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Married ...with Children (Eine schrecklich nette Famillie)

 
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bodycounter



Anmeldungsdatum: 29.04.2008
Beiträge: 211

BeitragVerfasst am: 04 Mai 2011 18:26    Titel: Married ...with Children (Eine schrecklich nette Famillie) Antworten mit Zitat

Hallo,

ich stelle hier mal eine Comedy-Serie zur Besprechung.

bei allem witz, und daran erkennt man zumindest einen cable-network codex, ist "married... with children" nicht im strengen sinn als gegenfall zu cosbys o.ä. zu sehen, denn die heiligkeit der monogamen familie wird niemals in frage gestellt (exemplarisch in der letzten folge, in der die bundys allem reichtum entsagen zugunsten der treue zum ehepartner). al's pakt mit dem leben basiert auf dem ertragen allen leidens, ohne jemals mündig zu werden, etwa, wenn er unter applaus einer bibliothekarin erklärt, dass er gerade kein verlierer ist, weil er sich trotz allen leids keine kugel in den kopf geschossen hat. nietzsche hätte ihn da sicherlich verachtet, schopenhauer wohl auch.

stattdessen wird in ständiger verharmlosung das leben der bundys in einem fluffigen nest aus witzen erzählt, immer so, dass niemals ein relevanter stich die situation dramatisieren könnte. das ist sicherlich ein privileg jeder comedyshow, prekär wird es allerdings, wenn aus diesem kontext heraus eben so schwächliche, defaitistische einstellungen vermittelt werden, oder auch, wenn marcys feminismus gegen die wand fährt, weil er nur aus den immergleichen klischees erdichtet wird (auch wenn ihr zwiespalt von sexueller hingabe und autonomie für einige lacher gut ist).

die serie geht am ende doch nicht so weit, wie sie suggererieren will, was sich besonders an der widersprüchlichen figur kelly ausweist, die einerseits fast immer irgendwo sexuell unterwegs ist und andererseits vor der kamera nichts von alledem merken lässt; die mit ihrer verblödung einhergehenden gags sind mir auch die unlustigsten. alles abgründige wird außerhalb des sichtbaren raums nur durch erzählung vermittelt, so, dass es aus der distanz die witze (etwa buds anspielungen auf kellys sexleben) rechtfertigen kann, aber selbst für eine comedyserie ist dieser ausweichende ansatz irgendwann hanebüchen und langweilig.

was mir dann besonders unangenehm aufgestoßen ist, ist das publikum, das über die staffeln anscheinend immer blöder wird. dann kommt sowas wie "yeah, al!", von leuten, die dieses "american idol" mit all seinen unausgegorenen, reaktionären und die wiriklichkeit verzerrenden aspekten als indentifikationsfläche benutzen, im schlimmsten fall wohl, um zu sehen, dass ja doch nicht alles so schlimm ist, solang man sich genug zynismus bewahrt. aber dieser zynismus, der ein gewebe von zwei comedyautoren ist und nur innerhalb der strengen ökonomie konrärer fernsehfiguren funktioniert, ist nicht applizierbar, auf die, die den nietzeanischen (oder welchen auch immer) riss in sich nicht bemerken wollen und mit al zusammen die rückkehr von steel-pinballautomaten fordern und fritten und hamburger aus ihrer schrottkarre werfen möchten

aufgrund der widersprüche, die ich hier nur oberflächlich angerissen habe, ist mir auch ein wenig die lust aufs gucken vergangen, denn irgendwann scheinen die witze nur noch als leises lüftchen auf einem klapprigen gestell, dessen fundamente zu verstärken alle involvierten der serie sich über elf jahre kontinuierlich weigerten.

À vous!
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Jeder, der sich die Fähigkeit erhält, Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.
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cinéphile
Gast





BeitragVerfasst am: 04 Mai 2011 19:07    Titel: Antworten mit Zitat

edit

Zuletzt bearbeitet von cinéphile am 05 Apr 2012 17:15, insgesamt einmal bearbeitet
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Mortimer



Anmeldungsdatum: 13.03.2005
Beiträge: 3204
Wohnort: Rheinland

BeitragVerfasst am: 04 Mai 2011 19:16    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kenne nur eine Folge (mit den Außerirdischen, die Al's Socken klauen! Laughing ), die ich auch schon mehrmals gesehen habe.

Edit: Die Folge natürlich, nicht die Außerirdischen! Mr. Green
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Horrorcollector



Anmeldungsdatum: 03.03.2005
Beiträge: 1579
Wohnort: Wuppertal

BeitragVerfasst am: 06 Mai 2011 12:30    Titel: Antworten mit Zitat

Als Kind und Jugentlicher geschaut wie irre, in einer Bundynacht-Marathon habe ich sogar meinen ersten Kaffee getrunken. Leider kann ich der Serie heute, so sehr ichs auch versuche, nicht mehr viel mehr als nostalgie abgewinnen.

Man kann das ja durchaus in viele richtungen interpretieren und es mag nicht so flach sein wie es auf den ersten Blick erscheint, die Charaktere sind aber, mal vom Hauptcharakter abgesehen, oft so ungelaublich schlecht das es weh tut.
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DVD-Profiler Stand anfang März, seit dem nicht mehr aktualisiert.

"Wenn Gott mir doch irgend ein klares Zeichen geben würde wie zum Beispiel, bei einer Schweizer Bank eine grosszügige Einzahlung auf meinen Namen zu machen." - Allen
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Neophyte
Gast





BeitragVerfasst am: 13 Mai 2011 08:47    Titel: Re: Married ...with Children (Eine schrecklich nette Familli Antworten mit Zitat

bodycounter hat folgendes geschrieben:
al's pakt mit dem leben basiert auf dem ertragen allen leidens, ohne jemals mündig zu werden, etwa, wenn er unter applaus einer bibliothekarin erklärt, dass er gerade kein verlierer ist, weil er sich trotz allen leids keine kugel in den kopf geschossen hat. nietzsche hätte ihn da sicherlich verachtet, schopenhauer wohl auch.


Sie hätten auch Recht. Al ist der klassische Fall der Selbstlüge, mit dem Zusatz das er es aber weiß, und dennoch weiter macht, was noch schlimmer ist, denn das ist für mich weder Verlierer- noch Siegertyp, sondern 'ne tickende Zeitbombe... was er ja auch mehrfach sagt, einmal sogar wörtlich schon in der 3. Staffel: "Pumpkin, Daddy is a ticking timebomb right now..."

In Bezug auf Kelly sagte man ja schon in "Married... with Children Reunion", das Michael Moye Christina Applegate sagte das er nicht denke das Kel 'ne Schlampe ist, sondern das dies tatsächlich nur das ist, was Bud über sie sagt. Doch auch hier gibt es Widersprüche, die Kelly selber für den Zweck des Witzes von sich gibt, oder aber wie wenn zum Beispiel um an einem Sportquiz teilzunehmen, der fest verankerte Gedanke "Dinner first, then Sex" durch "Immaculate Reception" ersetzt wird. Sie ist in diesem Sinne in der Tat eine widersprüchliche Figur, wohingegen die restliche Besetzung ziemlich monoton ist und bleibt.

Ansonsten muss ich sagen das ich persönlich die erste und elfte Staffel als die schwächsten empfinde. In der ersten ist man noch vorsichtig mit den Witzchen, man lotete die Grenzen noch aus. Wohingegen die elfte Staffel teils arg infantilen Humor ihr Eigen nennen muss, und dies ist, eben weil es die letzte Staffel war, ein überaus unwürdiger Abschluß. Nichtsdestotrotz sei hinzugefügt das mir "die Bundys" sehr ans Herz gewachsen sind und sie IMO nach wie vor die schönste Anti-Sitcom aller Zeiten sind. Es gibt Sitcoms die kriegen in einer Show, oder gar Staffel nicht einmal 1% der Gags hin die hier in 2 Minuten-Takt losgelassen werden.
Ich bin ein großer Verachter, ja, gar Hasser der Sitcoms a lá "Cosby-Show", "King of Queens", "Hör' mal wer da hämmert", "Friends", "What's Up, Dad?" (obwohl die Tochter äußerst heiß ist), "Malcolm Mittendrin" oder von Abklatsch wie "Sex and the City"... oder oder oder, aber die Bundys liebe ich schon fast abgöttisch, womit sie die einzige Serie überhaupt ist, die sich in meinem Schränkchen befindet... und ein großer Anteil daran ist Al zuzuschieben. Diesen Trottel kann man nur lieben oder hassen. Er hat genügend Eigenschaften die ich verachte (das fängt mit seinem Patriotismus an und hört mit seiner Rückgratlosigkeit gegenüber Peg auf), aber trotz alledem mag ich den Knallkopf einfach, mit all seinen Fehlern. Dasselbe gilt für Bud, meinen zweitliebsten Charakter der Show. "Hello. This is Bud Bundy. Yeah, the guy with the rubber dolls." Laughing
Ich finde auch die Gruppierung NO MA'AM recht lustig, obwohl manche sagen, und sie haben Recht, das es den Fokus von den Bundys als Familie zu sehr wegrückt. Die Bundys waren ihrer Zeit voraus, weeeeiiiit voraus (warum sonst wohl läuft die Show in Endlosschleife?), und wenn ich mich so im Sitcom-Land umschaue, sehe ich ein einziges Trauerfeld; nur Schrott... (Mit Ausnahme von "Scrubs - die Anfänger", "South Park" und vielleicht noch "Two and a half Men" (obwohl ich auch diese nur äußerst selten sehe)) aber das nennt sich heutzutage Unterhaltung, wird vermarktet mit Slogans wie "We love to entertain you" (*) und die Leute scheinen's regelrecht zu fressen. Traurig, so etwas. Sad

Der schlimmste Ausruf den ein Mann von sich geben kann, ist: "My wife is out there, unsupervised with credit cards."

Auf diesem Bild allerdings, sieht Marcy wirklich wie 'n Huhn aus.



* = Bis ich Pro 7 anschrieb und fragte: ""We love to entertain you" - wann fangt ihr denn damit mal an?"

Ansonsten, body, muss ich sagen das dein Text zwar recht schön geschrieben ist, kurz und knapp, aber er wirkt, im Vergleich zu dem was du zu schreiben in der Lage bist, wie dahingeklatscht; das kannst du besser, mein Freund. Du sagtest ja selbst schon das du gewisse Themen bewusst nur oberflächlich angerissen hast. Dort allerdings wäre mir eine tiefgründigere Ausführung lieber gewesen. Bin doch mal gespannt ob du dir, wenn du Zeit, Lust und ein Thema hast zu dem ich auch ein oder zwei Dinge sagen kann, die Mühe machen und den Aufwand betreiben wirst, es sprichwörtlich zu analysieren Wink Hier jedenfalls bist du mir zuvorgekommen, denn ich habe auch schon mit der Idee gespielt die Bundys einer Analyse zu unterziehen; was ich nun aber nicht mehr machen brauche, geschweigedenn werde... aber vielleicht arbeitest du ja deinen Ab- bzw. Umriss noch zu einer Analyse um? Smile
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Neophyte
Gast





BeitragVerfasst am: 29 Jun 2011 14:58    Titel: Antworten mit Zitat

Body, body, body... Seit ich deinen Text las und mir selber noch die ein oder andere Sache über Al Bundy klar gemacht habe (Das Zelebrieren des und Lachen über das Losertum) habe ich die Serie seit 'ner ganzen Zeit schon nicht mehr geschaut. Ich meine, ich habe alle 11 Staffeln hier, aber irgendwie gehen sie mir in letzter Zeit am Arsch vorbei.
Was hast du da nur angerichtet

Aber soviel Einfluß hatte dein kleiner Text dann doch nicht. Wink Vielleicht (aber auch nur vielleicht) werde ich der Bundys allmählich müde? Nach 7 Jahren auf-und-ab-Schauen nahezu aller Episoden ist das auch kaum verwunderlich, würd' ich meinen.
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bodycounter



Anmeldungsdatum: 29.04.2008
Beiträge: 211

BeitragVerfasst am: 30 Jun 2011 08:43    Titel: Antworten mit Zitat

Dieser Überdruss hat sich bei mir auch eingestellt, da brauchts keines Textes, der ohnehin nur das offensichtliche herausstellt. Bin mittlerweile dabei, mich spaßeshalber durch so schöne wie schreckliche Comedyserien wie 30 Rock, Curb Your Enthusiasm, Modern Family, Arrested Development und Louie zu schauen.
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Dr. Strangelove



Anmeldungsdatum: 02.08.2005
Beiträge: 1806

BeitragVerfasst am: 30 Jun 2011 10:12    Titel: Antworten mit Zitat

bodycounter hat folgendes geschrieben:
Bin mittlerweile dabei, mich spaßeshalber durch so schöne wie schreckliche Comedyserien wie 30 Rock, Curb Your Enthusiasm, Modern Family, Arrested Development und Louie zu schauen.

"Curb Your Enthusiasm" ist toll!
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"Un artiste est toujours jeune" Jean-Marie Straub
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gruenrowski



Anmeldungsdatum: 11.12.2010
Beiträge: 133

BeitragVerfasst am: 30 Jun 2011 14:38    Titel: Antworten mit Zitat

Dr. Strangelove hat folgendes geschrieben:
bodycounter hat folgendes geschrieben:
Bin mittlerweile dabei, mich spaßeshalber durch so schöne wie schreckliche Comedyserien wie 30 Rock, Curb Your Enthusiasm, Modern Family, Arrested Development und Louie zu schauen.

"Curb Your Enthusiasm" ist toll!


Ist die einzige, die ich von oben genannten kenne, und bis zur einschließlich vierten Staffel grandios, danach schwächelt's konstant, bleibt aber ein Genuss.
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Neophyte
Gast





BeitragVerfasst am: 30 Jun 2011 15:04    Titel: Antworten mit Zitat

Wie schon angedeutet, und eigentlich ist es ja nur zu logisch: Irgendwann schwächelt alles mal, jedem noch so grandiosen Konstrukt kann man, auf kurz oder lang, überdrüssig werden.
Mit Serien ist es bei mir ohnehin 'ne Wissenschaft für sich. Entweder sie zündet binnen der ersten 3 Episoden, oder es ist vorbei, und viele, erschreckend viele sogar, sind an die 3 Episoden nichteinmal herangekommen. Eine Serie ist ja nun weiß Gott was anderes als 'n Film, oder 'ne "Filmserie". Bei einer Serie heißt es das Geschehen kontinuierlich zu verfolgen (Falls es dramaturgisch straff durchgezogen wird, und nicht bei jeder Episode (Mit Ausnahme von Mehrteilern) auf den dramaturgischen Ausgangspunkt jener Anfangssituation eines jeden Charakters quasi auf 0 zurückgesetzt wird, wie eben bei den "Bundys"; obgleich ich diese, letztere Schematik klar bevorzuge). Ein recht großer Anteil meiner 1'er oder 2'er Ratings in der IMDb geht auf Serien zurück...
Erzählt mir doch mal 'n bisschen über "Curb Your Enthusiasm"...
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