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4LOM Administrator

Anmeldungsdatum: 28.02.2005 Beiträge: 3350 Wohnort: North by Northwest
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Verfasst am: 10 Jan 2008 23:43 Titel: |
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Ich habe mir den Trailer zu "The Mist" angeschaut, aber wenn da nicht Darabont genannt würde, würde mich das gar nicht interessieren. Mich erinnert das doch stark an Carpenters "The Fog", vermischt mit der Diner-Sequenz (Mit der darin großartigen Ethel Griffies als Mrs. Bundy. ) aus Hitchcocks "Die Vögel" und dem üblichen Horrorfilmspruch "Sie haben den Fluch über uns gebracht".
Über "Die Verurteilten" kann ich ehrlich gesagt nicht viel negatives sagen. Ich habe mir vor kurzem die neue EuroVideo-DVD davon gekauft und den Film nach acht oder neun Jahren mal wieder gesehen. Ich fand ihn immer noch packend inszeniert und mit Tim Robbins und Morgan Freeman einfach großartig besetzt, nur ganz so toll wie damals fand ich ihn auch nicht mehr. "The Green Mile" habe ich mir dagegen nie angeguckt. Schuld war der - wie es schon gesagt wurde - rührselige Trailer.
Aua. Darabont ist ja auch für das Drehbuch von "The Fly II" verantwortlich. Den würde der bestimmt auch am liebsten aus seiner Filmografie streichen, oder? |
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Der Mann mit dem Plan Gast
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Verfasst am: 11 Jan 2008 00:03 Titel: |
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Dr. Strangelove hat folgendes geschrieben: |
Neophyte hat folgendes geschrieben: | "Shining", ebenfalls sehr viel besseres Buch wie als Film. |
Das habe ich ja jetzt erst gelesen. Ich hoffe doch sehr, daß du hier die TV-Verfilmung und nicht den Kubrick-Film meinst, ansonsten verordne ich dir eine Zwangsvorführung! Kubricks "Shining" ist für mich wegen seiner Symbolik, dem Dekor, den Zahlenspielen, Dopplungen und seiner psychologischen Komponente einer der faszinierensten und unheimlichsten Filme, die ich je gesehen habe. Das Buch ist verglichen damit platt und vulgär. Wenn du das anders siehst, bitte begründen, du rüttelst nämlich an meinem Kubrick-Schrein.,, |
Absolute Zustimmung. King ist (immer) triviale Hausfrauenkost, der Film ist dem Buch ca. eine TRILLARDE mal überlegen.  |
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Der Mann mit dem Plan Gast
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Verfasst am: 11 Jan 2008 00:10 Titel: |
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Horrorcollector hat folgendes geschrieben: | Über einen film disskutieren oder darlegen warum man ihn mag oder nicht bzw. das gegnüber von seiner meinung zu überzeugen ist ein kleiner aber feiner unterschied... |
Naja, ich höre gerne Begründungen und nicht nur Prädikate. An anderer Stelle wurde ich getadelt, ich würde mich auch nie begründen. Ich sehe es aber eben auch nicht ein, meine Begründungen noch zu begründen. Internetpostings ist eben doch nur Freizeit, und kein wichtiger Diskurs in meinem Leben - nicht mal in meinem filmischen Leben.
Und wenn also argumentativ über einen Film gesprochen wird, und das versuche ich ja, braucht sich doch auch niemand beleidigt fühlen? Ich fühle mich doch auch nicht von Neophyte beleidigt. Letzten Endes ist doch ein Argument der Versuch einer Objektivierung einer bloßen Geschmacksäußerung. Und erst zudem Zeitpunkt kann man sich unterhalten ohne per se persönlich zu werden.
Und im Übrigen: ich will hier niemanden cineastisch missionieren, das meine ich nicht mit argumentieren. Die meisten sind ja hier relativ geschmackssicher. Und vielleicht wäre eine Auseinandersetzung mit dir über Cronenbergs jüngste Filme für uns beide sogar erkenntnisreich. Und noch etwas: durch ein richtiges Argument überzeugt man zumindest mich gerne von etwas Gegenteiligem, bzw lässt mich etwas überdenken. |
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Horrorcollector

Anmeldungsdatum: 03.03.2005 Beiträge: 1579 Wohnort: Wuppertal
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Verfasst am: 11 Jan 2008 00:58 Titel: |
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Prinzipiel gebe ich dir recht, dennoch recht idealistisch, zumindest habe ich die erfahrung gemacht das debatten die arg in richtung geschmack gehen sich,selbst bei guter argumentation, später wieder am ausgangspunkt finden oder sogar die fronten verhärten.
Der Mann mit dem Plan hat folgendes geschrieben: | Und noch etwas: durch ein richtiges Argument überzeugt man zumindest mich gerne von etwas Gegenteiligem, bzw lässt mich etwas überdenken. |
Bei dir mag das sein, aber ausnahmen bestätigen hier wohl die regel
Grüsse,
Dennis  _________________ DVD-Profiler Stand anfang März, seit dem nicht mehr aktualisiert.
"Wenn Gott mir doch irgend ein klares Zeichen geben würde wie zum Beispiel, bei einer Schweizer Bank eine grosszügige Einzahlung auf meinen Namen zu machen." - Allen |
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cinéphile Gast
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Verfasst am: 11 Jan 2008 12:44 Titel: |
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Zuletzt bearbeitet von cinéphile am 05 Apr 2012 08:08, insgesamt einmal bearbeitet |
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Gast
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Verfasst am: 11 Jan 2008 12:46 Titel: |
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Der Mann mit dem Plan hat folgendes geschrieben: | Internetpostings ist eben doch nur Freizeit, und kein wichtiger Diskurs in meinem Leben - nicht mal in meinem filmischen Leben. |
Ja, da muss ich ihm recht geben. Mir ist die Zeit auch etwas zu schade. Zudem kommt der "nerd" Faktor Ich sitze dann doch auch lieber mit nem Bier oder Wein mit Freunden irgendwo und diskutiere als im Internet. Ich habe beruflich nicht mal ansatzweise was mit Film zu tun, da konzentriere ich mich auch eher auf Wichtigeres. Internet ist Freizeitspaß (wenn auch nicht mein bevorzugter). Trotzdem nett hier  |
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Gast
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Verfasst am: 11 Jan 2008 12:49 Titel: |
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Ingo hat folgendes geschrieben: | Der Mann mit dem Plan hat folgendes geschrieben: |
Absolute Zustimmung. King ist (immer) triviale Hausfrauenkost, der Film ist dem Buch ca. eine TRILLARDE mal überlegen.  |
Sehr anmassend!
Hausfrauen sind nicht per se zu dumm für Literatur (oder das, was Du als richtige Literatur bezeichnen würdest) und ist wirklich jedes King-Buch so trivial? Kannst Du das untermauern?
Gruss
Ingo |
Schön gesagt Ingo. Worte wie "Hausfrauenkost" hasse ich auch. Kenne genug Akademiker die auch Trivialliteratur lesen. Von Stephen King hab ich 2 mal versucht ein Buch zu lesen. Es hat mir aber nicht gefallen. |
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helmi

Anmeldungsdatum: 10.03.2005 Beiträge: 2820 Wohnort: Hall of the incredible macro Knight
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Verfasst am: 11 Jan 2008 13:52 Titel: |
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@ingo
stimmt ja, du bezeichnest dich selber als nachtragend. und, geht es dir jetzt wieder besser?
gruss
helmut |
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Der Mann mit dem Plan Gast
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Verfasst am: 11 Jan 2008 14:45 Titel: |
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tom hat folgendes geschrieben: | Ich habe beruflich nicht mal ansatzweise was mit Film zu tun, da konzentriere ich mich auch eher auf Wichtigeres. |
Was kann es Wichtigeres geben als Film? Höchstens Frauen?
Nun ja, die Hausfrauenkost war natürlich nur metaphorisch gemeint, bitte nicht falsch verstehen. Aber King halte ich nun wirklich nicht für einen hochsprachlichen Literaten. Kein Buch, das ich anfing zu lesen, fiel durch einen ausgepfeilten Stil oder durch eine besonders interessante Struktur auf. Bin extremer King-Skeptiker. |
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Gast
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Verfasst am: 11 Jan 2008 16:20 Titel: |
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Der Mann mit dem Plan hat folgendes geschrieben: | tom hat folgendes geschrieben: | Ich habe beruflich nicht mal ansatzweise was mit Film zu tun, da konzentriere ich mich auch eher auf Wichtigeres. |
Was kann es Wichtigeres geben als Film? Höchstens Frauen?
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Jetzt übertreib mal bitte nicht  |
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Neophyte Gast
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Verfasst am: 11 Jan 2008 19:42 Titel: |
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Der Mann mit dem Plan hat folgendes geschrieben: | Ich fühle mich doch auch nicht von Neophyte beleidigt. |
Schön zu wissen. Ich mich hiermit schon...
Der Mann mit dem Plan hat folgendes geschrieben: | Neophyte hat folgendes geschrieben: |
@ Plan: Welche Filme ich als Meisterwerke bezeichne, ist a) nur für mich von Interesse [...] |
Da bin ich voll und ganz deiner Meinung. Deswegen frage ich mich ja auch immer wieder warum du überhaupt noch Beiträge schreibst. |
... aber Ingo hat schon Recht:
Ingo hat folgendes geschrieben: | Ihr müsst cool bleiben  |
Dr. Strangelove hat folgendes geschrieben: |
Neophyte hat folgendes geschrieben: | "Shining", ebenfalls sehr viel besseres Buch wie als Film. |
Das habe ich ja jetzt erst gelesen. Ich hoffe doch sehr, daß du hier die TV-Verfilmung und nicht den Kubrick-Film meinst, ansonsten verordne ich dir eine Zwangsvorführung! Kubricks "Shining" ist für mich wegen seiner Symbolik, dem Dekor, den Zahlenspielen, Dopplungen und seiner psychologischen Komponente einer der faszinierensten und unheimlichsten Filme, die ich je gesehen habe. Das Buch ist verglichen damit platt und vulgär. Wenn du das anders siehst, bitte begründen, du rüttelst nämlich an meinem Kubrick-Schrein.,, |
Das hatten wir doch alles schon mal in Persona - oder wars via Telefon? - besprochen. Meiner Ansicht nach hat Kubrick höchstens 70% des Horrors der so schön im Buch beschrieben ist, rübergebracht; zugegeben 70% sind schon was. King selbst war mit Kubricks Verfilmung auch nicht zufrieden. Ich habe ja auch nie gesagt der Film ist schlecht; ich mag bloß halt das Buch mehr. Das ist bei "Der Pate" genau dasselbe. Nimm doch nur mal Kapitel 36 des Buches: "Der Fahrstuhl". Dieses Kapitel las ich gleich 2 mal hintereinander, da es mich faszinierte, wie das komplette Buch an sich. Umso tragischer das dies nicht den Weg in den Film schaffte, ebenso wie die Heckenfiguren, was aus techn. Gründen nicht klappen wollte. In einem anderen Kapitel, leider weiß ich nicht mehr genau welches, bildet sich Danny dessen Blick auf einen Feuerwehrschlauch gerichtet ist, ein, er sehe eine Schlange - so etwas finde ich grandios. Ironischerweise ist die TV-Version, aus Kings Feder stammend, und somit auch dichter an der Vorlage, noch schwächer. Sollte einem das zu denken geben?
PS: du brauchst mich nicht zu 'ner Zwangssitzung "Shining" verdonnern; der steht ohnehin noch auf meinem Programm für diesen Monat
Leider kenne ich nur die internationale Version, und nicht die US-Fassung.
Auch dies habe ich dir schon einmal gesagt! |
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Dr. Strangelove

Anmeldungsdatum: 02.08.2005 Beiträge: 1806
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Verfasst am: 11 Jan 2008 22:52 Titel: |
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Neophyte hat folgendes geschrieben: | [...] Umso tragischer das dies nicht den Weg in den Film schaffte, ebenso wie die Heckenfiguren, was aus techn. Gründen nicht klappen wollte. In einem anderen Kapitel, leider weiß ich nicht mehr genau welches, bildet sich Danny dessen Blick auf einen Feuerwehrschlauch gerichtet ist, ein, er sehe eine Schlange - so etwas finde ich grandios.
Leider kenne ich nur die internationale Version, und nicht die US-Fassung.
Auch dies habe ich dir schon einmal gesagt! |
Wie Horrorcollector schon oft sagte, sollte man den Film-Buch-Unterschied nicht allzu stark strapazieren. Natürlich war der Film bewußt actionarm gestaltet, indem er das Gewicht von einem äußerlichen Grauen in Richtung einer inneren Angst verschiebt, deren Ursprung ebenso in der Psyche der Figuren wie der Zuschauer liegt, und indem er die sich steigernde Angst in architektonische Strukturen und Metaphern einbettet. Im Gegensatz zum Buch kann das Geschehen bis zu einem gewissen Punkt durchaus auch Einbildung gewesen sein. Das Grauen entspringt hier nicht entsetzlichen Ereignissen, sondern ist in dem architektonischen Schauplatz selbst eingebaut. Feindselige Heckenfiguren und explizite Schläuche die zu Schlangenviechern werden hätten dieser Absicht immens geschadet und es auf ein ähnlich plattes Niveau runtergebrochen wie etwa "Zimmer 1408".
Auch sollte man berücksichtigen, daß Kubrick das Drehbuch zusammen mit Diane Johnson geschrieben hat, welche Expertin auf dem Gebiet der großen psychologischen Gruselromane des 19. Jhd. war, und viele der Motive aus den Werke von Poe und Stevenson in den Film einfließen läßt. Von der antiken mythologischen Komponente bei Labyrinth, Hotelgängen und Irrgarten ganz zu schweigen, in der Jack am Schluss selbst zum Minotaurus wird, während einem im Buch lediglich der Heizkessel um die Ohren fliegt.
Das ist auch ein Grund für die Kürzung der europäischen Version. Während die amerikanische sich lang bei der Exposition aufhält und vieles zu erklären versucht, läßt die europäsische vieles offen und verzichtet auch auf die unsägliche Skelettszene am Ende.
Auch wenn ich mich bei alldem vielleicht wiederholt haben mag, dein Statement "Besser als der Film" konnte ich so nicht unterstreichen und habe hier versucht, mal meine Sicht der Dinge darzulegen. Mit beleidigen hat das nichts zu tun. Das Schöne an einem solchen Forum ist ja gerade, daß Leute mit völlig unterschiedlichen Auffassungen ihre Karten argumentativ auf den Tisch legen und damit spielen, so daß am Ende jeder etwas davon hat. _________________ "Un artiste est toujours jeune" Jean-Marie Straub |
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cinéphile Gast
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Verfasst am: 12 Jan 2008 22:30 Titel: |
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Zuletzt bearbeitet von cinéphile am 05 Apr 2012 08:10, insgesamt einmal bearbeitet |
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Neophyte Gast
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Verfasst am: 13 Jan 2008 13:18 Titel: |
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Ingo hat folgendes geschrieben: | Vor allem nervt es mich, wenn es immer wieder Leute gibt, die behaupten, die literarische Vorlage sei immer besser als der Film. (Als sei das ein Naturgesetz!)
Meist sind das übrigens Leute - auch wenn das jetzt arrogant tönt - die sich weder beim Film noch bei Literatur besonders gut auskennen.
Gruss
Ingo |
Jap, solche kenne ich auch. Zu solchen möchte ich mich aber nicht zählen und auch nicht gezählt wissen.
@ Dr.: Ich habe mir gestern noch einmal Shining gegeben, und ich liebe den Film nach wie vor, wie als ich ihn zum ersten Mal sah, und mittlerweile hab ich ihn bestimmt schon 20 mal gesehen, wenn das mal reicht. Das will ich hier mal unterstrichen haben. Nichts desto trotz mag ich das Buch nun einmal mehr, da kann hier keiner dran rütteln; will ja auch keiner. Es stimmt allerdings das das mit Buchadaptionen immer so eine Sache ist. Man kann es nicht 1:1 übernehmen (u.a. auch deshalb, weil der Leser 100%ig weiß, was geschehen wird, und somit die Spannung nicht ihre volle Kraft entfalten kann, ganz zu schweigen davon, das die Spannung dann vielleicht nur noch ein laues Lüftchen sein könnte). Ich kenne auch das Buch zu "The Green Mile" - zwar nicht komplett - aber was ich las, kommt schon sehr sehr nah an den Film ran, bzw. umgedreht. Kennt hier einer den Roman "Einer flog' über das Kuckucksnest"? Hier haben wir den Kehrfall, denn da ist der Film bedeutend besser wie als das Buch, welches dennoch grandios ist.
PS: Sagte mal, kann es eigentlich sein, das wir hier einen klitzekleinen Tick vom Kurs abkommen? Shining als King-Verfilmung, was "Der Nebel" eben auch ist, ist wohl alles was das noch verbindet  |
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Der Mann mit dem Plan Gast
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Verfasst am: 13 Jan 2008 14:00 Titel: |
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Wirkliche Vergleichsmöglichkeiten bieten doch Literaturverfilmungen zu ihren Vorbildern doch nur auf höchst unfilmische Art und Weise. Ähnlichkeitsverhältnisse wird es meist nur da geben, wo der Film "literarisch" wird. Beide Medien sind sehr unterschiedlich, haben völlig unterschiedliche Funktionsweisen, sowohl auf der kreativen, als auch auf der rezipierenden Seite. Da sich aber die Kunstform Film sicherlich hier und da auch an der Literatur bedient, mag man diese klitzekleine Schnittmenge schnell mit dem Roman vergleichen. Nur weil der Stiel des Apfels dem der Birne gleicht, so würde man dem Apfel ja nie vorwerfen, er würde nicht wie eine Birne schmecken und verschmäht in die Tonne werfen oder? |
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Neophyte Gast
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Verfasst am: 13 Jan 2008 14:01 Titel: |
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Da hast du vollkommen Recht, finde ich. Schön, das ich mich dir auch mal anschließen kann  |
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helmi

Anmeldungsdatum: 10.03.2005 Beiträge: 2820 Wohnort: Hall of the incredible macro Knight
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Verfasst am: 17 Jan 2008 12:42 Titel: |
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zumindest jörg gerle vom filmdienst gefällt der film:
David lebt mit seiner Familie dort, wo die Natur noch zu spüren ist, in einem schönen Haus am See, die beschauliche Kleinstadt gleich in der Nähe. Doch wo so viel Natur ist, muss man auch schon einmal mit Konsequenzen rechnen. Ein Sturm, der über die Weite des ansonsten eher stillen Gewässers tobt, richtet beträchtlichen Schaden an, aber nichts, was nicht reparabel wäre – oder doch? Stunden danach ist vom Unwetter nur noch ein unerklärlicher Nebel geblieben, der sich allmählich vom anderen Ufer Richtung Stadt bewegt – von dort, wo auch das Militär einen Stützpunkt hat. Eigentlich wollte David nur kurz mit seinem Sohn einkaufen, vielleicht noch den kleinen Versicherungsfall mit dem Bootshaus regeln; doch als die beiden den Supermarkt erreichen, häufen sich die Polizeisirenen. Militär und Feuerwehr sind ungewohnt geschäftig, Soldaten werden zum Dienst befohlen. Als sich dann der Nebel an der großen Fensterfront des Supermarkts staut und jegliche Sicht nimmt, wird es plötzlich still in der Stadt – totenstill.
Man kennt den stickigen Dunst, der alles einhüllt und böse Machenschaften verbirgt, aus Edgar-Wallace- und Jack-the-Ripper-Filmen. Man kennt ihn auch als „The Fog – Nebel des Grauens“ (fd 22 558), aus dem sich bei John Carpenter so effektvoll die Zombies samt Totenschiff materialisierten, um fürchterlich Rache zu nehmen. Auch bei Frank Darabont rächt sich etwas Monströses, von dem die Eingeschlossenen bislang nichts ahnten. „Der jüngste Tag“ scheint gekommen, so orakelt zumindest die leicht verblendete Mrs. Carmody, als die ersten „Ungläubigen“ in den Nebelschwaden des Supermarktparkplatzes verschwinden – für immer. Das, was von draußen herein will, und nur wenige, unter ihnen David, ungläubig und unter schmerzlichen Verlusten im Kühllager erblickt haben, passt zu den religiösen Wahnvorstellungen der einfältigen, aber charismatischen Frau. Als sich schließlich abends monströse Mücken an die hell erleuchtete Fensterfront setzen, fangen viele an, dieser lächerlichen Mrs. Carmody zu glauben. Der anfänglichen Panik weicht blinder Wahn, der ebenso gefährlich zu werden droht wie das, was im Nebel lauert.
Stephen King hatte schon immer den Hang zum Apokalyptischen. Dabei sind es, wie etwa bei „Es“, nicht immer Monster, die geschlagen werden können; Gegner, denen man Auge in Auge begegnet, wenn man sich seinen eigenen Ängsten stellt und Bünde schmiedet. Das Besondere, das mitunter mit dem Kingschen Grauen daherkommt, ist die Hoffnungslosigkeit. Wo andernorts das Happy End als Alternative denkbar ist, ist es bei King schon einmal fünf Minuten nach zwölf. King zwingt den Leser, die Apokalypse zu akzeptieren und doch um die Unversehrtheit der Figuren zu bangen. Die Welt, wie man sie kennt, scheint auch in „Der Nebel“ ausgelöscht, und der Mensch, bar jeglicher zivilisatorischer Errungenschaften, ist eingereiht in der Kette des Fressens und Gefressenwerdens. Frank Darabont hat bereits mit „Die Verurteilten“ (fd 31 221) und „The Green Mile“ (fd 34 096) bewiesen, dass man aus Stephen Kings Vorlagen kongeniale Kinofilme machen kann; nun hat er sich erstmals einem dezidiert Grauen erregenden Stoff des Autors gewidmet. „Der Nebel“ versprüht gleich auf zwei Ebenen tödliches Gift: zum einen als undefinierbare Gefahr, die von außen die Gemeinschaft bedroht und zusammenschweißt, zum anderen als definierbare Gefahr des degenerierenden Irrationalismus, der in Form eines religiös verbrämten Wahns von innen heraus wirkt, die Gemeinschaft destabilisiert und ins Chaos stürzt. Beides für sich inszeniert Darabont überzeugend, nicht ohne beide Ebenen zum nachhaltig wirksamen Schauerstück zu verbinden. Die Ebenen des Grauens potenzieren sich, gestützt durch eine mitunter starke schauspielerische Leistung (vor allem Marcia Gay Harden als Mrs. Carmody), dramaturgisch auf den Punkt gebrachte Schockeffekte und den nicht übermäßig künstlich wirkenden Einsatz von Spezialeffekten. Im Showdown erreicht der in vielen Details ausgesprochen radikale Horrorfilm schließlich eine beachtliche, für einen Mainstream-Film außergewöhnliche Dimension. Die augenblicklich auf Ekelqualen festgelegt dahinvegetierende Hollywood-Variante des Horror-Genres erhält durch „Der Nebel“ einen heilenden Stromschlag, und Darabont beweist, wie wichtig gute Handwerker für einen überzeugenden Unterhaltungsfilm sind.
gruss
helmut |
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Neophyte Gast
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Verfasst am: 19 Jan 2008 19:02 Titel: |
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Da ich den Thread geöffnet habe, will ich Euch natürlich auch mitteilen, wie ich ihn aufnahm. Ich will versuchen nicht all zu sehr zu spoilern. Hier nun also mein Eindruck... dahingeplatscht
Mit "Der Nebel" haben wir eine Gruselgeschichte, deren Potential nicht vollständig ausgenutzt wurde. Es gibt zu viele Unnötige Dinge. Mal verweilt man zu lang auf einer Szene, mal zu kurz - wird das jetzt Mode? Die Charaktere haben keine Tiefe (würde auch unnötig bzw. unglaubwürdig wirken; unglaubhafter als die Erklärung für alles, aber hey, es ist Grusel, und muss es da überhaubt etwas wie Glaubwürdigkeit geben? Ist nicht das Genre Grusel/Horror immun gegen den hässlichen Begriff "Disbelief"? Wird dadurch nicht mein festgestellter - einer von mehreren - Mangel null und nichtig?). Weiter im Programm. Der Film baut auf Schockeffekte, welche leider zu vorhersehbar sind. Dennoch habe ich mich stets erschrocken weil das ältere Ehepaar neben mir sich andauernd erschrocken hat Ich wollte sie schon fragen, ob sie noch nie einen Film gesehen haben... oder vielleicht habe ich ja zu viele gesehen? Die CGI Effekte sind eher mäßig. Gnadenlos schlecht jedoch ist die Szene im Lagerraum, wo man genau sieht, wie "billig" das alles ist / wirkt.
Mrs. Carmody: Hier haben wir einen Charakter, der nicht nervtötender hätte sein können. Und es schallte Applaus im Saal, vielleicht sogar am lautesten von mir, als ...
Das Ende: Selten sah ich ein so an den Haaren herbeigezogenes, unpassendes, mich enttäuschenderes Ende wie als hier. Ich habe auch keine Antwort darauf, wie ich es wohl geschrieben hätte, so jedenfalls nicht. Ich glaube das Ende einfach nicht - hier führt für mich kein Weg am Disbelief vorbei.
Fazit: Darabont schaffte den Hattrick in King-Verfilmungen, nicht aber den Hattrick in Meisterwerken - für mich sind die anderen beiden nach wie vor welche . "Der Nebel", so steht für mich fest, ist Durchschnittsware. Vielleicht in der Tat ein Stromschlag für's Genre; heilend jedenfalls ist er nicht, bestenfalls verursacht er ein Zucken. Notentechnisch gab ich den Film eine 5/10.
Eine abschließende Frage habe ich noch: Muss man die Romanvorlage kennen, um eine Adaption korrekt beurteilen / bewerten zu können? Persönlich denke ich das nicht... |
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cinéphile Gast
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Verfasst am: 19 Jan 2008 21:04 Titel: |
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Zuletzt bearbeitet von cinéphile am 05 Apr 2012 08:11, insgesamt einmal bearbeitet |
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Neophyte Gast
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Verfasst am: 20 Jan 2008 14:14 Titel: |
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Ingo hat folgendes geschrieben: | Neophyte hat folgendes geschrieben: |
Eine abschließende Frage habe ich noch: Muss man die Romanvorlage kennen, um eine Adaption korrekt beurteilen / bewerten zu können? Persönlich denke ich das nicht... |
Man muss die Romanvorlage kennen, wenn man den Film als Adaption beurteilen möchte. Man muss die Romanvorlage nicht kennen, wenn man den Film als Film beurteilen möchte.
Gruss
Ingo |
Joar, das unterschreibe ich so. Denn als Film ist der Film nicht so berauschend... find' ich.
Wirst du ihn dir angucken, Ingo? |
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cinéphile Gast
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Verfasst am: 20 Jan 2008 17:26 Titel: |
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Zuletzt bearbeitet von cinéphile am 05 Apr 2012 08:11, insgesamt einmal bearbeitet |
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Der Mann mit dem Plan Gast
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Verfasst am: 12 März 2008 02:48 Titel: |
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Junge, junge, junge! Was'n super Film! Ich hab ja mit dem Allerschlimmsten gerechnet, aber THE MIST ist der wohl mit Abstand beste Film, den ich von Frank Darabont gesehen habe.
Perfektes Affektmanagement (die Figuren könnten nicht bessere Erfüllungsgehilfen fürs Genre sein), der Verzicht auf cheap-thrills, hochtrabende Schocks, das Unterinszenieren des zynischen Schlusses, so als ob der Film selber wüsste, dass er niemanden mehr überrascht...
hach, ja... der ganze Film ist Grusel und Spannung pur, drängt sich dem Zuschauer aber niemals auf. Selbst der Konflikt säkularer Pragmatismus gegen Religion ist kein Aufhänger, dafür den Film nach diffusen, offenen Interpretationsräumen heischen zu lassen - nein, der ganze Film ist wie ein Genre-Uhrwerk, das funktioniert, auf den Punkt genau!
Ich vergebe enorm wohlwollende 7/10! |
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flacmurry

Anmeldungsdatum: 22.08.2006 Beiträge: 85 Wohnort: Solingen
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Verfasst am: 18 März 2008 11:40 Titel: |
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Mir haben besonders die letzten 5 Minuten gefallen.  _________________ www.ursdaun.com |
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4LOM Administrator

Anmeldungsdatum: 28.02.2005 Beiträge: 3350 Wohnort: North by Northwest
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Verfasst am: 26 März 2008 15:28 Titel: |
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Mir haben nur die letzten 5 Minuten gefallen. |
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Snake Plissken
Anmeldungsdatum: 20.07.2008 Beiträge: 184
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Verfasst am: 16 Aug 2008 16:14 Titel: Re: The Mist / Der Nebel |
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Neophyte hat folgendes geschrieben: | "Shining", ebenfalls sehr viel besseres Buch wie als Film. |
"Shining" ist einer der seltenen Fälle, in denen mir der Film besser gefällt als die Buchvorlage - und das, obwohl ich ein großer King-Fan bin.
Allein schon die Sequenz in Zimmer 237 - eine der gruseligsten Horrorfilmszenen überhaupt! Da läuft es mir jedes Mal aufs Neue eiskalt über den Rücken! |
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