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Barbara Bel Geddes ist tot

 
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4LOM
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Anmeldungsdatum: 28.02.2005
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BeitragVerfasst am: 11 Aug 2005 16:48    Titel: Barbara Bel Geddes ist tot Antworten mit Zitat

Die US-Schauspielerin Barbara Bel Geddes ist tot. Sie starb 82-jährig an Lungenkrebs. Berühmt wurde sie vor allem als Miss Ellie aus der Serie "Dallas".
Unter ihren wenigen Spielfilmen befindet sich eines der ganz großen Meisterwerke. In Alfred Hitchcocks "Vertigo" [USA 1958] ist sie über beide Ohren in Jimmy Stewarts Charakter verliebt, doch er hat nur Augen für Kim Novak. Eine Hauptrolle spielte sie nie, denn die Produzenten fanden sie nicht attraktiv genug. Mit "Dallas" jedoch wurde sie weltberühmt und konnte als einzige der Darsteller/innen einen Emmy gewinnen. Nachdem die Serie 1990 eingestellt wurde, zog sie sich vom Film- und TV-Geschäft zurück. Ihrer Meinung nach hätte man in jeder weiteren Rolle sie immer noch als die Mutter aller Soaps gesehen.

Einen Artikel zu ihrem Tod ist auch bei Spiegel Online zu finden:

Zitat:
Barbara Bel Geddes ist tot

Niemand konnte dem Oberschurken J.R. Ewing so Paroli bieten wie sie: Als Miss Ellie regierte Barbara Bel Geddes den "Dallas"-Clan mit Herzensgüte und matriarchalem Selbstbewusstsein. Jetzt ist die amerikanische Schauspielerin im Alter von 82 Jahren gestorben.


Geld macht nicht glücklich - wer wusste das besser als sie. Als millionenschwere "Dallas"-Matriarchin schlug sich Barbara Bel Geddes mit missratenen Söhnen (J.R.), nymphomanen Enkeln (Lucy) und alkoholkranken Schwiegertöchtern (Sue Ellen) herum. Tatsächlich aber rettete die Serie sie vor dem finanziellen Ruin: "Dallas" startete 1978 und machte die damals von Schicksalsschlägen gebeutelte Darstellerin in der Rolle der Ölbaronin Miss Ellie weltberühmt.

Fürs TV-Fach war sie eigentlich nicht prädestiniert: Die Tochter des Industriedesigners Norman Bel Geddes begann ihre Karriere am Broadway. Dort debütierte sie 1945, 23-jährig, im Drama "Deep Are the Roots" und gewann sofort einen New York Drama Critics Award als beste Schauspielerin. Schon damals wollte die Jung-Actrice zum Kino: "Ich will eine gute Leinwanddarstellerin werden", vertraute sie einem Reporter an. "Ich glaube, es wäre sehr viel spannender für Frank Capra, George Cukor, Alfred Hitchcock oder Elia Kazan zu arbeiten als am Broadway zu bleiben."

Hollywood reagierte schnell: 1946 erhielt sie einen Vertrag bei RKO. Ihr Kinoerstling zeigte sie an der Seite von Henry Fonda in "The Long Night", dem mäßigen Remake eines französischen Melodrams. Schon ihr zweiter Kinofilm aber machte Furore: In George Stevens "I Remember Mama" gab sie die kultivierte Patrizierin - eine Rolle, die sie im Laufe ihrer Karriere immer weiter perfektionierte.

Der Filmmogul Howard Hughes, der 1948 RKO übernahm, wusste Geddes' Stilbewusstsein nicht zu schätzen, die New Yorkerin war ihm zu wenig sexy und musste gehen. Bel Geddes nutzte den Rauswurf für eine Wiederbelebung ihrer Theaterkarriere und triumphierte 1955 als Maggie in der Broadway-Produktion von Tennessee Williams' Drama "Die Katze auf dem heißen Blechdach". Ihren größten Erfolg konnte sie sechs Jahre später mit "Mary, Mary", einer Heiratskomödie von Jean Kerr verbuchen: Über 1500 mal wurde das Stück aufgeführt.

"Dallas" kam also relativ spät in ihrer Karriere. Bel Geddes hatte sich Anfang der sechziger vom Film- und Theatergeschäft zurückgezogen, um sich um ihren Mann zu kümmern. Als der Krebskranke 1972 starb, war Geddes am Ende: Finanziell durch die hohen Pflegekosten ruiniert, versuchte die Schauspielerin ein Comeback, doch in Hollywood waren schon damals die Rollen für Frauen Ende 30 dünn gesät. Die von Kritikern geschmähte Familiensoap um einen texanischen Ölmillionärsclan kam genau richtig: Bel Geddes war perfekt für die zugleich sanftmütige und moralisch durch Leid gestählte Society-Lady, die ihrer Familie den Weg durch kleine und große Krisen weist.

Der Tod ihres Filmpartners Jim Davis, in der Serie ihr Ehemann Jock Ewing, traf Bel Geddes 1981 ebenso hart wie Miss Ellie der Verlust ihres Gatten. "Es war, als ob sie ihren Mann noch einmal verlöre", erklärte "Dallas"-Produzent Leonard Katzmann der Nachrichtenagentur AP. "Es war eine furchtbar schwere und emotionale Zeit für Barbara."

Ohne Jock Ewing als Macho-Souverän der Familie wurde Miss Ellie noch selbstbewusster und einflussreicher; zwar gab es einen Nachfolger in der Gestalt von Clayton Farlow (Howard Keel), doch das Oberhaupt der Familie war von nun an sie. Sie musste die Intrigen J.R.s, die Abstürze Sue Ellens und Eskapaden Lucys allein verkraften und das Schlimmste verhindern. Schadensbegrenzung in der superkaputten Welt der Superreichen.

Die Rolle hat sie zu einer kanonischen Figur der Popkultur gemacht: Miss Ellie ist wie der Schurke J.R., der Loser Cliff Barnes und der Softie Bobby Ewing zu einer Chiffre der achtziger Jahre geworden. Damals, als Yuppie noch kein Schimpfwort war und Aids als Randphänomen gehandelt wurde, war der promiske "Dallas"-Clan ein telegenes Zerrbild der Verhältnisse. Miss Ellie war sicher seine menschlichste Vertreterin, eine Medienmutter, so redlich wie eine Bibelstunde.

Vor allem die Kinder der Achtziger werden sie vermissen: Barbara Bel Geddes, die am vergangenen Montag an Lungenkrebs in ihrem Haus in Northeast Harbor, Maine, gestorben ist.


Ein Video-Beitrag ist ebenfalls bei Spiegel Online bereit gestellt worden.
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Race hate isn't human nature; race hate is the abandonment of human nature.
--- Orson Welles
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