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Remake von "Die Vögel" geplant

 
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HAL



Anmeldungsdatum: 28.03.2005
Beiträge: 194

BeitragVerfasst am: 26 Apr 2005 13:19    Titel: Remake von "Die Vögel" geplant Antworten mit Zitat

Die Ideenlosigkeit in Hollywood geht weiter um. Jetzt soll auch noch Hitchcocks "Die Vögel" als Remake in die Kinos kommen. Michael Bay will sich daran mit seiner Produktionsfirma vergehen.

Aufgeschnappt habe ich die Nachricht bei Cinefacts.

Wenn das so weiter geht, kann es nicht mehr lange dauern, bis dann auch mal "Casablanca" oder "Citizen Kane" neu verfilmt werden.
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Horrorcollector



Anmeldungsdatum: 03.03.2005
Beiträge: 1579
Wohnort: Wuppertal

BeitragVerfasst am: 26 Apr 2005 14:04    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

Naja, ich bin sicher niemand der Grundsätzlich gegen Remakes ist, aber hier sehe ich keine Möglichkeit ausser einer unnützen Modernisierung.
Wird wohl wie Chainaw Massacre, Amityville und (auch wenn imho nicht von Bay) Dawn ein Komerzprodukt ohne Ambitionen.

Grüsse,

Dennis Smile
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cinéphile
Gast





BeitragVerfasst am: 26 Apr 2005 19:43    Titel: Re: Remake von "Die Vögel" geplant Antworten mit Zitat

HAL hat folgendes geschrieben:
Die Ideenlosigkeit in Hollywood geht weiter um. Jetzt soll auch noch Hitchcocks "Die Vögel" als Remake in die Kinos kommen. Michael Bay will sich daran mit seiner Produktionsfirma vergehen.


Shocked Crying or Very sad Fuck!



HAL hat folgendes geschrieben:
Wenn das so weiter geht, kann es nicht mehr lange dauern, bis dann auch mal "Casablanca" oder "Citizen Kane" neu verfilmt werden.


Dann wende ich mich dem Kino völlig ab, der Literatur völlig zu! Wink

Gruss
Ingo
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Horrorcollector



Anmeldungsdatum: 03.03.2005
Beiträge: 1579
Wohnort: Wuppertal

BeitragVerfasst am: 26 Apr 2005 19:59    Titel: Re: Remake von "Die Vögel" geplant Antworten mit Zitat

Ingo hat folgendes geschrieben:


Dann wende ich mich dem Kino völlig ab, der Literatur völlig zu! Wink

Gruss
Ingo

Sag das nicht zu laut, ich glaube total ausser Frage ist das für die Studios nicht, zumindest bei Casablanca. Kane war ja kein Kassenerfolg. Aber mir solls recht sein, wenn dadurch Leute das Original wiederentdeckt wird. Schauen werde/würde ich sie eh nicht, es sei denn Regie oder so wäre mit Leuten besetzt denen ich was zutraue (warum ich auch das Psycho Remake von van Sant geschaut habe). Mittleriweile habe ich mich dran gewöhnt das Hollywood sich reproduziert.

Grüsse,

Dennis Smile
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cinéphile
Gast





BeitragVerfasst am: 26 Apr 2005 20:13    Titel: Re: Remake von "Die Vögel" geplant Antworten mit Zitat

Horrorcollector hat folgendes geschrieben:

Aber mir solls recht sein, wenn dadurch Leute das Original wiederentdeckt wird.
Grüsse,

Dennis Smile


Leider glaube ich nicht so recht, dass Otto Normalverbraucher dadurch bestrebt würde, das Original zu entdecken.

Gruss
Ingo
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Horrorcollector



Anmeldungsdatum: 03.03.2005
Beiträge: 1579
Wohnort: Wuppertal

BeitragVerfasst am: 26 Apr 2005 20:26    Titel: Re: Remake von "Die Vögel" geplant Antworten mit Zitat

Ingo hat folgendes geschrieben:


Leider glaube ich nicht so recht, dass Otto Normalverbraucher dadurch bestrebt würde, das Original zu entdecken.

Gruss
Ingo

Sicher nicht breitflächig, aber zumindest bei den Fanboy's und Halbinteressierten, die dann überall über das Original lesen, evtl. sogar überall lesen das man lieber fünf mal das Org. sehen sollte.
Zumindest habe ich in meiner Umgebung wie auch im Internet immer das Gefühl das mehr über die Originale gerdetet wird, sei es nur im Vergleich.

Grüsse,

Dennis Smile
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4LOM
Administrator


Anmeldungsdatum: 28.02.2005
Beiträge: 3350
Wohnort: North by Northwest

BeitragVerfasst am: 27 Apr 2005 12:19    Titel: Antworten mit Zitat

Och ne! Bitte nicht "Die Vögel", einer meiner Lieblings-Hitchcocks. Es gibt zwar bessere von ihm, aber dies ist einer seiner Filme, die ich am liebsten gucke und wahrscheinlich auch am häufigsten gesehen habe. Ich habe damals bestimmt keine Wiederholung im Fernsehen verpasst und auch meine VHS-Kassette war irgendwann ziemlich abgenudelt. Die DVD ist auch schon sehr häufig im Player gelandet.

Hollywood hat sich ja schon immer an ausländischen oder den eigenen Filmen bedient, aber eine derartige Flut von Remakes gab es sicherlich noch nie. Vor allem fällt auf, daß derzeit gerade im Horror-Genre, daß seit den "Scream"-Filmen wieder populär wie lange nicht ist, viele Remakes oder auch Fortsetzungen alter Reihen gelant sind. Die "Alien" und "Predator"-Franchises wurden jüngst in "Alien vs. Predator" zusammen reanimiert, das gleiche geschah bei "Freddy vs. Jason" mit den "Nightmare on Elmstreet" und "Friday the 13th"-Reihen. Letztere soll übrigens mit einem weiteren Film, dann aber wieder ohne Freddy, fortgeführt werden. Als Regisseur ist Quentin Tarantino im Gespräch, nachdem der am "James Bond - Casino Royal" kein Interesse mehr hat, da er Pierce Brosnan als Bond haben wollte, der aber mittlerweile ersetzt werden soll.

Gute Horrorfilme haben immer den Finger am Puls der Zeit gehabt. "Night of the Living Dead" etwa ist nicht zufällig zur Zeit des Vietnam-Krieges entstanden. Die Filme sind nicht nur auf den kurzen Schock ausgelegt, hinter der oft als billig oder minderwertig verschriehenen Oberfläche werden auch Gefühle und Befindlichkeiten der jeweiligen Zeit transportiert. Remakes an sich stehe ich mit eher gemischten Gefühlen gegenüber. An sich ist daran nichts verwerflich, denn das Original behält dadurch ja seinen Stellenwert und auch seine Qualitäten. Ich stehe Remakes aber aus dem Grund negative gegenüber, da man in fast allen Fällen das Original bevorzugt, da die Remakes in den meisten Fällen bedeutend schlechter ausfallen und daher eigentlich keine Daseinsberechtigung haben. Ein Remake muß das Thema in die jetzige Zeit transportiren, dem Kern der Geschichte neue Aspekte abringen und auch etwas über die Zeit der Entstehung aussagen. Die aktuellen Remakes beschränken sich aber darauf, einen bekannten, teilweise sogar legendären Namen für das Marketing zu nutzen und den Filmen eine neue Optik zu spendieren, zugeschnitten auf das jugendliche Zielpublikum. Ehemalige Intentionen, die die Regisseure bei den Originalen hatten, bleiben dabei auf der Strecke, eigene, die jenseits des schnellen Einspielergebnisses liegen, vermisst man in den meisten Fällen. Teilweise werden aber auch Streifen neu verfilmt, die damals auch nur schnell runtergedreht wurden um den schnellen Dollar zu verdienen. Bei den Remakes dieser Filme bleibt aber vor allem der Charme des billigen, des improvisierten auf der Strecke, oder aber wie beim Remake von William Castles "13 Ghosts" [USA 1960] der nette "Illuison-O"-Gag. Viele der alten Filme beziehen ihren Status gerade daher, daß es Beschränkungen gab in dem, was man auf der Leinwand zeigen durfte, oder wegen produktionstechnischen Zwängen möglich war, diese Beschränkungen aber durch Ideenreichtum umgangen wurden, um doch den gewollten Effekt zu erzielen. Heutige Filmemacher haben diese Beschränkungen nicht mehr, alles ist darstellbar, sei es von der technischen Seite her, oder auch, da fast alle Tabus auf der großen Leinwand gebrochen wurden. Heute wird viel zu viel gezeigt. Nichts bleibt mehr vage oder nur angedeutet im aktuellen Horrorfilm, der Zuschauer wird nicht mehr mit einbezogen, sondern nur noch eingelullt, alles wird etliche Male erklärt.

Das kann manchmal auch Spass machen - das "Dawn of the Dead"-Remake hat mir sehr gut gefallen - aber in den meisten Fällen wirkt es nur ärgerlich. Wenn durch die Remakes aber eine neue Generation an die Klassiker herangeführt werden sollte, dann soll mir das auch Recht sein. Ich befürchte aber schon die Diskussionen in einschlägigen Internet-Foren, daß der Hitchcock-Film doch Müll sei, da die animierten Vögel im Remake doch viel besser aussehen.


Wie steht ihr eigentlich zum "Psycho"-Remake von Gus Van Sant? Ich finde dies war einer der interessantesten Versuche eines Remakes, besonders, da Van Sant den Begriff "Remake" erstmals wörtlich genommen hat, und Hitchcocks Original fast 1:1 übernommen hat, den Film also wirklich noch einmal "neu gemacht" und damit den postmodernen Film an sein Äußerstes geführt hat. Außerdem ein interessantes Experiment, da man daran sehen konnte, daß trotz des gleichen Handlungs- und Spannungsausfbaus, ja oftmals des gleichen Bildaufbaus, nicht die Qualität des Originals erreicht werden konnte.
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Race hate isn't human nature; race hate is the abandonment of human nature.
--- Orson Welles
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cinéphile
Gast





BeitragVerfasst am: 27 Apr 2005 13:04    Titel: Antworten mit Zitat

4LOM hat folgendes geschrieben:

Das kann manchmal auch Spass machen - das "Dawn of the Dead"-Remake hat mir sehr gut gefallen -


Lass das mal nur den Dennis nicht lesen! Wink Mr. Green


4LOM hat folgendes geschrieben:
Wie steht ihr eigentlich zum "Psycho"-Remake von Gus Van Sant? Ich finde dies war einer der interessantesten Versuche eines Remakes, besonders, da Van Sant den Begriff "Remake" erstmals wörtlich genommen hat, und Hitchcocks Original fast 1:1 übernommen hat, den Film also wirklich noch einmal "neu gemacht" und damit den postmodernen Film an sein Äußerstes geführt hat. Außerdem ein interessantes Experiment, da man daran sehen konnte, daß trotz des gleichen Handlungs- und Spannungsausfbaus, ja oftmals des gleichen Bildaufbaus, nicht die Qualität des Originals erreicht werden konnte.


Dieses Remake kenne ich nicht. Obwohl Gus Van Sant sicher ein interessanter Filmemacher ist, hat mich der nie gereizt. Hat dieses Remake denn neue, zeitbezogene Aspekte in die Geschichte gebracht?
Wenn es ein 1:1-Remake war, kann ich mir das nicht so vorstellen.

Gruss
Ingo
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Horrorcollector



Anmeldungsdatum: 03.03.2005
Beiträge: 1579
Wohnort: Wuppertal

BeitragVerfasst am: 27 Apr 2005 13:11    Titel: Antworten mit Zitat

4LOM hat folgendes geschrieben:
Wie steht ihr eigentlich zum "Psycho"-Remake von Gus Van Sant? Ich finde dies war einer der interessantesten Versuche eines Remakes, besonders, da Van Sant den Begriff "Remake" erstmals wörtlich genommen hat, und Hitchcocks Original fast 1:1 übernommen hat, den Film also wirklich noch einmal "neu gemacht" und damit den postmodernen Film an sein Äußerstes geführt hat. Außerdem ein interessantes Experiment, da man daran sehen konnte, daß trotz des gleichen Handlungs- und Spannungsausfbaus, ja oftmals des gleichen Bildaufbaus, nicht die Qualität des Originals erreicht werden konnte.

Oh ja, das sehe ich ähnlich. Ein interessanter Versuch war es wirklich, nur ist das Problem an dem Film das nur auf theoretischer Ebene interessant ist, praktisch gesehen ist er leider überflüssig.
Van Sant hat zumindest in weitestem Sinne bewiesen das der Erfolg und Ruf eines Films untrennbar von seiner historischen Rezeptionsumgebung ist, denn (auch wenn das nicht jeder gerne zugibt) sind aus technischer Sicht beide in gleicher Weise gut. Einzig schade an diesem Versuch finde ich das die Rolle der Marion Crane nicht wie bei Hitch mit einem Superstar besetzt wurde, das macht den Veruch weniger authentisch. Daher ist Van Sant's Film selbst auf theoretischer Ebene nicht der Glanzwurf, der er hätte sein können.
Zitat:
Heutige Filmemacher haben diese Beschränkungen nicht mehr, alles ist darstellbar, sei es von der technischen Seite her, oder auch, da fast alle Tabus auf der großen Leinwand gebrochen wurden. Heute wird viel zu viel gezeigt. Nichts bleibt mehr vage oder nur angedeutet im aktuellen Horrorfilm, der Zuschauer wird nicht mehr mit einbezogen, sondern nur noch eingelullt, alles wird etliche Male erklärt.

Teilweise stimmt das auf jeden Fall, aber ich würde das nicht zur Patentregel machen. Das auf der Leinwand in H-wood alles gezeigt werden darf, würde ich auch wehement bestreiten. Ausserdem halte ich das visualisieren , also das "zeigen", nicht für eine in jedem Fall schlechte Art des Horros. Film ist nunmal ein visuel/auditives Medium, und das sollte auch genutzt werden. Die alte "Psycho-Argumentation", am effektivsten sei was sich im Kopf des Zuschauers abspielt, ist sicher hier und da ein sinnvolles Stilmittel im Film, bleibt im Grunde aber ein literarisches Monopol was niemals zur stilistischen Priorität im Film werden sollte. Auch Hitchcock hat das ja später in z.B. Der zerrissene Vorhang oder Frenzy so gehandhabt. Meiner Meinung nach sollte es nie die Frage sein ob man zu viel oder zu wenig zeigt, sondern wann, warum und wie man was zeigt. Mit der Argumentation des "zu viel zeigens" bzw. "der ausgeloteten Grenzen" würde übrigens auch Night of the living Dead damals von vielen Kritikern verissen und schon damals erwies es sich als unhaltbar.

Grüsse,

Dennis Smile
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Horrorcollector



Anmeldungsdatum: 03.03.2005
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BeitragVerfasst am: 27 Apr 2005 13:29    Titel: Antworten mit Zitat

Ingo hat folgendes geschrieben:

Lass das mal nur den Dennis nicht lesen! Wink Mr. Green

Gruss
Ingo

Naa, so akribisch bin ich da auch nicht. Jedem das seine und das Dawn Remake auf den Scheiterhaufen!!! Wink Mr. Green

Grüsse,

Dennis Smile
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cinéphile
Gast





BeitragVerfasst am: 27 Apr 2005 13:59    Titel: Antworten mit Zitat

Horrorcollector hat folgendes geschrieben:

Naa, so akribisch bin ich da auch nicht. Jedem das seine und das Dawn Remake auf den Scheiterhaufen!!! Wink Mr. Green

Grüsse,

Dennis Smile


Hab' ich mich doch recht erinnert, dass Du bei der seinerzeitigen Diskussion das Original mit 10/10 und das Remake mit 1/10 bewertet hast.
Also, ich habe vor ein paar Wochen mal ein bisschen was vom Original gesehen und fand den zum Teil noch recht beeindruckend. Vom Remake habe ich dann mal den Anfang im Mediamarkt gesehen. Das hat mich an einen typischen Katastrophen-Horrorfilm erinnert.
Verstanden habe ich überhaupt nicht, warum man im Remake das Archetypische des Zombies, nämlich den langsamen, schwankenden Gang, umgewandelt hat zugunsten Spitzensport-Zombies. Das passt ja überhaupt nicht. Shocked
Na ja, irgendwann werde ich mir mal beide in einem Doppelprogramm ansehen und es danach wohl bereuen...

Vielleicht weiss Helmi noch was beizufügen. Er hatte dem Original eine 4/10 oder eine 3/10 und dem Remake eine 8/10 verpasst.

Gruss
Ingo
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Horrorcollector



Anmeldungsdatum: 03.03.2005
Beiträge: 1579
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BeitragVerfasst am: 27 Apr 2005 14:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ingo hat folgendes geschrieben:
Horrorcollector hat folgendes geschrieben:

Naa, so akribisch bin ich da auch nicht. Jedem das seine und das Dawn Remake auf den Scheiterhaufen!!! Wink Mr. Green

Grüsse,

Dennis Smile


Hab' ich mich doch recht erinnert, dass Du bei der seinerzeitigen Diskussion das Original mit 10/10 und das Remake mit 1/10 bewertet hast.
Also, ich habe vor ein paar Wochen mal ein bisschen was vom Original gesehen und fand den zum Teil noch recht beeindruckend. Vom Remake habe ich dann mal den Anfang im Mediamarkt gesehen. Das hat mich an einen typischen Katastrophen-Horrorfilm erinnert.
Verstanden habe ich überhaupt nicht, warum man im Remake das Archetypische des Zombies, nämlich den langsamen, schwankenden Gang, umgewandelt hat zugunsten Spitzensport-Zombies. Das passt ja überhaupt nicht. Shocked
Na ja, irgendwann werde ich mir mal beide in einem Doppelprogramm ansehen und es danach wohl bereuen...

Gruss
Ingo

Das mit den Bewertungen ist gut möglich, obwohl ich mit 1/10 dann wohl etwas überteiben habe, zumindest Handwerklich war er ja ok.
Die Spitzensport-Zombies (Mr. Green) gab es imho schonmal in Umberto Lenzi's Grossangriff der Zombies, der ähnlich nervig war. Soll das ganze wohl bedrohlicher machen, ich fand's damals wie heute kontraproduktiv.
Das schlimmste an dem Remake ist im Grunde der theoretisch ja lobenswerte Versuch des kontemporären Bezugs. Wo das Org. stimmig als kritische Parabel auf Konsumgesellschaft, Amerika und Zivilisation im allgeminen Interpretiert werden kann will das Remake das ganze auf den drohenden Terror beziehen, macht das aber so plump und dämlich das er zu einem ärgerlichen Paradestück des subtilen Panikmache-Kinos wird mit USA propagierenden Elementen. Auf diesen Aspekt solltest du bei deinem evtl. Doublefeature achten, dann verstehst du bestimmt was ich meine.

Grüsse,

Dennis Smile
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4LOM
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Anmeldungsdatum: 28.02.2005
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BeitragVerfasst am: 28 Apr 2005 11:04    Titel: Antworten mit Zitat

Horrorcollector hat folgendes geschrieben:
Oh ja, das sehe ich ähnlich. Ein interessanter Versuch war es wirklich, nur ist das Problem an dem Film das nur auf theoretischer Ebene interessant ist, praktisch gesehen ist er leider überflüssig.
Van Sant hat zumindest in weitestem Sinne bewiesen das der Erfolg und Ruf eines Films untrennbar von seiner historischen Rezeptionsumgebung ist, denn (auch wenn das nicht jeder gerne zugibt) sind aus technischer Sicht beide in gleicher Weise gut. Einzig schade an diesem Versuch finde ich das die Rolle der Marion Crane nicht wie bei Hitch mit einem Superstar besetzt wurde, das macht den Veruch weniger authentisch. Daher ist Van Sant's Film selbst auf theoretischer Ebene nicht der Glanzwurf, der er hätte sein können.

Ich weiß nicht, ob es einen großen Unterschied gemacht hätte, wenn Die Rolle der Marion mit einem Superstar besetzt worden wäre. Der Clou am 1960er "Psycho" war ja nun einmal, daß die Figur, bei der das Publikum dachte, der Film handle von ihr, nach nicht einmal der Hälfte der Laufzeit aus dem Film verschwindet, und sich herausstellt, daß die eigentliche Hauptfigur Norman Bates ist. Dieser Kniff war es ja auch, den Joseph Stefano mit einbrachte und weswegen sich Hitchcock für diesen damals relativ unerfahrenen Drehbuchautor entschied. Ist dieser Kniff aber nicht heute schon dermaßen bekannt, daß eigentlich fast jeder, der sich das Remake angesehen hat, wußte, daß der Duschenmord nicht am Ende des Films kommt? Hätte man einen großen Star benötigt um sich auf die Rolle der Marion einzulassen, damit der Schock ihres Todes umso stärker ausfällt? Auf alle Fälle bleibt Anne Heche in der Rolle der Marion relativ blass. Vor allem Vince Vaughn hatte aber den schwersten Part zu bewältigen, denn gegen eine derart legendäre Verkörperung eines Filmcharakters, wie sie Anthony Perkins mit seinem Norman Bates geschaffen hat, kann man nun einmal nicht anspielen und er scheitert auch dementsprechend daran. Vielleicht einer der Gründe, warum die Gus Van Sant Verfilmung auch nicht an das Original heranreicht. Wie Du schon sagtest, technisch sind die Filme auf gleichem Niveau. Wie könnte es auch anders sein, wenn ein Film fast 1:1 kopiert wird.

Zitat:
Teilweise stimmt das auf jeden Fall, aber ich würde das nicht zur Patentregel machen. Das auf der Leinwand in H-wood alles gezeigt werden darf, würde ich auch wehement bestreiten. Ausserdem halte ich das visualisieren , also das "zeigen", nicht für eine in jedem Fall schlechte Art des Horros. Film ist nunmal ein visuel/auditives Medium, und das sollte auch genutzt werden. Die alte "Psycho-Argumentation", am effektivsten sei was sich im Kopf des Zuschauers abspielt, ist sicher hier und da ein sinnvolles Stilmittel im Film, bleibt im Grunde aber ein literarisches Monopol was niemals zur stilistischen Priorität im Film werden sollte. Auch Hitchcock hat das ja später in z.B. Der zerrissene Vorhang oder Frenzy so gehandhabt. Meiner Meinung nach sollte es nie die Frage sein ob man zu viel oder zu wenig zeigt, sondern wann, warum und wie man was zeigt. Mit der Argumentation des "zu viel zeigens" bzw. "der ausgeloteten Grenzen" würde übrigens auch Night of the living Dead damals von vielen Kritikern verissen und schon damals erwies es sich als unhaltbar.

OK, vielleicht habe ich das zu sehr generalisiert, aber ich finde, daß der zeitgenössische US-Horrofilm es dem Zuschauer einfach zu leicht macht und jede der Handlungen meiner Meinung nach etliche Male erklärt werden, damit auch anschließend niemand mit ungeklärten Fragen aus dem Kino geht. Der Zuschauer wird berieselt und nicht mehr in den filmischen Prozess mit einbezogen. Einen guten Ansatz fand ich da z.B. "Wrong Turn", der an sich zwar Käse war, dem Zuschauer aber schon abverlangte, die Zeitungsberichte und Überschriften in den Credits zu lesen, denn nur darin wurde das Verhalten der Hindlerwäldler, die wegen jahrzehntelanger Inzucht zu Kannibalen mutierten, überhaupt erklärt. Leider beschränkten sich die guten Ideen bei dem Film auch nur darauf.

Zitat:
Meiner Meinung nach sollte es nie die Frage sein ob man zu viel oder zu wenig zeigt, sondern wann, warum und wie man was zeigt.

Dem schließe ich mich an. Das Argument des zu viel zeigen könnens bezog sich aber auch mehr darauf, daß ich meinte, daß sich die Filmemacher in den vorangegangenden Jahrzehnten eher Gedanken darum machen mußten, wie man etwas auf die Leinwand bringen konnte, sei es von der technischen Seite oder von dem her, was die Zeit damals zuließ. Um trotzdem den gewolten Effekt zu erzielen, war öfters mal ein "um-die-Ecke-Denken" notwendig. Das bezieht sich aber nicht nur auf den Horrorfilm, sondern auf alle Genres. Man denke nur an die vielen sexuellen Metaphern und Symbole in Hitchcocks Filmen oder die sexuellen Anspielungen in den Drehbüchern von Billy Wilder. Nur so war es möglich, eine Botschaft an der Zensur vorbeizuschummeln, aber auch nur der aufmerksame Zuschauer konnte diese wieder entschlüsseln.
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BeitragVerfasst am: 28 Apr 2005 12:46    Titel: Antworten mit Zitat

4LOM hat folgendes geschrieben:

Ich weiß nicht, ob es einen großen Unterschied gemacht hätte, wenn Die Rolle der Marion mit einem Superstar besetzt worden wäre. Der Clou am 1960er "Psycho" war ja nun einmal, daß die Figur, bei der das Publikum dachte, der Film handle von ihr, nach nicht einmal der Hälfte der Laufzeit aus dem Film verschwindet, und sich herausstellt, daß die eigentliche Hauptfigur Norman Bates ist. Dieser Kniff war es ja auch, den Joseph Stefano mit einbrachte und weswegen sich Hitchcock für diesen damals relativ unerfahrenen Drehbuchautor entschied. Ist dieser Kniff aber nicht heute schon dermaßen bekannt, daß eigentlich fast jeder, der sich das Remake angesehen hat, wußte, daß der Duschenmord nicht am Ende des Films kommt? Hätte man einen großen Star benötigt um sich auf die Rolle der Marion einzulassen, damit der Schock ihres Todes umso stärker ausfällt? Auf alle Fälle bleibt Anne Heche in der Rolle der Marion relativ blass. Vor allem Vince Vaughn hatte aber den schwersten Part zu bewältigen, denn gegen eine derart legendäre Verkörperung eines Filmcharakters, wie sie Anthony Perkins mit seinem Norman Bates geschaffen hat, kann man nun einmal nicht anspielen und er scheitert auch dementsprechend daran. Vielleicht einer der Gründe, warum die Gus Van Sant Verfilmung auch nicht an das Original heranreicht. Wie Du schon sagtest, technisch sind die Filme auf gleichem Niveau. Wie könnte es auch anders sein, wenn ein Film fast 1:1 kopiert wird.

Ob es einen Unterschied gemacht hätte, wäre sicher erst in der Praxis rausgekommen, aber allein dadurch das kein Star die Rolle spielt, wird ein anderes Publikum angesprochen und macht das Remake weniger authentisch in seiner Bestrebung einer Reproduktion in anderem Kontext.
Der Frage "warum Original ja und Remake nicht" hätte dann einfach realistischer auf den Grund gegangen werden können. Mehr meinte ich damit eigentlich auch nicht.
Natürlich hast du recht mit der Duschszene, jeder der ins Kino in einen Film namens Psycho geht kennt die Duschszene, aber nur die wenigsten kennen die dramaturgische Funktion dieser in Film, oder das die ermordete der Star der damaligen Zeit war, wo sie (die Duschszene) im Org. überhaupt vorkommt usw.. Klar, bei Kritikern und Filminteressierten macht das keinen Unterschied, aber bei den Kinogägngern die wegen des Stars dort sitzen (15-24, schätzungsweise), glaube ich nicht das ein Film von 1960 so präsent ist, und das war ja auch primär Hitchcock's Zielgruppe mit dieser Szene. Aber wie gesagt, nur die leider nie zu stande gekommene Praxis hätte das gezeigt.
Zitat:

OK, vielleicht habe ich das zu sehr generalisiert, aber ich finde, daß der zeitgenössische US-Horrofilm es dem Zuschauer einfach zu leicht macht und jede der Handlungen meiner Meinung nach etliche Male erklärt werden, damit auch anschließend niemand mit ungeklärten Fragen aus dem Kino geht. Der Zuschauer wird berieselt und nicht mehr in den filmischen Prozess mit einbezogen. Einen guten Ansatz fand ich da z.B. "Wrong Turn", der an sich zwar Käse war, dem Zuschauer aber schon abverlangte, die Zeitungsberichte und Überschriften in den Credits zu lesen, denn nur darin wurde das Verhalten der Hindlerwäldler, die wegen jahrzehntelanger Inzucht zu Kannibalen mutierten, überhaupt erklärt. Leider beschränkten sich die guten Ideen bei dem Film auch nur darauf.
Dem schließe ich mich an. Das Argument des zu viel zeigen könnens bezog sich aber auch mehr darauf, daß ich meinte, daß sich die Filmemacher in den vorangegangenden Jahrzehnten eher Gedanken darum machen mußten, wie man etwas auf die Leinwand bringen konnte, sei es von der technischen Seite oder von dem her, was die Zeit damals zuließ. Um trotzdem den gewolten Effekt zu erzielen, war öfters mal ein "um-die-Ecke-Denken" notwendig. Das bezieht sich aber nicht nur auf den Horrorfilm, sondern auf alle Genres. Man denke nur an die vielen sexuellen Metaphern und Symbole in Hitchcocks Filmen oder die sexuellen Anspielungen in den Drehbüchern von Billy Wilder. Nur so war es möglich, eine Botschaft an der Zensur vorbeizuschummeln, aber auch nur der aufmerksame Zuschauer konnte diese wieder entschlüsseln.

Wrong Turn hab ich nicht gesehen, aber ich glaub ich verstehe nun was du meinst. Im Grunde sprichst du dich dann ja für die Visulität aus, denn wenn ich das richtig verstehe prangerst du an das zu viel geredet (erklärt) und zu wenig gezeigt wird, oder?
Aber im Grunde war es doch nicht wirklich viel anders zu Wilders und Hitchcocks Zeit, da gab es auch genug narrativ plakativen Kram, den heute nur eben kaum noch einer kennt. Ähnlich wird es in 50 Jahren auch Wrong Turn und Konsorten ergehen, würde ich mal behaupten.
Ich würde auch behaupten das Hitch und Wilder Ausnahmen waren, sie sind für diesen Stil ja nicht umsonst Weltbrühmt geworden. Ich persönlich finde auch das es heute wie damals noch diese loblichen Ausnahmen gibt, das fängt an bei Das schweigen der Lämmer bis Ginger Snaps, Memento Mori, American Psycho, Cure, Seom, Sixth Sense usw. usw. die alle mehr oder weniger mit Subtexten arbeiten.
Auch finde ich es falsch die Zensur irgendwie gut darstehen zu lassen, ich meine z.B. die Penetrationsmetahper mit dem Zug am ende von North by Northwest könnte heute auch nicht anders aussehen, es sei denn Hitch will einen NC-17 Film drehen. Ich meine die meisten Metaphern genanter Regisseure spielten ja nicht auf Naktmassagen an, sondern auf klaren Geschlechtsverkehr oder gar "Heftigeres". Ich sehe das Problem da nicht bei den Möglichkeiten die neu dazu gekommen sind, die ich für ausnahmlos bereichernd halte, da es eben Möglichkeiten sind, sondern an der fehlenden Motivantion (Talent?) der Filmemacher einen Subtext einzubauen. Ich meine wie viele Horrorfime (oder andere) werden von Studioseite aus von vorne herein für ein PG-13 konzipiert, geben also die gleichen Limitierungen auf wie "damals", und zeigen dennoch keine der abgesprochenen Subtexte?
Sicher hast du recht auf der technischen Ebene, wo Computer heute alles von erfindungsreichen Kamers/Objektiv/Licht/Schnitttrick bis zum Makeupkünstler weitgehend verdrängt hat, zumindest in bequemen Hollywood Kreisen. Aber seinen wir mal ehrlich, die Schwindelszene in Vertigo ist klasse, aber der Film wäre auch keinen Hauch schlechter wenn sie per CGI o.Ä. gemacht worden wäre. Nun liegt die Entscheidung der Durchführung eben bei den Künstler selber, ich sehe daran ehrlich gesagt nicht negatives.

Grüsse,

Dennis Smile
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