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Geht es euch auch so?

 
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Neophyte
Gast





BeitragVerfasst am: 19 März 2010 13:10    Titel: Geht es euch auch so? Antworten mit Zitat

Eine Frage die mich beschäftigt, ist, ob ihr folgendes Szenario auch kennt - obwohl ich mir sicher bin, das dies jeder hier nachfühlen kann; da selbst schon erlebt.

Szenario: Ihr sitzt im Pausenraum eures Arbeitsplatzes, hört Kollegen über einen Film reden den ihr zutiefst verachtet, (In meinem Fall, erst neulich geschehen, "THE LONGEST YARD"). Ihr hört solch Zitate wie "Der Film ist wirklich geil", "Superfilm", "Saukomisch". Ihr beginnt zu lächeln. Ein dichotomisches Lächeln: Ihr belächelt diejenigenwelchen die meinen hier einen guten Film gesehen zu haben, ihr wisst es jedoch besser, das besagter Film nur eine Qualität hat: Keine Qualität zu haben. Ihr lächelt nach Außen hin, heult aber im Inneren, wegen derartiger Tristheit/Unwissenheit.
Ihr ruft euch ins Gewissen was ihr nicht schon alles für Filme gesehen habt; welche Regisseure euch heilig sind und warum; Ihr kommt nicht um einen Vergleich herum, ein Vergleich der nur negativ für den von den Kollegen hochgehobenen Film ausgehen kann - ein Vergleich "with extreme Prejudice; A Losing Game." Ihr beginnt euch zu fragen, wie ihr den Kollegen klar machen könnt das sie sich irren, ihr fragt euch außerdem ob es Sinn hat sie zu belehren ohne "filmfaschistisch" rüberzukommen, als Klugscheißer zu gelten. Letztendlich schüttelt ihr das ganze Szenario ab, lasst die Kollegen im ihrem Glauben und euch kann die ganze Sache dem Buckel runterrutschen. Dennoch könnt ihr euch nicht gegen ein inneres Lächeln/Lachen gegen derartige "Ungebildetheit" wehren. Ihr fragt euch "Bin ich ein Filmfaschist, weil ich deren Film scheiße finde, weil ich es besser weiß, eben weil ich mich intensiv mit Filmen beschäftige und entsprechende Literatur lese; (sei's zum Film allgemein oder über spezielle Regisseure)?". Euch wird klar, ihr seid kein Filmfaschist weil ihr den Film kennt und ihn eurer Meinung nach zurecht nicht ausstehen könnt.

Ein weiteres Szenario: Selbe Lokalität. Der TV läuft, es regnet, das Fenster ist halb offen. Es laufen diese ganze von mir persönlich bis aufs Blut des jeweiligen Produzent verhassten Realityshows.
Ich: "Müssen wir uns das angucken?"
Kollege 1: "Läuft doch nix anderes um die Zeit."
Ich: "Na dann mach die Scheiße aus."
Kollege 2: "Haben doch jetzt Pause."
Ich: "Es ist keine Pause wenn ich mir so 'n Müll angucken muss." (Körperliche Pause/Mentale Zerreisprobe)
Kollege 1: "Willste lieber wieder raus, bei dem Wetter?"
Ich: "Immer noch besser als sich so was Stunde um Stunde reinzuziehen."
In Gedanken sage ich zu mir, das Pasolini Recht hatte, als er meinte das TV sollte abgeschafft werden. (Ein Gedanke den ich mir immer wieder sage, der auch zum größten Teil stimmt)
Kollege 2: "Was willste denn sonst gucken."
Ich: "Schalt mal auf arte."
Kollege 1: "Nee. So was guckst du?"
Kollege 2: "Auf so was schalt ich nicht."
Ich: "Um Welten besser als das was momentan läuft."
Kollege 2: "Da kommt doch nur Mist"
Ich: "Das sagt ihr, die ihr solch Dreck guckt? Na dann mach's Fenster ganz auf, mit 'n bisschen Glück regnet's in den scheiß Fernseher, der noch dazu das Format verzerrt; somit muss ich mir nicht Tag für Tag den selben Scheiß geben, und wir sind diesen Fernseher endlich los."
Kolleg 1&2 trauen ihren Ohren nicht.

Anderes Szenario: Ich leihe Kollegen 2 2 Filme aus: 2001, ONE, TWO, THREE... Nach Rückgabe:

Ich: "Und, haben sie gefallen?"
Kollege 2: "Ne. Mag ich nicht."
Ich: "Okay, gebe dir keine Filme mehr."

Anderes Szenario: Selbe Charaktere:

Ich zu Kollege 2: "Kennste Visconti?"
Kollege 2: "Wer? Wen?"
Ich: "Hat u.a. "Der Leopard" gedreht. Zwar nicht seine #1, ist aber ein Meisterwerk."
Kollege 2: "Kenn' ich nicht"
Ich: "Kennste wenigstens Tarantino?"
Kollege 2: "Ja."
Ich: "Gut. Dann müssen wir wenigstens nicht ganz von 0 anfangen."
Kollege 2 schaut fassungslos drein. Es sei erwähnt das besagter Kollege 50 ist.
Ich: "Auch wenn die Relevanz von Tarantino im Vergleich zu den anderen Regisseuren deren Filme sich in meinem Schrank sammeln, gleich 0 ist, oder gar darunter liegt."

Ich zumindest muss mir immer wieder vor Augen und in den Sinn führen, das mir all meine Filmbildung (für wie groß, mäßig, klein oder ungenügend man sie auch halten mag (Ich persönlich empfinde sie mittlerweile - freilich auch, bzw. hauptsächlich durch dieses Forum - für durchaus ansehnlich, mich selbst jedoch immer noch nicht zufriedenstellend) auf meinem Arbeitsplatz nix, aber auch gar nix bringt. So also begann ich nun endlich damit für mich Kurzfilme zu drehen, schneiden, bearbeiten/manipulieren - sprich zu experimentieren.

Als eines der nächsten Projekte habe ich meine eigene Variante eines pornographischen Filmes gescriptet, (schon vor Monaten, doch dies eine wird eher Protagonisten finden als das andere (hoffe ich...)). Ich habe schon immer gesagt, das man das alles doch auch etwas anders machen kann, nicht immer nur nach Schema F, und so bin ich IMO auf eine fantastische Idee gestoßen, das alles mal etwas lockerer/ernster zu machen... Aber mehr wird nicht verraten... Wink
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cinéphile
Gast





BeitragVerfasst am: 19 März 2010 13:28    Titel: Antworten mit Zitat

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Zuletzt bearbeitet von cinéphile am 02 Apr 2012 09:29, insgesamt einmal bearbeitet
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Dr. Strangelove



Anmeldungsdatum: 02.08.2005
Beiträge: 1806

BeitragVerfasst am: 19 März 2010 14:27    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man heute nach einer Umfrage erfolgreich durchs Leben kommen kann, ohne Goethe zu kennen, kann man das auch, ohne Kubrick & Co.

Film ist die Kunstform des vergangenen Jahrhunderts, mit der man bestmöglich über unsere Welt reflektieren kann, aber da liegt das Problem: ich muss reflektieren oder zumindest damit anfangen.

Missionarisch kann man da gar nichts erreichen, wenn seit Jahren die dünne Humusschicht Bildung weggespült wurde, darf man nicht erwarten, dass da plötzlich paradisische Begrünung einsetzt, sobald du euphorisch filmhistorisches Saatgut verstreust. Man kann nur versuchen, konsequent vorzuleben und dadurch die Kulturlandschaft nachhaltig aufzuforsten. Erst wenn die Leute sehen, dass es da noch jemanden gibt, der sich nicht ständig anpasst sondern aktiv wird und seinen Weg geht, beginnen sie vielleicht zuerst sich selbst zu hinterfragen (was oft schmerzlich ist und deshalb unterlassen wird) und danach langsam zu sich selbst und zu den Wundern der Welt zu finden.

Auf der Maslowschen Bedürfnispyramide steht Selbstverwirklichung an der Spitze, und gerade an der Stelle kann künstlerische Produktivität enorm erfüllend sein. Ich wage sogar zu behaupten, dass dann unsere Gesellschaft eine ganz andere, Sinnerfülltere wäre.

In sofern bist du auf dem richtigen Weg, gerade du bist immer wie kaum andere deinen Interessen gefolgt und hast sie und damit auch dich selbst ergründet. Ich glaube nicht, dass du es ganz am Ende je bereuen wirst, wenn dann deine Kollegen als Rentner das berühmte "Ach hätte ich..." anstimmen.

Ich persönlich habe es mir so eingerichtet, dass ich weiß, wo und mit wem ich sehr intensiv über Film reden kann und ansonsten beschränke ich mich aufs Appetitmachen. Sicher ist eins: das gute Gespräch als Kulturform ist sehr selten geworden und man hat es durch die mediale Überflutung schlichtweg verlernt. Ich bin aber auch da: durchweg optimistisch.
_________________
"Un artiste est toujours jeune" Jean-Marie Straub
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Sebastian



Anmeldungsdatum: 03.03.2005
Beiträge: 540
Wohnort: Köln

BeitragVerfasst am: 19 März 2010 20:14    Titel: Antworten mit Zitat

Nein mir geht nicht so. Missionierungen und Zynismus hab ich mittlerweile abgeschworen, das braucht kein Mensch, dem TV auch, sogar den Pro7-Topmodels. Very Happy
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garthmarenghi



Anmeldungsdatum: 04.01.2010
Beiträge: 177

BeitragVerfasst am: 19 März 2010 23:52    Titel: Re: Geht es euch auch so? Antworten mit Zitat

Neophyte hat folgendes geschrieben:
Eine Frage die mich beschäftigt, ist, ob ihr folgendes Szenario auch kennt - obwohl ich mir sicher bin, das dies jeder hier nachfühlen kann; da selbst schon erlebt.

Szenario: Ihr sitzt im Pausenraum eures Arbeitsplatzes, hört Kollegen über einen Film reden den ihr zutiefst verachtet, (In meinem Fall, erst neulich geschehen, "THE LONGEST YARD"). Ihr hört solch Zitate wie "Der Film ist wirklich geil", "Superfilm", "Saukomisch". Ihr beginnt zu lächeln. Ein dichotomisches Lächeln: Ihr belächelt diejenigenwelchen die meinen hier einen guten Film gesehen zu haben, ihr wisst es jedoch besser, das besagter Film nur eine Qualität hat: Keine Qualität zu haben. Ihr lächelt nach Außen hin, heult aber im Inneren, wegen derartiger Tristheit/Unwissenheit.
Ihr ruft euch ins Gewissen was ihr nicht schon alles für Filme gesehen habt; welche Regisseure euch heilig sind und warum; Ihr kommt nicht um einen Vergleich herum, ein Vergleich der nur negativ für den von den Kollegen hochgehobenen Film ausgehen kann - ein Vergleich "with extreme Prejudice; A Losing Game." Ihr beginnt euch zu fragen, wie ihr den Kollegen klar machen könnt das sie sich irren, ihr fragt euch außerdem ob es Sinn hat sie zu belehren ohne "filmfaschistisch" rüberzukommen, als Klugscheißer zu gelten. Letztendlich schüttelt ihr das ganze Szenario ab, lasst die Kollegen im ihrem Glauben und euch kann die ganze Sache dem Buckel runterrutschen. Dennoch könnt ihr euch nicht gegen ein inneres Lächeln/Lachen gegen derartige "Ungebildetheit" wehren. Ihr fragt euch "Bin ich ein Filmfaschist, weil ich deren Film scheiße finde, weil ich es besser weiß, eben weil ich mich intensiv mit Filmen beschäftige und entsprechende Literatur lese; (sei's zum Film allgemein oder über spezielle Regisseure)?". Euch wird klar, ihr seid kein Filmfaschist weil ihr den Film kennt und ihn eurer Meinung nach zurecht nicht ausstehen könnt.

Ein weiteres Szenario: Selbe Lokalität. Der TV läuft, es regnet, das Fenster ist halb offen. Es laufen diese ganze von mir persönlich bis aufs Blut des jeweiligen Produzent verhassten Realityshows.
Ich: "Müssen wir uns das angucken?"
Kollege 1: "Läuft doch nix anderes um die Zeit."
Ich: "Na dann mach die Scheiße aus."
Kollege 2: "Haben doch jetzt Pause."
Ich: "Es ist keine Pause wenn ich mir so 'n Müll angucken muss." (Körperliche Pause/Mentale Zerreisprobe)
Kollege 1: "Willste lieber wieder raus, bei dem Wetter?"
Ich: "Immer noch besser als sich so was Stunde um Stunde reinzuziehen."
In Gedanken sage ich zu mir, das Pasolini Recht hatte, als er meinte das TV sollte abgeschafft werden. (Ein Gedanke den ich mir immer wieder sage, der auch zum größten Teil stimmt)
Kollege 2: "Was willste denn sonst gucken."
Ich: "Schalt mal auf arte."
Kollege 1: "Nee. So was guckst du?"
Kollege 2: "Auf so was schalt ich nicht."
Ich: "Um Welten besser als das was momentan läuft."
Kollege 2: "Da kommt doch nur Mist"
Ich: "Das sagt ihr, die ihr solch Dreck guckt? Na dann mach's Fenster ganz auf, mit 'n bisschen Glück regnet's in den scheiß Fernseher, der noch dazu das Format verzerrt; somit muss ich mir nicht Tag für Tag den selben Scheiß geben, und wir sind diesen Fernseher endlich los."
Kolleg 1&2 trauen ihren Ohren nicht.

Anderes Szenario: Ich leihe Kollegen 2 2 Filme aus: 2001, ONE, TWO, THREE... Nach Rückgabe:

Ich: "Und, haben sie gefallen?"
Kollege 2: "Ne. Mag ich nicht."
Ich: "Okay, gebe dir keine Filme mehr."

Anderes Szenario: Selbe Charaktere:

Ich zu Kollege 2: "Kennste Visconti?"
Kollege 2: "Wer? Wen?"
Ich: "Hat u.a. "Der Leopard" gedreht. Zwar nicht seine #1, ist aber ein Meisterwerk."
Kollege 2: "Kenn' ich nicht"
Ich: "Kennste wenigstens Tarantino?"
Kollege 2: "Ja."
Ich: "Gut. Dann müssen wir wenigstens nicht ganz von 0 anfangen."
Kollege 2 schaut fassungslos drein. Es sei erwähnt das besagter Kollege 50 ist.
Ich: "Auch wenn die Relevanz von Tarantino im Vergleich zu den anderen Regisseuren deren Filme sich in meinem Schrank sammeln, gleich 0 ist, oder gar darunter liegt."

Ich zumindest muss mir immer wieder vor Augen und in den Sinn führen, das mir all meine Filmbildung (für wie groß, mäßig, klein oder ungenügend man sie auch halten mag (Ich persönlich empfinde sie mittlerweile - freilich auch, bzw. hauptsächlich durch dieses Forum - für durchaus ansehnlich, mich selbst jedoch immer noch nicht zufriedenstellend) auf meinem Arbeitsplatz nix, aber auch gar nix bringt. So also begann ich nun endlich damit für mich Kurzfilme zu drehen, schneiden, bearbeiten/manipulieren - sprich zu experimentieren.

Als eines der nächsten Projekte habe ich meine eigene Variante eines pornographischen Filmes gescriptet, (schon vor Monaten, doch dies eine wird eher Protagonisten finden als das andere (hoffe ich...)). Ich habe schon immer gesagt, das man das alles doch auch etwas anders machen kann, nicht immer nur nach Schema F, und so bin ich IMO auf eine fantastische Idee gestoßen, das alles mal etwas lockerer/ernster zu machen... Aber mehr wird nicht verraten... Wink



Ohne Worte....selten so einen arroganten schwachsinnigen Müll gelesen. Du bist ja ein Klischee des Bildungsbürgers! Und falls du tatsächlich denken solltest, deine Zitate würden dich als besonders schlagfertig charakterisieren...dann lass dir das Gegenteil gesagt sein. Das ist ja unglaublich. Ich kann nur hoffen du meinst das alles nicht ernst.
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cinéphile
Gast





BeitragVerfasst am: 21 März 2010 22:59    Titel: Antworten mit Zitat

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Zuletzt bearbeitet von cinéphile am 02 Apr 2012 09:29, insgesamt einmal bearbeitet
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Horrorcollector



Anmeldungsdatum: 03.03.2005
Beiträge: 1579
Wohnort: Wuppertal

BeitragVerfasst am: 26 März 2010 11:17    Titel: Re: Geht es euch auch so? Antworten mit Zitat

garthmarenghi hat folgendes geschrieben:

Ohne Worte....selten so einen arroganten schwachsinnigen Müll gelesen. Du bist ja ein Klischee des Bildungsbürgers! Und falls du tatsächlich denken solltest, deine Zitate würden dich als besonders schlagfertig charakterisieren...dann lass dir das Gegenteil gesagt sein. Das ist ja unglaublich. Ich kann nur hoffen du meinst das alles nicht ernst.

Tja Neo, ich hab dich ja hier im Forum mögen geleert und finde dich im Grunde sehr sympathisch, aber was g. hier schreibt stimmt leider, auch wenns etwas übertrieben ausgedrückt ist.

Neo evtl. solltest du dich mal ein wenig in Philosophische Richtung bilden, die Fragen stellen wie "ist meine auffassung von "Gut" wirklich das ende aller Wege"? oder "gäbe es überhaupt Bresson, Ozu und Konsorten wenn es nicht ein etablierten Überbau (Mainsteam) gäbe, von dem diese Künstler bewusst abweichen?".

Ich habe mindestens 3000 Filme bewusst gesehen, Hundetre Romane und Theaterstücke gelesen, ich habe auch einige Stücke und Opern gesehen, mindestens genauso viele Sachbücher gelesen zu allen erdenkichen Themen (ausser naturwissenschaftliche...*gähn*), habe einige Fächer studiert und würde dennoch nie in solchem maße wie du fragwürdige geistige Überlegenheit postulieren wie du.
Alle meinung haben Gründe, ich habe selber eine Beziehung und betreibe einen Sport, zum glück teilt mein Mädchenbis zu einem gewissen Grad meinen Bildungsfimmel, aber das ist nicht immer der Fall. Lebensumstände sind sehr sehr oft Gründe für fehlende Bildung und bevor man diese kennt sollte man nicht rumrennen und mit dem Finger auf andere zeigen. Selbst danach bleibt sowas fragwürdig.

Weisst du Neo an der Uni habe ich sogar mal ein Seminar genommen wo es nur um die Frage ging, was denn eigentlich "gut" ist. Wie es zu Definieren sei und ob man dies im allg. Sinn überhaupt festmachen könne. Darüber streigen Genies seit Jahrhunderten und auch im Seminar gabs keine allg. übereinkunft. Auch wir könnten da Seiten drüber diskutieren. Mit diesem Wissen könnte ich deinen Satz ("Ihr belächelt diejenigenwelchen die meinen hier einen guten Film gesehen zu haben, ihr wisst es jedoch besser, das besagter Film nur eine Qualität hat: Keine Qualität zu haben") nehmen und ebenfalls lächeln wie du es bei den Filmlaien machst, ich machs aber nicht. Du benutzt das Wort anders, unreflektiert, selbstverständlich. Genauso nutzen viele Menschen auf der Welt Kunst, Film, Unterhaltung im Allg. Unterschiedliche Menschen geben unterschiedlichen Dingen eben unterschliedliche Stellenwerte in ihren Leben. Das ist auch gut so.

Naja, ich könnt jetzt Stunden tippen muss aber los, daher fasse ich alles mal in einem vollkommen lieb gemeinten (also bitte nicht falsch verstehen wie so manch andere die sich dann abmelden Wink ) Tipp zusammen:

Passe auf das du kein weltfremder Snob wirst, das passiert schneller als man denkt und ich habs schon oft erlebt.
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"Wenn Gott mir doch irgend ein klares Zeichen geben würde wie zum Beispiel, bei einer Schweizer Bank eine grosszügige Einzahlung auf meinen Namen zu machen." - Allen
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Neophyte
Gast





BeitragVerfasst am: 26 März 2010 16:07    Titel: Antworten mit Zitat

@ Ingo & Dr: Danke für eure guten Antworten Wink

@ Horror & garthmarenghi: Auch wenn es der Satzbau, oder insb. das "Ihr belächelt diejenigenwelchen die meinen hier einen guten Film gesehen zu haben, ihr wisst es jedoch besser, das besagter Film nur eine Qualität hat: Keine Qualität zu haben" arrogant rüberkommen mögen, so sind sie nicht zwangsläufig als eben solches zu verstehen. Das Eröffnungsposting ist freilich im gewissen Grade frech, und dies auch bewusst. Was es aber schlussendlich ist, ist nix weiter als der laute, stumme, und leider ungehörte Schrei eines passionierten Filmliebhabers nach a) gutem Kino von heute, wobei ich hier ja immer wieder Tipps bekomme, oder gar ganze Listen von Regisseuren deren Filme man sich vielleicht mal anschauen sollte, wie neulich von bodycounter, in dessen Urteil ich höchstes Vetrauen setze und b) der Aufschrei,das Verlangen nach einem andauernden Dialog über Film.
In a) setze ich durch dieses Forum enorme Hoffnungen. Bzgl. b) sind die einzigsten Leute mit denen ich in einem Dialog treten kann, ausnahmslos in diesem Forum vertreten. Diesbzgl. stimmen diese beiden Dr. Zitate 100%ig auf b zu:

Dr. Strangelove hat folgendes geschrieben:
In sofern bist du auf dem richtigen Weg, gerade du bist immer wie kaum andere deinen Interessen gefolgt und hast sie und damit auch dich selbst ergründet.

Dr. Strangelove hat folgendes geschrieben:
Ich persönlich habe es mir so eingerichtet, dass ich weiß, wo und mit wem ich sehr intensiv über Film reden kann und ansonsten beschränke ich mich aufs Appetitmachen.


PS: Horror, die These "evtl. solltest du dich mal ein wenig in Philosophische Richtung bilden, die Fragen stellen wie "ist meine auffassung von "Gut" wirklich das ende aller Wege"? oder "gäbe es überhaupt Bresson, Ozu und Konsorten wenn es nicht ein etablierten Überbau (Mainsteam) gäbe, von dem diese Künstler bewusst abweichen?". ist überaus interessant. Ich habe extremes Interesse an Philosophie und noch höheres an Psychoanalyse, da ich mich sehr lange schon versuche quasi "selbst zu finden, mich zu analysieren". Was ich bisher so fand, ist das ich eigentlich sehr tolerant bin, obwohl sich garthmarenghi jetzt vielleicht die Fußnägel hochrollen mögen... Ein - vielleicht überflüssiges, aber reales - Beispiel ist, das ich garthmarenghis Antwort ohne weiteres hätte "entschärfen" können, was ich aber nicht tat. Dies wäre im gewissen Zensur und Unfähigkeit mit Kritik umzugehen. Die Antwort nicht zu ändern ist im diesem Licht der Betrachtung demnach Toleranz, oder wenigesten Akzeptans gegenüber der freien Meinungsäußerung Dritter.
Außerdem ist es interessant zu fragen: "gäbe es überhaupt Bresson, Ozu und Konsorten wenn es nicht ein etablierten Überbau (Mainsteam) gäbe, von dem diese Künstler bewusst abweichen?" Da ich mir diese Frage auch schon öfters stellte...

Horrorcollector hat folgendes geschrieben:
Naja, ich könnt jetzt Stunden tippen muss aber los, daher fasse ich alles mal in einem vollkommen lieb gemeinten (also bitte nicht falsch verstehen wie so manch andere die sich dann abmelden Wink ) Tipp zusammen:

Passe auf das du kein weltfremder Snob wirst, das passiert schneller als man denkt und ich habs schon oft erlebt.


Ich werde hier nur gehen wenn 4 mich sperrt; eher werdet ihr mich nicht los ... Ich mag Snobs nicht, werde von daher auch alles tun um keiner zu werden. Keine Bange Wink

@Ingo: Von den 70&80'er Pornos kenn ich nicht so viele Wink
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Horrorcollector



Anmeldungsdatum: 03.03.2005
Beiträge: 1579
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BeitragVerfasst am: 26 März 2010 16:32    Titel: Antworten mit Zitat

Neophyte hat folgendes geschrieben:
Beispiel ist, das ich garthmarenghis Antwort ohne weiteres hätte "entschärfen" können, was ich aber nicht tat. Dies wäre im gewissen Zensur und Unfähigkeit mit Kritik umzugehen

Na, ich glaub bis totalitäres Regime aufgefahren wird sollte so oder so mehr kommen, oder anders gesagt: Was anderes hätte ich von dir auch nicht erwartet Smile

Neophyte hat folgendes geschrieben:

Ich werde hier nur gehen wenn 4 mich sperrt; eher werdet ihr mich nicht los ... Ich mag Snobs nicht, werde von daher auch alles tun um keiner zu werden. Keine Bange Wink

Achwas, will dich ja keiner loswerden hier. Mag sein das du dich unglücklich ausgedrückt hast, aber so wie es da steht ist in dem Posting wirklich was überhebliches.

Das mit dem Mainstream ist natürlich irgendwo eine Fangfrage, da die existenz einer Kunst immer einen Mainstream haben muss, zumindest wenn ein halbwegs grosses Publikum diese Kunst konsumiert. Sprich wenn Indi/Avantgarde Kino das Mainstream Kino ablösen würde, wäre der Mainstream von heute morgen das Avantgarde kino, wichtiger aber das das Indi/Avantgarde Kino der Mainstream wäre. Mainstream ist also nicht nur unbedignte Voraussetzung für "andersartiges Kino", Kino ohne Mainstream ist per se garnichtmehr möglich. Das soll jetzt nicht bedeuten das man vor Lucas und Co. auf die Knie fallen soll, sondern nur das man dem ganzen nötigen Respekt zollt. ob mans mag oder nicht. D.W. Griffith, der das ABC des heutigen Mainstream aus der Taufe gehoben hat, war ja im Grunde der grösste und erste wirkliche avantgarde / Experimentalfilmer, und wohl auch der reinste, dessen Erfolg fast nur noch Godard gleich kommt. So weit entfernt ist das alles so oder so nicht voneinander Wink
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Neophyte
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BeitragVerfasst am: 26 März 2010 16:41    Titel: Antworten mit Zitat

Horrorcollector hat folgendes geschrieben:
Neophyte hat folgendes geschrieben:
Beispiel ist, das ich garthmarenghis Antwort ohne weiteres hätte "entschärfen" können, was ich aber nicht tat. Dies wäre im gewissen Zensur und Unfähigkeit mit Kritik umzugehen

Na, ich glaub bis totalitäres Regime aufgefahren wird sollte so oder so mehr kommen, oder anders gesagt: Was anderes hätte ich von dir auch nicht erwartet Smile


Dann kennste mich also gut genug Wink

Horrorcollector hat folgendes geschrieben:
Neophyte hat folgendes geschrieben:

Ich werde hier nur gehen wenn 4 mich sperrt; eher werdet ihr mich nicht los ... Ich mag Snobs nicht, werde von daher auch alles tun um keiner zu werden. Keine Bange Wink

Achwas, will dich ja keiner loswerden hier. Mag sein das du dich unglücklich ausgedrückt hast, aber so wie es da steht ist in dem Posting wirklich was überhebliches.

Das mit dem Mainstream ist natürlich irgendwo eine Fangfrage, da die existenz einer Kunst immer einen Mainstream haben muss, zumindest wenn ein halbwegs grosses Publikum diese Kunst konsumiert. Sprich wenn Indi/Avantgarde Kino das Mainstream Kino ablösen würde, wäre der Mainstream von heute morgen das Avantgarde kino, wichtiger aber das das Indi/Avantgarde Kino der Mainstream wäre. Mainstream ist also nicht nur unbedignte Voraussetzung für "andersartiges Kino", Kino ohne Mainstream ist per se garnichtmehr möglich. Das soll jetzt nicht bedeuten das man vor Lucas und Co. auf die Knie fallen soll, sondern nur das man dem ganzen nötigen Respekt zollt. ob mans mag oder nicht. D.W. Griffith, der das ABC des heutigen Mainstream aus der Taufe gehoben hat, war ja im Grunde der grösste und erste wirkliche avantgarde / Experimentalfilmer, und wohl auch der reinste, dessen Erfolg fast nur noch Godard gleich kommt. So weit entfernt ist das alles so oder so nicht voneinander Wink


Interessante Betrachtung. Ist schon richtig. Hin und wieder brauch man halt auch mal ein oder 2 Filme bei denen man richtig abschalten kann, und Bergman, Bresson & Co. sind diesbezüglich definitiv die falsche Wahl. Erst neulich sah ich wieder THE DEVIL, PROBABLY vom französischem Meister, und anhand des Buches von Tony Pipolo über Bresson, welches ich gerade lese, sowie andere Bücher über eben diesen speziellen und IMHO wahrlich einzigartigen Regisseur, wird einem erst klar, wie sehr RB seine Filme quasi sterillisiert, und somit unverwechselbar gemacht hat. Das "steril" ist so positiv zu verstehen wie nur irgend möglich. Wenn mir ein Film, bei dem ich eigentlich abschalten wollte, also Hollywood z.B., nun aber Kopfschmerzen bereitet, dann stimmt da was nicht... Wink
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Horrorcollector



Anmeldungsdatum: 03.03.2005
Beiträge: 1579
Wohnort: Wuppertal

BeitragVerfasst am: 26 März 2010 17:09    Titel: Antworten mit Zitat

Neophyte hat folgendes geschrieben:

Interessante Betrachtung. Ist schon richtig. Hin und wieder brauch man halt auch mal ein oder 2 Filme bei denen man richtig abschalten kann, und Bergman, Bresson & Co. sind diesbezüglich definitiv die falsche Wahl. [...]Wenn mir ein Film, bei dem ich eigentlich abschalten wollte, also Hollywood z.B., nun aber Kopfschmerzen bereitet, dann stimmt da was nicht... Wink

Das stimmt auch, aber ich meinte weniger auf persönlicher Ebene, denn auf der Ebene der gesammten Filmindustrie bzw. Film als Kunst und Rezeptionsobjekt. Also eher makrokosmisch auf Film an sich und dessen Existenzmöglichkeit bezogen...ich glaub mir fehlen die richtigen Worte aber hoffe du verstehst was ich meine Wink
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Neophyte
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BeitragVerfasst am: 26 März 2010 17:14    Titel: Antworten mit Zitat

Horrorcollector hat folgendes geschrieben:
Neophyte hat folgendes geschrieben:

Interessante Betrachtung. Ist schon richtig. Hin und wieder brauch man halt auch mal ein oder 2 Filme bei denen man richtig abschalten kann, und Bergman, Bresson & Co. sind diesbezüglich definitiv die falsche Wahl. [...]Wenn mir ein Film, bei dem ich eigentlich abschalten wollte, also Hollywood z.B., nun aber Kopfschmerzen bereitet, dann stimmt da was nicht... Wink

Das stimmt auch, aber ich meinte weniger auf persönlicher Ebene, denn auf der Ebene der gesammten Filmindustrie bzw. Film als Kunst und Rezeptionsobjekt. Also eher makrokosmisch auf Film an sich und dessen Existenzmöglichkeit bezogen...ich glaub mir fehlen die richtigen Worte aber hoffe du verstehst was ich meine Wink


Ja, habe dich schon verstanden. Smile
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bodycounter



Anmeldungsdatum: 29.04.2008
Beiträge: 211

BeitragVerfasst am: 27 März 2010 03:23    Titel: Antworten mit Zitat

Ich möchte hier, auch auf die Gefahr der Redundanz hin, ein kleines Zitat von Hegel einbringen:

"Die Pflanze verliert sich nicht in der bloßen Veränderung. So im Keim der Pflanze. Es ist dem Keim nichts anzusehen. Er hat den Trieb, sich zu entwickeln; er kann es nicht aushalten nur an sich zu sein. Der Trieb ist der Widerspruch, dass er nur an sich ist und es doch nicht sein soll. Der Trieb setzt in die Existenz heraus. Es kommt vielfaches hervor; das ist aber alles im Keime schon enthalten, freilich nicht entwickelt, sondern eingehüllt und ideell. Die Vollendung dieses Heraussetzens tritt ein, es setzt sich ein Ziel. Das höchste Außersichkommen ist die Frucht, d.h. die Hervorbringung des Keims, die Rückkehr zum ersten Zustande."

Diese dialektische Bewegung mag man nun mit dem cineastischen Werdegang vergleichen. Der geneigte Zuschauer erkennt langsam, durch vermehrtes Sehen gewisser Filme, eine erweiterte Filmwelt, neben, sogar jenseits der ihm bereits bekannten Werke. In vielen Fällen führt diese neue Entdeckung zur Verdammung des Altbekannten, so, wie sich unser Neophyte nur mit Unverständnis und Ärger über die Ignoranz seiner Kollegen zu beklagen weiß. Was jetzt aussteht ist diese beiden Sichtweisen zusammenzuführen, nicht etwa die guten Filme (unter uns Cineasten: ihr wisst ja was ich meine) und die schlechten konziliant in ein verträgliches Maß zu bringen, sondern sich seiner eigenen vor-filmischen Zeit zu erinnern, und, auch wenn das schwer fallen mag, Verständnis für die werten Kollegen aufzubringen, die nach "2001" nicht weinend auf die Knie fiehlen und den großartigen Kubrick mit Freudentränen bedachten. Ich lernte dies an einer Filmschule, an welcher ich mich gegen meine Erwartungen als der einzige "Filmfaschist" wiederfand und so, dem täglichen Kolportieren der elendsten Machwerke ausgesetzt, mich langsam an diesen Zustand gewöhnen musste. Es mag sich ein Unterschied finden zwischen dem toleranten Anerkennen des Desinteresses an anspruchsvollen Filmen, und dem tatsächlichen Zurückerinnern. Wie dem auch sei.
_________________
Jeder, der sich die Fähigkeit erhält, Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.
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Neophyte
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BeitragVerfasst am: 27 März 2010 17:01    Titel: Antworten mit Zitat

Sicher, ich erinner' mich nur zugut an meine Anfänge, doch irgendwann suchte ich eine Steigerung; ich wollte etwas vermeintlich bekanntes quasi neu entdecken, und Ingmar Bergmans 7. Siegel war der Anfang dieses mittlerweile 5 Jahre währenden Kreuzzuges durch die Filmgeschichte; und es ist keinerlei Ende in Sicht - im Gegenteil Very Happy

Schönes Zitat übrigens Wink
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Horrorcollector



Anmeldungsdatum: 03.03.2005
Beiträge: 1579
Wohnort: Wuppertal

BeitragVerfasst am: 27 März 2010 18:10    Titel: Antworten mit Zitat

bodycounter hat folgendes geschrieben:
Ich möchte hier, auch auf die Gefahr der Redundanz hin, ein kleines Zitat von Hegel einbringen:

"Die Pflanze verliert sich nicht in der bloßen Veränderung. So im Keim der Pflanze. Es ist dem Keim nichts anzusehen. Er hat den Trieb, sich zu entwickeln; er kann es nicht aushalten nur an sich zu sein. Der Trieb ist der Widerspruch, dass er nur an sich ist und es doch nicht sein soll. Der Trieb setzt in die Existenz heraus. Es kommt vielfaches hervor; das ist aber alles im Keime schon enthalten, freilich nicht entwickelt, sondern eingehüllt und ideell. Die Vollendung dieses Heraussetzens tritt ein, es setzt sich ein Ziel. Das höchste Außersichkommen ist die Frucht, d.h. die Hervorbringung des Keims, die Rückkehr zum ersten Zustande."

Diese dialektische Bewegung mag man nun mit dem cineastischen Werdegang vergleichen. Der geneigte Zuschauer erkennt langsam, durch vermehrtes Sehen gewisser Filme, eine erweiterte Filmwelt, neben, sogar jenseits der ihm bereits bekannten Werke. In vielen Fällen führt diese neue Entdeckung zur Verdammung des Altbekannten, so, wie sich unser Neophyte nur mit Unverständnis und Ärger über die Ignoranz seiner Kollegen zu beklagen weiß. Was jetzt aussteht ist diese beiden Sichtweisen zusammenzuführen, nicht etwa die guten Filme (unter uns Cineasten: ihr wisst ja was ich meine) und die schlechten konziliant in ein verträgliches Maß zu bringen, sondern sich seiner eigenen vor-filmischen Zeit zu erinnern, und, auch wenn das schwer fallen mag, Verständnis für die werten Kollegen aufzubringen, die nach "2001" nicht weinend auf die Knie fiehlen und den großartigen Kubrick mit Freudentränen bedachten. Ich lernte dies an einer Filmschule, an welcher ich mich gegen meine Erwartungen als der einzige "Filmfaschist" wiederfand und so, dem täglichen Kolportieren der elendsten Machwerke ausgesetzt, mich langsam an diesen Zustand gewöhnen musste. Es mag sich ein Unterschied finden zwischen dem toleranten Anerkennen des Desinteresses an anspruchsvollen Filmen, und dem tatsächlichen Zurückerinnern. Wie dem auch sei.

Das ist schön, cineasitsch Toleranz gepaart mit Anspruch als heglianische Synthese.
Übrigens habe ich in meiner Zeit die Erfahrung gemacht das, seis nun zufall oder nciht, gerade 2001 einer der wenigen Filme ist die erfolgreich beide Seiten der Filmliebhaber begeistern.
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bodycounter



Anmeldungsdatum: 29.04.2008
Beiträge: 211

BeitragVerfasst am: 27 März 2010 18:30    Titel: Antworten mit Zitat

Stimmt, dass "2001" nicht nur Zuschauer aller Art begeistern kann, sondern in manchen Fällen sogar den Anstoß zur weitergehenden Beschäftigung mit Film selbst gibt, ist mir persönlich belegt worden. Ist aber auch ein toller, toller Film.
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Jeder, der sich die Fähigkeit erhält, Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.
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garthmarenghi



Anmeldungsdatum: 04.01.2010
Beiträge: 177

BeitragVerfasst am: 27 März 2010 18:54    Titel: Antworten mit Zitat

Meine Freundin sagte mal über den "Ach, der Film mit den Affen, oder?"
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cinéphile
Gast





BeitragVerfasst am: 27 März 2010 19:04    Titel: Antworten mit Zitat

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Zuletzt bearbeitet von cinéphile am 02 Apr 2012 09:30, insgesamt einmal bearbeitet
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Mortimer



Anmeldungsdatum: 13.03.2005
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BeitragVerfasst am: 27 März 2010 19:19    Titel: Antworten mit Zitat

Was ähnliches ist mir schon des Öfteren (bestimmt vier oder fünfmal) mit dem Elefantenmensch passiert.
Auf die Frage, ob er/sie den Film kennt bekam ich immer folgende Antwort:
"Ja, den kenne ich. Das ist doch der Film mit Cher?!"

Nein...der mit John Hurt!

?????

...und Anthony Hopkins!

Ah...Schweigen der Lämmer!


Ich finde es ulkig und aufregen muss ich mich darüber auch nicht.
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Horrorcollector



Anmeldungsdatum: 03.03.2005
Beiträge: 1579
Wohnort: Wuppertal

BeitragVerfasst am: 28 März 2010 12:34    Titel: Antworten mit Zitat

garthmarenghi hat folgendes geschrieben:
Meine Freundin sagte mal über den "Ach, der Film mit den Affen, oder?"

Hehe, man muss zugeben das dies die einzige Szene des Films ist, die heute sein alter zeigt (nicht das es mich stört, aber moderne Rezipenten bleibt sowas dann wohl am schnellsten Hängen). Der ist erstaunlich Zeitlos geblieben.
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Neophyte
Gast





BeitragVerfasst am: 07 Apr 2010 11:02    Titel: Antworten mit Zitat

Gerade weil 2001 eigentlich ein überaus bekannter Film ist, und mein Kollege nach "Weltraumfilm" fragte, habe ich ihn diesen Film mitgegeben. Aber er mochte ihn nicht... Sein Pech Smile

Übrigens: Ein Meister von mir hat mal gesagt "Im Science Fiction Genre kann es keine Klassiker geben".

Ich habe dies nicht weiter kommentiert... Wozu auch.?!
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cinéphile
Gast





BeitragVerfasst am: 07 Apr 2010 11:34    Titel: Antworten mit Zitat

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Zuletzt bearbeitet von cinéphile am 02 Apr 2012 09:30, insgesamt einmal bearbeitet
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Horrorcollector



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BeitragVerfasst am: 08 Apr 2010 13:13    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="cinéphile"]
Neophyte hat folgendes geschrieben:

Der Klassiker ist ja ein altes Werk, das immer irgendwie zeitlos erscheint, während sich das Science Fiction Genre konsequent mit der Zukunft beschäftigt.

Das wäre aber eine sehr obskure Definition von "Klassiker", mir der man sich auf arg dünnes Eins begibt. Selbt wenn ich die These akzeptiere, ist 2001 aus heutiger Sicht keine Zukunft mehr Very Happy Wink
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