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meine lost highway interpretation

 
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Gast






BeitragVerfasst am: 24 Feb 2006 18:52    Titel: meine lost highway interpretation Antworten mit Zitat

hallo liebe forumsmitglieder

ich hab mir gestern mal wieder lost highway angesehen und zum ersten mal das gefühl gehabt dass ich vielleicht nen zugang zum geschehen habe. vermutlich ist es alles quatsch aber ich habe es bisher absichtlich vermieden, andere interpretationen zu lesen und dachte ich frag mal hier ob euch das plausibel vorkommt. ich hab an dem film immer so viel spass, da wäre es spannend zu wissen, was ihr euch denkt. hier also meine interpretation:

ok, die geschichte beginnt mit einem gewissen pete dayton, der in einer autowerkstatt arbeitet und bevorzugt dem gangster mr. eddie das gefährt repariert. mr. eddie hat eines tages seine geliebte alice dabei mit der pete eine affäre beginnt. alice ist aber nicht wirklich real sondern (jetzt wirds dann seltsam) sondern praktisch nur die personifizierte versuchung, geschickt vom teufel (mystery man) persönlich. alice bringt pete dazu, einen "kunden" von ihr auszurauben wobei dieser stirbt. so, pete hat also eine leiche am hals und außerdem weiß mr. eddie bescheid. was kann er also nun tun? genau, um überhaupt am leben zu bleiben, schließt er einen pakt mit dem teufel. dieser pakt ist just in dem moment besiegelt, als er beim sex zu alice sagt "i want you" (die hinleitung zu diesem einen satz und seiner relevanz wird auch durch die musik sehr akzentuiert). als er diesen satz gesagt hat, bricht alice sofort ab, sagt "you can never have me" (so spricht praktisch schon der teufel aus ihr) und verschwindet.
plötzlich ist pete nicht mehr pete sondern fred madison, eine neue identität, ein neues leben, vom teufel geschenkt, sozusagen als rettung für pete.
fred madison lebt zunächst ein normales leben, lernt irgendwann renee kennen (sie ist wiederum nur eine versuchung des teufels) und der weg des teufels, also der pakt den er mit ihm geschlossen hat führt ihn zwangsläufig ins verderben, nämlich dass er renee aus eifersucht tötet und auf dem elektrischen stuhl hingerichtet wird. dies geschieht in der letzten szene im auto als sein kopf beginnt, funken zu schlagen.
er kann diesem schicksal nicht entkommen. der teufel sagt einmal am telefon: in the east, in the far east, before people are sentenced to death, they are sent to a place where they cannot escape.
dieser ort den der teufel sozusagen als gefängnis für pete/fred gewählt hat ist eine zeitschleife aus der es kein entrinnen gibt. pete wird am strand zu fred und fred wird in der todeszelle wieder zu pete. er sagt ja quasi den satz "dick laurent is dead "(dick laurent = mr. eddie) zu sich selbst.
die einzigen 2 male wo eine direkte begegnung zwischen dem "Verdammten" und dem teufel stattfindet sind einmal auf der party und ein anderes mal bei pete daheim.
auf der party sagt der teufel: You invited me. It is not my custom to go where I am not wanted. beinahe genauso steht es in FAUST I, da erklärt es mephistopheles dem faust so ähnlich, dass der teufel nur herein kann wenn er eingeladen ist. (will hier nicht "geeken" aber den faust hab ich 20 mal gelesen oder so, da bleibt was hängen Smile )
dass sich die 2 schonmal begegnet sind ist auch wahr, nur war eben fred da noch pete. seine eltern haben es ja selbst gesehen. sie erzählen ihm einmal dass er da vor dem haus stand mit einem mann den sie noch nie zuvor gesehen haben. ich denke auch dies bezieht sich auf den teufel.

also kurzform: pete verkauft seine seele an den teufel, der teufel stürzt ihn in folge klassisch ins verderben indem er ihm zunächst hilft, ihn aber anschließend ein qualvolles schicksal erleiden lässt (sein opfer wird zum mörder und wird hingerichtet).

ich tät mich sehr freuen wenn ihr mir ein paar anregungen geben könntet, wo meine theorie keinen sinn macht oder was man noch ergänzen könnte.
habt herzlichen dank

tom
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Horrorcollector



Anmeldungsdatum: 03.03.2005
Beiträge: 1579
Wohnort: Wuppertal

BeitragVerfasst am: 24 Feb 2006 19:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

Ich muss zugeben das ich den Film jetzt nicht mehr so detailiert im Kopf habe um Motive aufzuzählen die du vergessen hast oder die nicht in deine Interpretaion passen, aber ich hoffe das macht jetzt nix.
Was mich Persönlich an der Interpretaion stören würde ist 1.) Das Motiv der Frau als personlifizierte Sünde kommt mir etwas plup vor, ausserdem passt sie meiner Erachtens auch nicht in Lynchs sonstige, eher vielchichte Darstellung der Frau.
2.) Wenn LH sich als zweigleisige, später verstrickende version des Faust Motivs versteht, wo ist deiner Meinung nach der Akt des "invited me"? Wo wurde der Teufel gefragt, wo wurde die Versuchung gesucht? Der Teufel als komplett selbständig agierende Kraft würde doch nicht wirklich mit dem Faut Motiv einher gehen, oder?

Natürlich kann es dennoch sein das du Recht hast, würde mich aber eher entäuschen.
Ich persönlich sehe das Lynch sowieso mehr in Style der Avantgarde, Surrealismus und sicherlich auch Dadaismus. Wenn man mal genau Meshes in the Afternoon anschaut wird man erstaunen wie viele Motive und Handlungsstränge in Lynchs Werken immer wieder auftauchen, und wie Deren über ihren Film gesagt hat, sie seien nur mit einer subjektiven Traunlogik zu erklären (also für die objektive Masse nahezu unfassbar), glaube ich sollte man auch Lynchs Filme verstehen.
Was sich jetzt wie Resignierung anhört ist einfach der Standpunkt das es imho nicht klappten kann einen narrativ gewollt nicht logischen Film in narrative Interpretationsnormen zu zwängen.

Grüsse,

Dennis Smile
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Gast






BeitragVerfasst am: 24 Feb 2006 20:29    Titel: Antworten mit Zitat

hmm, da magst du recht haben. schade, hatte mich so gefreut dass es so klappen könnte. du hast auch recht dass es eigentlich keine szene gibt in der der charakter explizit wünscht, einen pakt mit dem teufel einzugehen. ich dachte aber dennoch dass er vielleicht aus angst vor mr. eddie alles tun würde und vielleicht unterbewusst eine ahnung hat. die szene wo er sagt "i want you" hat sowas gespenstiges, als ob er wüsste was es bedeutet...

danke aber für deine anregungen.
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