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Dancer in the Dark [Lars von Trier]

 
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Neophyte
Gast





BeitragVerfasst am: 15 Apr 2011 09:02    Titel: Dancer in the Dark [Lars von Trier] Antworten mit Zitat



Am Dienstag dem 12.4.2011 sah ich nun zum allerersten Mal denjenigen Lars von Trier Film den ich, nachdem ich den Trailer sah, 'ne ganze Zeit lang bewusst habe stehen lassen - Ich konnte mir einfach nicht vorstellen wie von Trier sich an ein Musical ranwagen würde, mal davon abgesehen das ich zum Zeitpunkt der Sichtung des Trailers erst 2 LvT Filme kannte, was mittlerweile ja nicht mehr ganz so aktuell ist, und ich mich bei weitem noch nicht für auch nur annähernd filmisch reif genug hielt, mir diesen Streifen zu geben.
Nach wie vor frage ich mich ob der Mann vor Nichts zurückschreckt? Es gibt quasi garnichts was ich von Trier nicht zutrauen würde.
Das Resultat dieses kalkulierten Experiments ist Neo-Avantgardismus in Reinkultur! LvT schmeißt nahezu jedwede Regel des Filmmachens über'm Haufen, schneidet scheinbar willkürlich Frame an Frame zusammen und bekommt so seine Szenen. Kontrolliertes Chaos, wenn man so will. Doch, wie schon gesagt, halte ich den Film für äußerst kalkuliert - im besten nur denkbarem positiven Sinne! Im fantastischen "Antichrist" heißt es ja schon so schön "Chaos reigns!"; dies könnte man hier, aus "Filmregeltechnischer Sicht" auch sagen - und so muss es sein. Von Trier führt hier nicht mehr und nicht weniger vor wie als wie genial ein Film sein kann wenn man sich an keine Regeln außer an die eigenen hält - eine Einstellung die ich aus ganzem Herzen bewundere, befürworte und von der ich wünschte das es mehr solche Regisseure geben würde, die sich ihrer bedienen.
Meines Erachtens nach ist "Dancer in the Dark" nicht nur gespickt mit schönen Muisknummern, die von Trier sei Dank nicht in der standardisierten und obendrein langweiligen Musicalstandardinszenierung daherkommen, sondern der Film ist auch einer der bösesten und bittersten die mir je unter die Augen kamen - und dafür, das sage ich ganz offen und ehrlich, liebe ich diesen Film quasi abgöttisch, und LvT avancierte somit entgültig zu einem Regiehelden für mich! LvT sagte ja im Interview das Björk ihre Rolle nicht gespielt sondern gespürt/gefühlt habe. Dies sieht man dem Film auch an, so ist ihre Performance - wie die aller - schlichtweg brilliant und sehr glaubhaft. Im Zusammenhang mit oben erwähnter Kalkulation von Triers gehört hier aber wohl auch noch hinzugefügt, das auch Lars von Trier hier die schier perfekte Regieballance gespürt haben muss, denn nur selten kam mir ein Werk von derartiger Eleganz und fachlicher Sicherheit unter die Augen das nicht über alle Maßen stilisiert war/ist. (Nichts gegen Stilisierung).
Bis kurz vor Ende hatte mich LvT soweit, und, ja, es flossen sogar Tränen. Dann kam noch Björks herrliches "Next to the last Song" und die Tränen waren einem leichten Lächeln gewichen, nur um kurz danach mit offenem Mund dazusitzen und wieder Tränen zu spüren. (Auch als ich am nächsten Tag nur das Ende nochmal anschaute, wurde es wieder naß im Augenbereich). Das möchte den guten Lars von Trier doch bitte erstmal einer nachmachen, denn derartiges gab es noch nie!

Die schönsten Musicalnummern - schwer hier eine Reihenfolge festzulegen - waren natürlich "I've seen it all", "Scatter Heart", sowie "Next to the last Song".

Von den ganzen schönen "Einstellungen", vom Tilt über Off-Centre-Shots etc.p.p., will ich gar nicht erst anfangen zu sprechen; ich liebe derartige "Out-of-any-Order-Frames" bekanntlich sehr Very Happy








Soweit ich weiß gingen die Meinungen hier - mal wieder - arg auseinander (auch das mag ich sehr), und LvT polarisierte sowohl Kritiker wie als auch Publikum, wie auch schon zuvor mit "Antichrist" und "Idioten" geschehen, und ich könnte mir vorstellen das es bei "Breaking The Waves" auch nicht anders war. Ein Regisseur der derartig oft zu polarisieren verstand und versteht, genießt bei mir und für mich 1000 mal mehr Aufmerksamkeit und Interesse wie als ein Regisseur wo man sich - mal wieder - einhellig einig ist.

Werter Herr von Trier: Ich ziehe meinen Hut vor Ihnen und insb. auch vor diesem, Ihrem meiner Ansicht nach besten Film!

PS: Die Frage die ich mir nach überlesen dieses kleinen, in jedwedem Bereich ungenügenden Textes stell(t)e, ist, ob man bzw. ich bzgl. Lars von Trier Filmen jemals sagen kann "I've seen it all!"? Ich glaube kaum - und das ist gut so! Very Happy

Noch ein kleiner Nachtrag: Würde man mir sagen das ich in einem sehr kurzen Zeitraum mein Augenlicht verlieren würde, und meine einzige Sorge wäre (was jetzt bewusst überdramatisiert ist) das ich eventuell nur noch 25 Filme sehen kann bevor es sich drastisch verschlimmert und die Blindheit einsetzt, "Dancer in the Dark" wäre einer davon!
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cinéphile
Gast





BeitragVerfasst am: 15 Apr 2011 09:16    Titel: Antworten mit Zitat

Schöner Text, Neophyte!

Ja, als ich da damals aus den Kino kam, war ich auch ziemlich verwirrt. Sehr intensiv die ganze Sache!

Gruss
cinéphile
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Neophyte
Gast





BeitragVerfasst am: 15 Apr 2011 09:31    Titel: Antworten mit Zitat

Was gäb' ich nicht drum diesen Film mal im Kino zu sehen... oder überhaupt 'n LvT-Film. Schon schlimm genug das ich Antichrist nicht geschafft hab' Embarassed
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Horrorcollector



Anmeldungsdatum: 03.03.2005
Beiträge: 1579
Wohnort: Wuppertal

BeitragVerfasst am: 06 Mai 2011 12:47    Titel: Antworten mit Zitat

Ich find den Film klasse, aber werde wohl immer ein Problem damit haben: Björk. Ich kann sie einfach nicht ertragen, ich bekomme da fast Wut. Seltsam aber ist so...dennoch klasse Film, aber allein deswegen wird der nie an Europa oÄ rankommen.
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Neophyte
Gast





BeitragVerfasst am: 13 Mai 2011 08:55    Titel: Antworten mit Zitat

Horrorcollector hat folgendes geschrieben:
Ich find den Film klasse


Offenbar nicht nur du Wink

Horrorcollector hat folgendes geschrieben:
aber werde wohl immer ein Problem damit haben: Björk. Ich kann sie einfach nicht ertragen, ich bekomme da fast Wut.


Warum denn? Erklär' doch mal bitte...

Horrorcollector hat folgendes geschrieben:
Seltsam aber ist so...dennoch klasse Film, aber allein deswegen wird der nie an Europa oÄ rankommen.


"Europa" ist natürlich auch was ganz feines. Aber auch "Element of Crime" finde ich sehr dicke. Ich kann mich momentan an keinen LvT erinnern der mir nicht gefiel und gefällt, nur das ich mit "Breaking the Waves" enorme Anlaufsschwierigkeiten hatte, doch das hat sich beim zweiten Durchgang gegeben, und ich habe mich ehrlich gesagt selbst gefragt, wie's zu diesen Startproblemen kam? Confused
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Horrorcollector



Anmeldungsdatum: 03.03.2005
Beiträge: 1579
Wohnort: Wuppertal

BeitragVerfasst am: 13 Mai 2011 11:47    Titel: Antworten mit Zitat

Neophyte hat folgendes geschrieben:


Warum denn? Erklär' doch mal bitte...


Eine wirklich zufriedenstellende Erklärung werde ich dir da wohl eh nicht geben können. Ist eine Mischung aus vielem, ihr Aussehen, die Gestik, wie sie spricht, all das mit der Rolle und Art wie sie spielt machen mich wirklich fast rasend. Gleiches habe ich übrigens auch bei schlechten Kinderdarstellern...es gab da mal einen Film mit Bruce Willis, Mercury Puzzle oder so, den musst ich auch ausschalten. Da war der Film an sich aber auch nicht gerade sehenswert.
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