DVDuell.de Forum Foren-Übersicht DVDuell.de Forum
..::: Blu-ray | DVD | Film | Kino :::..
 
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   BenutzergruppenBenutzergruppen   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

The Darjeeling Limited

 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen    DVDuell.de Forum Foren-Übersicht -> Neue Filme :::..
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Gast






BeitragVerfasst am: 04 Jan 2008 13:13    Titel: The Darjeeling Limited Antworten mit Zitat

Wes Anderson kann es also doch noch. Sein neuer Film macht ebenso viel Spaß wie Rushmore und The Royal Tenenbaums. The Life Aquatic hatte mich sehr enttäuscht (ich hab ihm sogar auf dvd noch eine zweite chance gegeben weil ich dachte ich wäre vielleicht lediglich in der falschen Stimmung gewesen) weil hier die Skurilität zum Selbstzweck wurde und dabei auf Charakterzeichung und Drehbuch scheinbar weitaus weniger Wert gelegt wurde. Zudem hatte er erschreckende Längen. The Darjeeling Limited hat zwar wieder den typischen Wes Anderson Stil mit grellbunten Sets, mitreissendem Soundtrack und Slowmotion Einstellungen und auch inhaltlich erzählt er erneut die Geschichte einer verkorksten Familie die wieder zusammengeführt werden soll aber diesmal war ich auch wieder emotional berührt und den Darstellern merkte man die Spielfreude merklich an. Überhaupt "harmonieren" die 3 männlichen Hauptdarsteller hervorragend miteinander, vor allem auch Anderson-Neuling Adrian Brody. Der Vorwurf, der Film zeige ein überkitschtes Bild Indiens, ist meiner Meinung nach nicht gerechtfertigt da es Anderson hier ganz klar darum ging, Touristen zu zeigen die sich sehr fremd in einem Land fühlen und daher auch ein gewisses klischiertes Bild vermittelt bekommen. Ich fand es passte hervorragend.
Der Vorfilm "Hotel Chevalier" ist übrigens für das volle Verständnis der Geschichte unumgänglich und es finden sich durchaus einige Anspielungen im Hauptfilm die man nur in Kenntnis des Vorfilms verstehen kann. Also falls das Kino ihn nicht ohnehin im Vorprogramm zeigt, gratis bei itunes ansehen.
Nach oben
cinéphile
Gast





BeitragVerfasst am: 04 Jan 2008 16:57    Titel: Re: The Darjeeling Limited Antworten mit Zitat

tom hat folgendes geschrieben:
Sein neuer Film macht ebenso viel Spaß wie Rushmore und The Royal Tenenbaums.


Das ist ein hoher Anspruch!

Bin schon sehr gespannt und freue mich schon.

Gruss
Ingo
Nach oben
Vertigo



Anmeldungsdatum: 20.03.2005
Beiträge: 70

BeitragVerfasst am: 06 Jan 2008 15:55    Titel: Antworten mit Zitat

@tom
Sehr beruhigend, deine anderen Einschätzungen teile ich voll und ganz. Erst vorletzte Woche habe ich mir die "Tiefseetaucher" auf DVD gekauft, um dem Film eine zweite Chance zu geben - er hat sie nicht genutzt. "Die Royal Tenenbaums" gehören dagegen zu meinen Lieblingsfilmen, auch "Rushmore" gefällt mir sehr gut.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
helmi



Anmeldungsdatum: 10.03.2005
Beiträge: 2820
Wohnort: Hall of the incredible macro Knight

BeitragVerfasst am: 08 Jan 2008 17:21    Titel: Antworten mit Zitat

@Tom

du bist bis jetzt der einzige, der "Darjeeling Limited" wirklich gut findet...
als ich gelesen habe, das der neue anderson noch schwächer als "tiefseetaucher" sein soll, habe ich mir ernsthaft überlegt, ob ich da wirklich rein soll...
aber wenn der film wirklich an die qualitäten eines "rushmore" herankommt, bin ich gerne bereits, dieses "risiko" einzugehen. Smile

gruss

helmut
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Gast






BeitragVerfasst am: 08 Jan 2008 17:36    Titel: Antworten mit Zitat

also ein meisterwerk wie rushmore ist er nun auch nicht aber er ist nach life aquatic schon ein gewaltiger sprung nach oben. life aquatic hat mich emotional komplett kalt gelassen und irgendwie kams mir so vor als ob tausend stars mal bei anderson mitspielen wollten und daher die ganzen seltsamen rollen. darjeeling ist wieder ein kleinerer, sympathischer film mit wirklich schönen szenen, der einfach spaß macht. Ich empfehle ihn dir aber ich will dann nicht schuld sein wenn er dir nicht zusagt Smile
Nach oben
cinéphile
Gast





BeitragVerfasst am: 08 Jan 2008 17:53    Titel: Antworten mit Zitat

Helmi, wenn der nix ist, fahren wir mal nach München und stossen dem Tom Bescheid, ok?

Gruss
Ingo
Nach oben
cinéphile
Gast





BeitragVerfasst am: 08 Jan 2008 17:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hier der Trailer:

http://www.youtube.com/watch?v=aO1bYukdvLI

Max Fisher ist älter geworden...

Gruss
Ingo
Nach oben
helmi



Anmeldungsdatum: 10.03.2005
Beiträge: 2820
Wohnort: Hall of the incredible macro Knight

BeitragVerfasst am: 08 Jan 2008 18:31    Titel: Antworten mit Zitat

zumindest die kamerafahrt am ende des filmes soll wirklich gut sein:

Darjeeling Limited


Wes Anderson bleibt sich treu und präsentiert wieder einmal das, was er scheinbar am besten inszenieren kann: skurrile, oft gar verschrobene Charaktere an ebenso skurrilen Plätzen. Der Regisseur, der mit seinem viel gelobten zweiten Spielfilm „Rushmore“ (fd 34 741) von sich Reden machte und mit den folgenden Filmen „The Royal Tenenbaums“ (fd 35 300) und „Die Tiefseetaucher“ (fd 36 967) seine eigene Nische ausgebaut und gefestigt hat, arbeitet zudem gern und häufig mit derselben Crew vor und hinter der Kamera zusammen.

Bei seiner mittlerweile fünften Komödie werden die Verschleißerscheinungen, die sich in „Die Tiefseetaucher“ schon angedeutet haben, noch offensichtlicher. Der bewegliche Hauptschauplatz des Films ist der fiktive Langstreckenzug „The Darjeeling Limited“. Drei Brüder, die seit über einem Jahr kein Wort mehr gewechselt haben, begeben sich in diesem Zug auf die Fahrt zu ihrer in Indien lebenden Mutter. Die Reise soll nicht nur der Antrieb sein, familiär wieder zueinander-, sondern auch grundsätzlich zu sich selbst zu finden. Zu den Darstellern der drei Brüder gesellt sich neben den altbekannten Anderson-Akteuren Jason Schwartzman und Owen Wilson ein neuer Name: Adrien Brody – der den beiden mittelmäßigen Schauspielern auch prompt die Show stiehlt. Wandlungsfähig und schauspielerisch auf der Höhe, verweist er Schwartzman und Wilson mit ihren eher eindimensionalen Mimiken schnell in die Schranken. Gegen die insgesamt hölzerne Charakterzeichnung vor der wechselhaft farbenprächtigen Kulisse und gegen die Künstlichkeit der Figuren anzuspielen, gelingt aber auch ihm nicht ganz. Die Grundkonstellation ist in ihrer Anlage schon blass, weil das Drehbuch von Roman Coppola und Jason Schwartzman auf wirklich konfrontative Szenen zwischen den letztlich auch gar nicht so unterschiedlichen Brüdern weitgehend verzichtet – und wer soll sich für Figuren interessieren, die sich kaum entwickeln? Wenig Abwechslung gibt es auch auf der humorigen Seite des Films: Anderson inszeniert die drei zwischen ernst und albern chargierenden Charaktere mit marottenhaften Handlungen und ebensolcher Gestik und Mimik, wobei er sie mit der in seinen Filmen oft vorkommenden stereotypen „Ich kann nicht anders, ich bin nun mal so“-Art umgibt. Da gibt es albernes Gezänk, so manches geht zu Bruch, jemand ist beleidigt und dann fängt man sich wieder – und als Zuträger für die drei Brüder gibt es einige ganz schwach ausgeleuchtete Nebenfiguren. Zu mehr als Stichwort- und Anlassgebern werden der ominöse Organisator der Reise und der mürrische indische Zugbegleiter jedoch nicht – auch die Affäre des einen Bruders mit der hübschen Zugbegleiterin trägt nicht zur Ausdifferenzierung der Nebenfiguren bei. Schade, denn hier hätte etwas mehr Tiefe den Plot durchaus bereichert.

Die sich breitmachende Langeweile wird durch die erschlagende, unwirklich inszenierte Landschaft noch verstärkt: Ein buntes und klischeebeladenes Indien, das in dieser Form eher tot als lebendig wirkt. Zunächst ist die durchaus liebevolle Ausstattung zwar interessant und nett anzusehen, auf Dauer ist die Farb- und Ausstattungsdramaturgie allerdings ermüdend. Ganz stark ist hingegen eine gegen Ende des Films vorkommende Kamerafahrt: Ohne sichtbaren Schnitt fährt die Kamera von links nach rechts an den Zugabteilen vorbei und zeigt alle relevanten Charaktere bei einer für sie typischen Tätigkeit. Diese kurzen Momentaufnahmen haben mehr Tiefe als der gesamte restliche Film. Vielleicht würde es dem durchaus talentierten Wes Anderson gut tun, sich endlich einmal in einem anderen Genre zu versuchen. Er könnte uns mit seiner eigenwilligen Sichtweise bestimmt noch so einiges erzählen.

gruss

helmut
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
helmi



Anmeldungsdatum: 10.03.2005
Beiträge: 2820
Wohnort: Hall of the incredible macro Knight

BeitragVerfasst am: 08 Jan 2008 18:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ingo hat folgendes geschrieben:
Helmi, wenn der nix ist, fahren wir mal nach München und stossen dem Tom Bescheid, ok?

Gruss
Ingo


da kannst du aber so was von drauf wetten!!!!! Laughing

gruss

helmut
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Vertigo



Anmeldungsdatum: 20.03.2005
Beiträge: 70

BeitragVerfasst am: 09 Jan 2008 15:33    Titel: Antworten mit Zitat

helmi hat folgendes geschrieben:
@Tom
du bist bis jetzt der einzige, der "Darjeeling Limited" wirklich gut findet...


Die Kritiken zum Film sind doch weitgehend positiv, die zitierte vom Filmdienst ist nicht repräsentativ. Weitere findet ihr hier:
http://www.angelaufen.de/filme/vorwochen/die_filmstarts_vom_3_januar_2008/darjeeling_limited
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Gast






BeitragVerfasst am: 09 Jan 2008 18:17    Titel: Antworten mit Zitat

helmi hat folgendes geschrieben:
Ingo hat folgendes geschrieben:
Helmi, wenn der nix ist, fahren wir mal nach München und stossen dem Tom Bescheid, ok?

Gruss
Ingo


da kannst du aber so was von drauf wetten!!!!! Laughing

gruss

helmut


Ja? Ok Jungs, dann ihr zwei gegen Anna und mich. Es sind nur Tritte überhalb der Gürtellinie erlaubt. Ich will nen schönen sauberen Kampf sehen. Fotos von euren heulenden Gesichtern wenns vorbei ist stell ich dann hier rein... Bring it on!!!!
Nach oben
cinéphile
Gast





BeitragVerfasst am: 10 Jan 2008 07:26    Titel: Antworten mit Zitat

tom hat folgendes geschrieben:

Ja? Ok Jungs, dann ihr zwei gegen Anna und mich. Es sind nur Tritte überhalb der Gürtellinie erlaubt. Ich will nen schönen sauberen Kampf sehen. Fotos von euren heulenden Gesichtern wenns vorbei ist stell ich dann hier rein... Bring it on!!!!


tom, wenn Helmi und ich mal bei Dir klingeln, Du die Türe öffnest und wir breitbeinig, mit verschränkten Armen, leicht geneigtem Kopf und zusammen gekniffenen Augen vor Dir stehen, dann tom, dann hast Du das letzte Mal warm geschissen! Laughing

Gruss
Ingo
Nach oben
helmi



Anmeldungsdatum: 10.03.2005
Beiträge: 2820
Wohnort: Hall of the incredible macro Knight

BeitragVerfasst am: 10 Jan 2008 12:46    Titel: Antworten mit Zitat

tom hat folgendes geschrieben:


Ja? Ok Jungs, dann ihr zwei gegen Anna und mich. Es sind nur Tritte überhalb der Gürtellinie erlaubt. Ich will nen schönen sauberen Kampf sehen. Fotos von euren heulenden Gesichtern wenns vorbei ist stell ich dann hier rein... Bring it on!!!!


mensch, wusste gar nicht, dass du unter grössenwahn leidest! mit solchen schwachbrüstlern wie dir wische ich normalerweise den boden auf!!! Laughing Laughing Laughing Laughing

gruss

helmut
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Gast






BeitragVerfasst am: 10 Jan 2008 13:27    Titel: Antworten mit Zitat

helmi hat folgendes geschrieben:
tom hat folgendes geschrieben:


Ja? Ok Jungs, dann ihr zwei gegen Anna und mich. Es sind nur Tritte überhalb der Gürtellinie erlaubt. Ich will nen schönen sauberen Kampf sehen. Fotos von euren heulenden Gesichtern wenns vorbei ist stell ich dann hier rein... Bring it on!!!!


mensch, wusste gar nicht, dass du unter grössenwahn leidest! mit solchen schwachbrüstlern wie dir wische ich normalerweise den boden auf!!! Laughing Laughing Laughing Laughing

gruss

helmut


Ach ja? ACH JA??? Pass mal auf du Angeber, die Noten der Mondscheinsonate kann ich auswendig, die spiel ich dann auf deinen Zähnen und zwar bis zum allerletzen Takt. Und wenn ich dann fertig bin, dann mach ich ausm Gärtner seinem Gesicht Spaghetti-Eis. Da steht der doch so drauf. Evil or Very Mad
Nach oben
helmi



Anmeldungsdatum: 10.03.2005
Beiträge: 2820
Wohnort: Hall of the incredible macro Knight

BeitragVerfasst am: 11 Jan 2008 12:46    Titel: Antworten mit Zitat

tom hat folgendes geschrieben:


Ach ja? ACH JA??? Pass mal auf du Angeber, die Noten der Mondscheinsonate kann ich auswendig, die spiel ich dann auf deinen Zähnen und zwar bis zum allerletzen Takt. Und wenn ich dann fertig bin, dann mach ich ausm Gärtner seinem Gesicht Spaghetti-Eis. Da steht der doch so drauf. Evil or Very Mad


schon lange nicht mehr so gelacht! Laughing da kann ich nur sagen: du und welche armee? Laughing
zum spaghetti-eis hätte ich noch einen passenden spencer / hill spruch:

"Und wenn du denkst, du kannst dir hier den Wannst voll schlagen, mit meinen Bohnen und Zwiebeln, dann werd ich dir gleich mal eine zwiebeln."

gruss

helmut
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Der Mann mit dem Plan
Gast





BeitragVerfasst am: 12 Jan 2008 18:10    Titel: Antworten mit Zitat

Gesehen, für mies befunden (2/10).
Irritiert gewesen, weil Vorfilm: gut gefunden (7/10).
Nach oben
Dr. Strangelove



Anmeldungsdatum: 02.08.2005
Beiträge: 1806

BeitragVerfasst am: 12 Jan 2008 19:18    Titel: Antworten mit Zitat

Der Mann mit dem Plan hat folgendes geschrieben:
Gesehen, für mies befunden (2/10).
Irritiert gewesen, weil Vorfilm: gut gefunden (7/10).

Ach du meine Güte, ich wollte ihn mir morgen anschauen, weil er hier so gelobt wurde. Dem Trailer konnte ich schon nichts abgewinnen. Mal sehen, da es der einzige gute Film ist der gerade läuft, werd ich ihn trotzdem gucken, war schon lange nicht mehr im Kino.
_________________
"Un artiste est toujours jeune" Jean-Marie Straub
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
cinéphile
Gast





BeitragVerfasst am: 12 Jan 2008 22:20    Titel: Antworten mit Zitat

Der Mann mit dem Plan hat folgendes geschrieben:
Gesehen, für mies befunden (2/10).


Warum denn?

Gruss
Ingo
Nach oben
Der Mann mit dem Plan
Gast





BeitragVerfasst am: 13 Jan 2008 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

Ingo hat folgendes geschrieben:
Der Mann mit dem Plan hat folgendes geschrieben:
Gesehen, für mies befunden (2/10).


Warum denn?

Gruss
Ingo


Der Film ist ein Film über sich selbst und sein Publikum. Wie exklusiv und "hip" sein Humor doch sei, und wie exklusiv und "indie" sich das Publikum dabei fühlen darf. Dabei wird die ganze Zeit so'n Louis-Vitton-Chic inszeniert, der sich "trendy" und irgendwie "voll crazy" gibt. Mehr ist nicht. Jason Schwartzman und Owen Wilson spielen eigentlich gar nicht, sondern stehen mit versteinerter Miene in der Gegend herum, das Drehbuch kommt mir vor wie eine Ansammlung von Deleted-Scenes aus anderen Anderson-Filmen. Kaum Kohärenz, null Tempo, keine roter Faden, einfach nur willenlose Pseudogagmaschinerie auf solch tiefem Niveau. In der Tat musste ich ganze zwei Mal lachen.

Das ist insbesondere überraschend, weil der Vorfilm HOTEL CHEVALIER, der ein Quasi-Spinoff zu DARJEELING ist, ganz putzig ist. Hier sind die Figuren zwar auch nur flach, aber im Kurzfilmformat passt's. Da läuft's auch nur auf einen Gag hinaus, und dir wird nicht 20 mal der selbe Witz erzählt. Außerdem zieht sich Natalie Portman aus. Very Happy
Nach oben
Dr. Strangelove



Anmeldungsdatum: 02.08.2005
Beiträge: 1806

BeitragVerfasst am: 13 Jan 2008 23:14    Titel: Antworten mit Zitat

Der Mann mit dem Plan hat folgendes geschrieben:
Der Film ist ein Film über sich selbst und sein Publikum. Wie exklusiv und "hip" sein Humor doch sei, und wie exklusiv und "indie" sich das Publikum dabei fühlen darf. Dabei wird die ganze Zeit so'n Louis-Vitton-Chic inszeniert, der sich "trendy" und irgendwie "voll crazy" gibt. Mehr ist nicht.

Ich habe den Film eben gesehen und war nach dem scheußlichen Trailer, den ich vor ein paar Tagen gesehen hatte auf das Schlimmste gefasst. Nun, ganz so schlimm ist es nicht gekommen, dem Regisseur gelingen ein paar schöne Aufnahmen und der Kurzfilm am Anfang ist wirklich sehr schön. Allerdings muß ich dem Mann mit dem Plan recht geben, daß ich mir manchmal wirklich etwas verarscht vorgekommen bin, denn mit dem wirklichen Indien hatte der Film nur wenig zu tun. Renoir sagte mal, daß er bei den Dreharbeiten zu The River bewußt Klischees wie Elefanten, Schlangen und Tiger vermeiden wollte. Was zeigt und Darjeeling Limited? Elefanten, Schlangen und Tiger -- und macht es sich damit leicht, wenn er auf Exotik baut. Ich habe micht die ganze Zeit gefragt, wie der Film wohl in Indien ankommen würde.

Allerdings muß ich sagen, daß es mein erster Wes Anderson-Film ist und ich daher recht unvoreingenommen bin. Viele der Gestalten kamen mir wie einem Kaurismäki-Film entsprungen vor. Grundsätzlich habe ich mich aber nicht gelangweilt, denn man schaut gerne des Protagonisten zu, wenn man erst einmal ihre starren Gesichtszüge und die Absurdität der Handlung akzeptiert hat. Wir sind hier halt im Anderson-Universum, und da gelten andere Gesetze. Positiv überrascht war ich vom Gastauftritt von Barbet Schroeder, den ich als Regisseur sehr schätze. Ich frage mich, was er, der an schon vielen exotischen und gefährlichen Orten gedreht hat, wohl über den etwas naiven Film denkt, in dem er hier mitspielt.

Film 6/10, Kurzfilm 7/10

Den Song "Where Do You Go To" habe ich jedoch sehr liebgewonnen. Hammer. Very Happy
_________________
"Un artiste est toujours jeune" Jean-Marie Straub
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
4LOM
Administrator


Anmeldungsdatum: 28.02.2005
Beiträge: 3350
Wohnort: North by Northwest

BeitragVerfasst am: 14 Jan 2008 14:26    Titel: Antworten mit Zitat

Kritik aus EPD-Film:
Zitat:
Darjeeling Limited

Statt einem hat Wes Anderson diesmal gleich zwei Filme gedreht, die ebenso zusammengehören wie die drei Brüder, die auf einer Fahrt durch Indien versuchen, die Familienbande neu zu knüpfen

von Volker Hummel

Ein Mann in einer Hotelsuite. Das Telefon klingelt. Jemand wird kommen. Der Mann räumt auf und bestellt ein Essen aufs Zimmer. Er stellt seinen iPod an. Es erklingt ein Lied, das von einem Mann handelt, der eine Frau verstehen möchte: »I want to look inside your head.« Vor der Tür erscheint eine Frau. Sie kommt herein und stellt dem Mann Fragen. Wo er war, was er hier macht, wie lange er bleibt. Ob er sie noch liebt. Das Essen kommt. Der Song wird noch mal gespielt. Die Frau zieht sich aus und fällt mit dem Mann aufs Bett. Sie küssen sich. Der Song beginnt von neuem. Sie gehen auf den Balkon. Der Film ist vorbei.

Hotel Chevalier, so erfährt man im Abspann, ist ein Kurzfilm und zugleich der erste Teil von Darjeeling Limited. Verbunden sind die beiden Filme durch die Figur von Jack, der nun das Hotelzimmer verlassen hat und mit seinen Brüdern Francis und Peter im Zug durch Indien fährt. Die Reise hat Francis bis ins letzte Detail geplant, um die durch den Tod des Vaters entfremdeten Brüder erneut zusammenzubringen. Zu sagen haben sie sich wenig, meist streiten sie über Erbstücke oder Francis’ Feldherrenart der Urlaubsplanung. Erste Begegnungen mit Indien gehen in die Hose: Francis wird ein Schuh geklaut, eine als Souvenir gekaufte Schlange erweist sich als giftig, ein Ritual mit Pfauenfedern hat nicht die erhoffte therapeutische Wirkung.

Wie The Royal Tenenbaums handelt auch Wes Andersons neuer Film von der Familie, von ihren Fliehkräften und der Macht, die sie im Innersten zusammenhält. Wie in Die Tiefseetaucher sind die Figuren in Bewegung geraten, doch ihre individuellen Manierismen kommen diesmal statt mit Fischen mit den Farben, Landschaften und Menschen einer anderen Kultur in Berührung. Die Bilder und Töne Indiens entfalten dabei eine ganz eigene Schönheit, aber ähnlich wie in Jean Renoirs The River, einem erklärten Vorbild Andersons, findet auch ein komplexer Austausch statt.

Allerdings nicht im angestrebten Sinne spiritueller Genesung: Eine Fülle von Missverständnissen führt dazu, dass die Brüder den Zug verlassen müssen. Nach und nach bewegt sich der Film in ernstere Gefilde: Francis, Peter und Jack werden Zeugen einer Totenfeier in einem indischen Dorf, ein Ereignis, das auf vielfältige Weise nicht nur mit der Beerdigung ihres Vaters ein Jahr zuvor, sondern auch mit einer ähnlichen Begebenheit in Renoirs Film korrespondiert.

Von der Aufmerksamkeit für jedes Detail und jeden Farbton her ist Darjeeling Limited ein typischer Wes-Anderson-Film, doch was ihn und seine Figuren von den vorherigen Filmen unterscheidet, ist eine größere Offenheit für äußere Einflüsse. Anders als in den Royal Tenenbaums ist die Komik weniger das Resultat unveränderlicher skurriler Verhaltensweisen und Ticks als vielmehr der in Szene gesetzten Erkenntnis, dass solche Macken nichts weiter sind als fragile Schutzwälle gegen die Zumutungen des Lebens. Auf der Ebene der Accessoires, mit denen sich die Figuren ihr sicheres Plätzchen auf der Welt ausstaffieren, herrscht in Andersons Film ständige Bewegung. Ob es sich nun um teure Gürtel, Medikamente, Songs, Schuhe oder sogar Charaktereigenschaften handelt – alles ist austauschbar, nichts ist Schicksal. Nicht mal die eigene Familie.

Anderson hat für sein Thema, das Zirkulieren familiärer Probleme, auch auf der visuellen Ebene ein schönes Äquivalent gefunden. Die Kamera bewegt sich meist, der Form eines Zugs entsprechend, entlang einer Seitwärtsachse oder schwenkt streng geometrisch im 45-Grad-Winkel. Dieses Schema sorgt für ein einheitliches Raumgefühl, schärft aber auch den Sinn für Figuren im Offscreen-Bereich, die durch präzise Schwenks oder Fahrten überraschend ins Bild kommen. Durch diese visuelle Methode entstehen einige der besten, weil unvorhersehbaren Gags und ein Gefühl für die vielfältigen Korrespondenzen zwischen Innen und Außen, Individuellem und Öffentlichem, von denen der Film handelt.

Diese Korrespondenzen sind das Geheimnis von Darjeeling Limited und der Schlüssel für Andersons Verständnis von Familie und Kino als offenen Systemen, die miteinander kommunizieren. Vielleicht hat er nur deshalb Hotel Chevalier gedreht: damit sich die Bilder und Töne des Films mit denen von Darjeeling Limited unterhalten können. Zum Beispiel durch den eingangs erwähnten Song, der auch in Indien wieder erklingt. Es handelt sich dabei um »Where Do You Go to My Lovely?« von Peter Sarstedt, einem britischen Sänger, der ursprünglich aus Indien stammte und 1954 mit seiner Mutter und drei Brüdern nach England reiste. Kurz vor ihrer Ankunft starb der Vater. Korrespondenzen, wohin man schaut und lauscht.

Eine weitere Verbindung ist das Gepäck Jacks, das genau wie das von Francis und Peter aussieht. Sie haben es von ihrem Vater geerbt. Überall folgt es ihnen hin, ein Berg von Habseligkeiten, ein schön designter Familienschatz. Oder eben einfach nur Ballast, den man irgendwann hinter sich lassen sollte. So viel Buddhismus muss sein.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden Website dieses Benutzers besuchen
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen    DVDuell.de Forum Foren-Übersicht -> Neue Filme :::.. Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Seite 1 von 1

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group