am: 17 Aug 2008 09:45    Titel: Antworten mit Zitat



Zitat:

Feinde: Alle die wir brauchen

Kurzbeschreibung
Feindbilder bestimmen unser Leben. Das Ressentiment regiert die Welt. Gestern waren es die Langhaarigen, heute sind es Raucher und Kinderlose. Was wären wir nur ohne unsere Lieblingsfeinde?
Reinhard Kreissl eröffnet sein Archiv der Aversionen. Schonungslos beschreibt er die Achse des Blöden. Und gibt Rat: Feindbilder ihre Zucht, Pflege und Haltung.



Gruss
Ingo
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bodycounter



Anmeldungsdatum: 29.04.2008
Beiträge: 211

BeitragVerfasst am: 17 Aug 2008 10:48    Titel: Antworten mit Zitat

Alfred Döbelin: Berlin Alexanderplatz


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Dr. Strangelove



Anmeldungsdatum: 02.08.2005
Beiträge: 1806

BeitragVerfasst am: 17 Aug 2008 11:11    Titel: Antworten mit Zitat

Ingo hat folgendes geschrieben:
Jonathan Littells "Die Wohlgesinnten."

Und, wie fandst du Die Wohlgesinnten? Hast du bis zum Schluss durchgehalten?

Ich lese zur Zeit:

* Wojciech Kuczok: "Höllisches Kino: Über Pasolini und andere", Suhrkamp, 2008
* "Rencontres avec Jean-Marie Straub et Danièle Huillet", Herausgegeben von der École Supérieure des Beaux-Arts du Mans, 2008
* Christian Wessely, Gerhard Larcher, Franz Grabner: "Michael Haneke und seine Filme: Eine Pathologie der Konsumgesellschaft", Schüren-Verlag, 2005
* Eric Rohmer: "De Mozart en Beethoven: Essai sur la notion de profondeur en musique", Actes sud, 1998. Eine deutsche Übersetzung gibt es hier.
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"Un artiste est toujours jeune" Jean-Marie Straub
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Dr. Strangelove



Anmeldungsdatum: 02.08.2005
Beiträge: 1806

BeitragVerfasst am: 17 Aug 2008 11:19    Titel: Antworten mit Zitat

bodycounter hat folgendes geschrieben:
Alfred Döbelin: Berlin Alexanderplatz

Ein tolles Buch, Ranicki sagte mal darüber, dass Döblin seine Texte nie Korrektur gelesen hätte, sondern sie einfach so niederschrieb wie es ihm in den Sinn kam. Bei Alexanderplatz funktioniert das auch auf wundersame Weise, bei seinen anderen Werken eher weniger.

Wenn du es gelesen hast, dann unbedingt noch die filmische Interpretation von Fassbinder anschauen. Fassbinder hat den Text seit seiner Jugendzeit so radikal auf sich bezogen, dass es eine Freude ist zu sehen, was Literatur bei Leuten auslösen kann. Man könnte sagen, dass das, was Flauberts "Madame Bovary" für Chabrol war, "Berlin Alexanderplatz" für Fassbinder gewesen ist. Nämlich Kraftquelle aller seiner Filme.
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bodycounter



Anmeldungsdatum: 29.04.2008
Beiträge: 211

BeitragVerfasst am: 17 Aug 2008 13:00    Titel: Antworten mit Zitat

In der Tat ein einzigartiges Leseerlebnis. Ich habe mir bereits die exzellente Mini-Serie von Fassbinder angesehen und werde mir wohl auch bald die alte Verfilmung von Arthaus Premium zulegen.

Fassbinder schien besonders von der Beziehung des naiven Biberkopfs zu Reinhold, der recht ausbeuterische Absichten verfolgte, beeinflusst zu sein, findet sich eine recht ähnliche Thematik z.B. in "Faustrecht der Freiheit" wieder.
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Dr. Strangelove



Anmeldungsdatum: 02.08.2005
Beiträge: 1806

BeitragVerfasst am: 17 Aug 2008 13:59    Titel: Antworten mit Zitat

bodycounter hat folgendes geschrieben:
Fassbinder schien besonders von der Beziehung des naiven Biberkopfs zu Reinhold, der recht ausbeuterische Absichten verfolgte, beeinflusst zu sein, findet sich eine recht ähnliche Thematik z.B. in "Faustrecht der Freiheit" wieder.
Auf dem Buchtitel von Alexanderplatz steht geschrieben:

Zitat:
"Von einem einfachen MANN wird hier erzählt, der in
BERLIN am ALEXANDERPLATZ als Straßenhändler steht.
Der MANN hat vor anständig zu sein, da stellt ihm
das Leben hinterlistig ein Bein. Er wird betrogen,
er wird in Verbrechen reingezogen, zuletzt wird ihm
seine BRAUT genommen und auf rohe Weise umgebracht.
Ganz aus ist es mit dem MANN FRANZ BIBERKOPF. Am
Schluß aber erhält er eine sehr klare Belehrung:

MAN FÄNGT NICHT SEIN LEBEN MIT
GUTEN WORTEN UND VORSÄTZEN AN,
MIT ERKENNEN UND VERSTEHEN
FÄNGT MAN ES AN UND MIT DEM
RICHTIGEN NEBENMANN.

Ramponiert steht er zuletzt wieder am ALEXANDERPLATZ,
das Leben hat ihn mächtig angefaßt.


Die Frage nach dem Erkennen und Verstehen kommt ja dann immer wieder in den Melodramen Douglas Sirks vor, über die Fassbinder seinen berühmten Artikel schreibt: "Da bricht man zusammen im Kino. Da begreift man was von der Welt und was sie macht an einem." Wenn du von ausbeuterischen, egoistischen Absichten schreibst, so findet man die auch oft bei Sirk, besonders in "All that Heaven allows", wo die zwei Kinder das Unglück der Mutter herbeiführen. Ich glaube, Fassbinder hat zwei Kraftzentren für seine Werke: Döblin als literarische und Sirk als filmische Einflußquelle.
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Zuletzt bearbeitet von Dr. Strangelove am 17 Aug 2008 14:02, insgesamt einmal bearbeitet
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cinéphile
Gast





BeitragVerfasst am: 17 Aug 2008 14:02    Titel: Antworten mit Zitat

Dr. Strangelove hat folgendes geschrieben:
Ingo hat folgendes geschrieben:
Jonathan Littells "Die Wohlgesinnten."

Und, wie fandst du Die Wohlgesinnten? Hast du bis zum Schluss durchgehalten?



Bin noch nicht fertig. Bis jetzt etwa einen Drittel geschafft.
Herbe Kost!!!
Klar, werde ich's bis zum Schluss lesen.

Gruss
Ingo
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bodycounter



Anmeldungsdatum: 29.04.2008
Beiträge: 211

BeitragVerfasst am: 17 Aug 2008 16:29    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Die Frage nach dem Erkennen und Verstehen kommt ja dann immer wieder in den Melodramen Douglas Sirks vor, über die Fassbinder seinen berühmten Artikel schreibt: "Da bricht man zusammen im Kino. Da begreift man was von der Welt und was sie macht an einem." Wenn du von ausbeuterischen, egoistischen Absichten schreibst, so findet man die auch oft bei Sirk, besonders in "All that Heaven allows", wo die zwei Kinder das Unglück der Mutter herbeiführen. Ich glaube, Fassbinder hat zwei Kraftzentren für seine Werke: Döblin als literarische und Sirk als filmische Einflußquelle.


Und genau diesem Erkennen hat Fassbinder ja in dem zweistündigem Epilog von Berlin Alexanderplatz ein unvergessliches und eindringliches Denkmal gesetzt, welches sein Magnus Opum abrundet.
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bodycounter



Anmeldungsdatum: 29.04.2008
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BeitragVerfasst am: 20 Aug 2008 19:26    Titel: Antworten mit Zitat

William S. Burroughs - Nova Express


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bodycounter



Anmeldungsdatum: 29.04.2008
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BeitragVerfasst am: 23 Aug 2008 17:16    Titel: Antworten mit Zitat

Max Frisch - Homo Faber


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Anmeldungsdatum: 29.04.2008
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BeitragVerfasst am: 26 Aug 2008 09:51    Titel: Antworten mit Zitat

Fjodor Dostojewski - Der Idiot


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cinéphile
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BeitragVerfasst am: 26 Aug 2008 10:40    Titel: Antworten mit Zitat

bodycounter, liest Du parallel oder bist Du ein rasender Leser?

Gruss
Ingo
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bodycounter



Anmeldungsdatum: 29.04.2008
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BeitragVerfasst am: 27 Aug 2008 11:26    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin ein etwas schnellerer Leser, abgesehen davon hab ich viel Zeit. Very Happy
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cinéphile
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BeitragVerfasst am: 07 Okt 2008 20:27    Titel: Antworten mit Zitat




Zitat:
Kurzbeschreibung
Seit Jahren schon verleben Helmut und Sabine ihre Ferien am Bodensee. Es sind Ferien, die sie anspruchslos beginnen, die dahingehen.
Vom Cafe-Tisch aus betrachtet Sabine heiter gestimmt die bewegungsvolle Trägheit auf der Uferpromenade. Helmut wünscht sich nichts dringer, als dieser ablichen Idylle zu entkommen. Dann aber geschieht etwas, das das eingespielte Verhältnis, die Rastlosigkeit stört. Vor dem Tischchen bleibt Klaus Buch stehen und will nicht glauben, daß sein Jugfreund Helmut, der nun auch sechsundvierzig Jahre alt ist, ihn nicht mehr erkennt. Und neben ihm, jung und braungebrannt wie er, steht Helene, seine Frau. Immer neue Beweise läßt sich Helmut aus der Erinnerung vortragen, ehe sein Gedächtnis sich regt. Doch nur voll Unlust beginnt Helmut, die gemeinsamen Erinnerungen anzuerkennen; nichts verursacht ihm größeren Widerwillen als Vergangenes, Einzelheiten eines vor einem Vierteljahrhundert verbrachten Nachmittags. Wie anders, wie intensiv muß Klaus Buch gelebt haben, da ß ihm selbst noch der blonde Zopf der Theologiestudentin zum Greifen nah ist. Helmut umgibt sich lieber mit Verblichenem, Zerstörtem, er ist so versessen auf Vernichtetes, daß er am liebsten schon die Gegenwart diesem Vernichtungsprozeß anheimfallen lassen möchte.
Von nun an bestimmt Klaus Buch das Programm gemeinsam zu verbringer Ferientage. Äußerlich manifestiert sich Gemeinsames; im Innern führt kein Weg zu Klaus Buch, da stimmt nichts überein. Helmut aber verschweigt es, verheimlicht sich und spielt die Rolle eines Jugfreundes. Nur ein einziges Mal bewundert er Klaus Buch, ohne Vorbehalt: Als sie von einer Wanderung zurückkehren, rast ihnen ein Pferd entgegen. Der Bauer kann es nicht halten, doch als es am Wiesenrand stehenbleibt, nähert sich ihm Klaus Buch von der Seite und springt auf, noch ehe das Pferd davongaloppiert ist. "Einem fliehen Pferd kannst du dich nicht in den Weg stellen. Es muß das Gefühl haben, sein Weg bleibt frei. Und: ein fliehes Pferd läßt nicht mit sich rede n." So erklärt es Klaus Buch.
Ein kurzer Augenblick der Übereinkunft. Und wieder beginnt die Kluft zu wachsen zwischen ihm und diesem intakten, lebensbewußten, liebesfähigen Klaus Buch.
Bis beide, eines Nachmittags, ohne die Frauen, im Segelboot sitzen. Ein Unwetter kommt auf, das immer heftiger wird. Klaus Buch kämpft strahl, ein Held, der herausfordernd seine junggebliebenen Kräfte zur Schau stellt. Dieser Kampf ist ihm willkommen, und er läßt keinen Zweifel daran, daß er ihn bestehen wird. Es wird ein Kampf zwischen dem das Leben auf jede Weise ausbeuten Klaus Buch und dem dieses Leben seiner Flüchtigkeit wegen fliehen Helmut Halm. - Helmut und Sabine werden abreisen. Wird die Abreise Aufbruch oder Rückkehr sein?
Nur eine Person in diesem Ferien-Spiel bleibt die, die sie immer war: Sabine. Sie ist stark, und in der Stärke übersteht sie die verführe, begehrenswerte Schein-Welt, die die beiden Fremden demonstriert haben. Alle anderen haben sich oder wurden verraten: Helmut hat sein R ollen-Versteck für einen kurzen verheeren Augenblick verlassen. Helene gibt, nach dem vermeintlichen Unglück, den Menschen Klaus Buch preis: auch er hatte seine Rolle gespielt, die Rolle des Erfolgreichen, vom Leben Faszinierten. Und sich selbst gibt Helene preis: Da war gar kein Glück, wie es schien, nur das mühsame Aushalten in der Unterdrückung eigener Möglichkeiten und Wünsche im Herrschaftsbereich des Scheins. Jeder in seiner Rolle, hilfesuch sich selbst gefangenhalt, im Wunsch, sich selbst leben zu können und doch in der Angst davor, dieses Leben könnte verletzer sein. Jeder ein fliehes Pferd. Das fliehe Pferd, dieses Aufleuchten für einen Augenblick, bleibt sternbildartig zurück.
Als Novelle bezeichnet Martin Walser das Buch, und mit dem Erzählten entspricht er der klassischen Forderung nach Darstellung eines einzelnen Ereignisses, das inmitten der Alltäglichkeit zum Gipfelereignis, zum Wepunkt wird. Wird es zum Wepunkt? Am e einer realistisch-psychologisch angelegten, alle Nua ncen von Ausdruckskunst erfassen und aufs Empfindsamste durchdachten Geschichte - an ihrem Ende kann der Leser diese Frage für sich beantworten.



Gruss
Ingo
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cinéphile
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BeitragVerfasst am: 13 Okt 2008 18:25    Titel: Antworten mit Zitat




Zitat:
Geschichten aus einer Zukunft, die bereits begonnen hat, und in der der Mensch mit Kräften spielt, die er nur teilweise versteht und vielleicht nie gänzlich beherrschen wird. Geschichten, die Raum und Zeit überwinden und den Menschen in seiner ganzen Winzigkeit im Angesicht des Universums zeigen - und in seiner ganzen inneren Grösse.

In dieser Sammlung findet sich das gesamte Spektrum des Werkes von Arthur C. Clarke, von seiner allerersten Erzählung, Rettungsexpedition, bis hin zu der preisgekrönten Novelle Ein Treffen mit Medusa, die zur Grundlage für Stanley Kubricks filmisches Meisterwerk 2001 - Odyssee im Weltraum wurde.



Gruss
Ingo
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bodycounter



Anmeldungsdatum: 29.04.2008
Beiträge: 211

BeitragVerfasst am: 13 Okt 2008 18:31    Titel: Antworten mit Zitat

Honoré de Balzac - Gesetzbuch für anständige Menschen


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Marenka



Anmeldungsdatum: 18.09.2008
Beiträge: 71

BeitragVerfasst am: 13 Okt 2008 21:21    Titel: Antworten mit Zitat



gerade erst begonnen und zufrieden.
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helmi



Anmeldungsdatum: 10.03.2005
Beiträge: 2820
Wohnort: Hall of the incredible macro Knight

BeitragVerfasst am: 14 Okt 2008 21:17    Titel: Antworten mit Zitat

Ingo hat folgendes geschrieben:



Geschichten aus einer Zukunft, die bereits begonnen hat, und in der der Mensch mit Kräften spielt, die er nur teilweise versteht und vielleicht nie gänzlich beherrschen wird. Geschichten, die Raum und Zeit überwinden und den Menschen in seiner ganzen Winzigkeit im Angesicht des Universums zeigen - und in seiner ganzen inneren Grösse.

In dieser Sammlung findet sich das gesamte Spektrum des Werkes von Arthur C. Clarke, von seiner allerersten Erzählung, Rettungsexpedition, bis hin zu der preisgekrönten Novelle Ein Treffen mit Medusa, die zur Grundlage für Stanley Kubricks filmisches Meisterwerk 2001 - Odyssee im Weltraum wurde.


Gruss
Ingo


gutes buch! kann ich wärmstens empfehlen.

gruss

helmut
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Der Mensch lässt sich grob in zwei Gruppen einteilen: in Katzenliebhaber und in vom Leben benachteiligte.

Francesco Terarca
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Dr. Strangelove



Anmeldungsdatum: 02.08.2005
Beiträge: 1806

BeitragVerfasst am: 21 Okt 2008 20:21    Titel: Antworten mit Zitat

Gerade angefangen und bereits nach ein paar Seiten ins Herz geschlossen:



Übersetzer Hans Stillet, der sich seit einem Vierteljahrhundert mit Montaigne beschäftigt, legt hier seinen lang erwarteten Kommentarband zu den Essays und Reisetagebuch vor. Was sich kompliziert und trocken anhört, stellt sich als unbegründet heraus: Stillet ist ein Meister der Sprache, der hier unzählige Geheimnisse des Meisters aufzuschließen vermag, die seit Jahrhunderten nur sehr schwer zu deuten waren. Für alle, die sich für Montaigne interessieren ist dieses Buch ein Glücksfall!

Im DLF habe ich einen hörenswerten Podcast dazu gefunden.
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cinéphile
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BeitragVerfasst am: 06 Nov 2008 22:01    Titel: Antworten mit Zitat




Zitat:
Kurzbeschreibung
Kapitalismus frißt seine Kinder - Benjamin Barbers provozierende These

Ein neues Ethos prägt das Gesicht des globalen Kapitalismus: überflüssige Güter werden in großer Zahl produziert, Kinder zu Konsumenten gemacht und Erwachsene in infantile Schnäppchenjäger transformiert. Zielte früher die Wirtschaft auf die Herstellung richtiger und nützlicher Produkte, so ist die neue verbraucherorientierte Ökonomie darauf aus, Bedürfnisse und Marken zu schaffen. An die Stelle eines demokratischen Kapitalismus ist eine infantile Konsumwelt getreten, deren Pathologien die Freiheit der liberalen Welt bedrohen. Erstmals in der Geschichte glaubt eine Gesellschaft, daß ihr ökonomisches Überleben von einer Kultur abhängt, die Infantilisierung statt Reife und Verantwortlichkeit fördert. Der Konsumkapitalismus braucht das infantile Ethos, weil er das Einfache dem Komplexen vorzieht und Spaß und Freizeit anstatt Disziplin und Verzicht favorisiert. Infantilisierung ist jedoch nicht nur eine Marketingstrategie, sondern ein kulturelles Ethos. Zusammen mit einer Ideologie der Privatisierung und einer Homogenisierung des Geschmacks stützt dieses Ethos den Konsumkapitalismus, allerdings auf Kosten der Kultur und um den Preis einer wachsenden Gefährdung des Kapitalismus selbst. Entweder, so Benjamin Barbers provokante These, wird der Kapitalismus das infantile durch ein demokratisches Ethos ersetzen und Gleichheit wieder ebenso fördern wie Profit, Vielfalt ebenso wie Konsum, oder die Infantilisierung wird nicht nur die Demokratie, sondern auch den Kapitalismus selbst zugrunde richten.

Über den Autor
Benjamin R. Barber ist Professor of Civil Society an der University of Maryland und einer der einflußreichsten Politikwissenschaftler der USA. Er war innenpolitischer Berater der Clinton-Regierung. Sein Buch "Jihad vs. McWorld" wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. Bei C.H.Beck erschien zuletzt: "Imperium der Angst. Die USA und die Neuordnung der Welt" (2003).



Gruss
Ingo
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sala



Anmeldungsdatum: 07.11.2008
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 08 Nov 2008 16:13    Titel: Antworten mit Zitat

"Die Kolonie" vom Fight Club Autor Chuck Palahniuk



ziemlich krank muss ich sagen Smile but i like it
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cinéphile
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BeitragVerfasst am: 04 Dez 2008 10:34    Titel: Antworten mit Zitat




Zitat:
Amazon.com Review
Tom Perrotta is a remarkably astute observer and writer of the adolescent experience. His Bad Haircut: Stories of the Seventies is a delightful collection of coming-of-age stories, which give insight into the joys and agonies of adolescence. In Perrotta's first full-length novel The Wishbones, a 31-year-old musician can't quite cope with the responsibilities of adulthood and instead lives an extended adolescence. Perrotta's much-anticipated second novel Election again successfully ventures into the adolescent psyche.
The book is set in a New Jersey high school amidst a hotbed of political activity: students are voting for their school president. Perrotta's cast of characters are exaggerated but convincing. They convey adolescence as it often is--sometimes painful and frequently awkward. Tracy is the popular girl, smart and pretty, but she isn't quite as perfect as her classmates assume. A sordid affair with a teacher lurks in the shadows. Paul is the jovial football jock, but his parent's divorce has left him hurt and vulnerable. Then there is Paul's younger and geekier sister Tammy, the tormented underdog struggling with her sexuality. Plot develops through a series of mini-chapters, narrated by the main protagonists. There are also frequent interjections from Mr. M, the all-around good teacher every kid loves--the kind of teacher Hollywood loves to enshrine in sentimental flicks. A genuine crescendo of excitement and anticipation consumes the reader, as we eagerly await who has won the election. This is a novel of teenagers on the brink of adulthood, and is probably best appreciated by grownups with enough perspective on their own adolescent experiences to be able to take the bitter with the sweet. --This text refers to an out of print or unavailable edition of this title.

From Publishers Weekly
A far cry from Sweet Valley High, this wry, engaging story of a 1992 high-school election in a New Jersey town "a couple of exits" away from Glen Ridge is observant and sly, if less amusing than the battles over pop-musical taste in Perrotta's quirkily humorous first novel, The Wishbones. The candidates for school presidency of Winwood High are an uninspiring bunch campaigning for what almost everybody knows is an empty office. Ambitious Tracy Flick is a hot bundle of raw political ambition and a bad reputation, who campaigns with cupcakes against Paul Warren, a jock with a pretty face and high PSAT scores who is urged to run by his history teacher (and sometime narrator) Jim McAllister. Paul's nihilistic sister Tammy (who enters the race in a despairing rage because she's in love with Paul's girlfriend) is the single fresh and original character here?and she gets herself suspended before Election Day. The results are blessedly far from feel-good, and Perrotta casts a wonderfully cool eye on his ostensible protagonist, "Mr. M.," even if the hints of true political satire remain just that, tantalizing hints. Despite six alternating narrators, this is a simple, spare story?designed, perhaps, with moviegoers in mind as well as readers. (Mar.) FYI: A movie version already is in production with MTV Films/Paramount, featuring Matthew Broderick as McAllister.
Copyright 1998 Reed Business Information, Inc. --This text refers to an out of print or unavailable edition of this title.



Gruss
Ingo
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cinéphile
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BeitragVerfasst am: 19 Dez 2008 16:37    Titel: Antworten mit Zitat



Zitat:
Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch
OT Odin den Iwana Denissowitscha OA 1962 DE 1963Form Kurzroman Epoche Moderne
Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch von Alexander Solschenizyn zählte zu den größten literarischen Ereignissen der Tauwetter-Periode in den UdSSR. Erstmals wagte ein sowjetischer Autor das Tabuthema des stalinistischen Lagersystems unverblümt darzustellen.
Inhalt: Im Mittelpunkt der Handlung steht der Häftling Nr. S 854 – Iwan Denissowitsch Schuchow, ein Zimmermann, der nach einer absurden Anklage wegen Hochverrats zu zehn Jahren Lager verurteilt wurde, von denen er acht bereits abgesessen hat. Das Geschehen beschränkt sich auf einen einzigen Tag im Januar 1951, dessen monotoner Verlauf stellvertretend für die 3653 Tage steht, die Schuchow insgesamt abzusitzen hat. Der Tagesablauf ist von der Lagerverwaltung streng vorgegeben: Wecken, Essen fassen, morgendlicher Zählappell, Filzen auf verbotene Gegenstände, harte körperliche Arbeit in der »Brigade Nr. 105«, die auf die Baustelle eines Kraftwerks abkommandiert ist, Mittagessen, wieder Arbeit, usw. Diesen Ablauf kennt Schuchow mittlerweile in- und auswendig; er hinterfragt weder die Rituale der Lagerbürokratie noch die Willkür der Bewacher. Schuchow lebt ausschließlich in der Gegenwart, sein Handeln und Denken ist darauf abgestellt, listig und klug sein Überleben zu sichern und innerhalb der Tagesroutine kleine Vorteile für sich herauszuschlagen: etwa für einen Tag ins Krankenrevier eingewiesen zu werden, wo man sich einmal richtig ausruhen kann, oder ein Paar echte Lederstiefel zugeteilt zu bekommen. Insbesondere das Essen besitzt für den ständig hungrigen Häftling eine geradezu obsessive Bedeutung. Über die Welt außerhalb des Lagers erfährt Schuchow so gut wie nichts, und das Wenige, was er in den ein, zwei Briefen erfährt, die ihm seine Frau pro Jahr schreibt, interessiert ihn nicht mehr. Nur indem Schuchow seine sinnlose, entmenschlichte Existenz als Normalzustand akzeptiert, kann er die Kraft zum Überleben finden. Am deutlichsten wird dies in seiner Einstellung zur Arbeit. Die Mitglieder der Brigade kontrollieren sich gegenseitig, da bei schlechter Leistung eines Einzelnen alle bestraft werden, doch nicht nur deshalb packt Schuchow fleißig an. Er ist in positivem Sinne naiv, ein arbeitsamer, bodenständiger Mensch, der es nicht ertragen kann, Dinge halb oder schlecht zu erledigen. Indem er sich mit der Wand, die er mauert, als seinem Werk identifiziert, verleiht er der Zwangsarbeit und seiner ausweglosen Lage einen Sinn, den sie objektiv gesehen nicht haben.
Wirkung: Der Roman löste bei seinem Erscheinen in der Zeitschrift Novy Mir eine lebhafte Diskussion aus. Der sowjetische KPdSU- und Ministerratsvorsitzende Nikita Chruschtschow (1894 bis 1971) begrüßte das Werk als einen Beitrag zur Entstalinisierung. Als die Spielräume für kritische Literatur ab 1964 wieder enger wurden, kam das Buch auf den Index. Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch zählt bis heute zu den erschütterndsten literarischen Zeugnissen über die stalinistische Diktatur. B. F.



Gruss
Ingo
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cinéphile
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BeitragVerfasst am: 29 Dez 2008 10:44    Titel: Antworten mit Zitat




Gruss
Ingo
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